Diese Frage stelle ich nicht als Mitarbeiterin einer Agentur, sondern aus dem Blickwinkel der Unternehmens-PR, in der ich vor vibrio tätig war. Der Wechsel von der PR-Abteilung von Microsoft zur PR-Agentur vibrio war dabei nicht so ganz reibungslos: Mein Werdegang hat nur fünf Stationen: Studium, PR-Agentur (für Apple), Pressestelle (Microsoft), Familie, PR-Agentur vibrio. Es war an Tag drei bei vibrio, als meine Kundin anrief. Compaq war das damals. Sie plauderte mit mir über einen großen Presse-Event, über die Location, das Catering und so weiter. Ich holte all meine Kreativität heraus, jazzte die Veranstaltung zu einem First-class-Event hoch. Am Ende war meine Kundin vollauf begeistert: „Klasse. So machen wir das. Dankeschön.“ Ich war auch sehr zufrieden mit dem Konzept, legte selig den Hörer auf und dachte: „Jetzt die Agentur briefen.“ Es dauerte ein paar Sekunden, bis mir kalt und klar wurde: Agentur – das bin ja ich! Ich muss das jetzt alles selbst erledigen. Die Kolleginnen und Kollegen fanden das lustiger als ich.
https://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2025/03/2025-03-19_pixabay_flamingos-4586276_640_R_bearb_Winkelmann.jpg346640Ruth Bachmannhttps://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpgRuth Bachmann2025-03-19 15:57:552025-03-19 18:20:40Was spricht für eine PR-Agentur?
Sie kennen die Situation: Stau auf der Autobahn. Irgendwo da vorne hat es gekracht. Und eigentlich sollten alle Fahrzeuge eine Rettungsgasse für den Notarzt, die Feuerwehr und die Polizei freihalten. Unfälle gibt es immer wieder. Das ist unvermeidbar. Aber man kann sich vorbereiten. Und wenn alle zusammenhelfen, lassen sich die schlimmsten Auswirkungen oft vermeiden. Eine Rettungsgasse zu bilden, ist gar nicht so schwierig. Und trotzdem versperren allzu häufig gedankenlose Pkw- und Lkw-Fahrer die rettende Spur. Wenn der Verkehr erstmal steht, ist es für komplizierte Rangiermanöver häufig zu spät. Vorausschauende Fahrer steuern ihr Fahrzeug schon vorsichtig zur Seite, wenn sich der Stau ankündigt. Sie sind vorbereitet. Warum ich Ihnen das erzähle? Weil es mit Cybercrime-Attacken ganz genau so ist: Man kann sie nicht zuverlässig verhindern, aber man kann sich vorbereiten und so das Schlimmste verhindern. Kurz: Ein Krisenkommunikationsplan ist die Rettungsgasse auf der Cyber-Autobahn.
Cyberangriffe können jeden treffen – und sie treffen jeden
Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat sich die Anzahl der Cyberangriffe auf deutsche Unternehmen in den vergangenen Jahren dramatisch erhöht:
https://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2025/03/Krisenkommunikationsplan-Rettungsgasse.jpg7681900Michael Kauschhttps://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpgMichael Kausch2025-03-18 11:56:492025-03-18 17:57:01Ein Krisenkommunikationsplan ist die Rettungsgasse auf der Cyber-Autobahn
Ich erinnere mich an sie, wobei ich zugegebenermaßen nicht wusste, dass „Ruge“ eine Frau ist und schon gar nicht, was sie eigentlich gemacht hat, außer das, für was ich sie bis heute kannte. Sie liegt bei mir immer in der Nähe des Schreibtischs, zusammen mit ihrem Kollegen Galtung. Und so kannte ich sie: als Galtung/Ruge, die Köpfe hinter den 12 Nachrichtenfaktoren.
Und, was ich immer schon sage, wer die 12 Nachrichtenfaktoren kennt und anwendet, hat in der PR eigentlich schon gewonnen. Und umgekehrt, wenn eine PR-Aussendung oder -Kampagne nicht erfolgreich war, findet man fast immer einige Nachrichtenfaktoren, die man nicht getroffen hat.
Wer dahinter steht, war mir bis heute eigentlich nicht so klar. Berühmt ist natürlich wieder der Mann: Johan Galtung, Friedens- und Konfliktforscher, bis heute bekannt ist das von ihm gegründete Institut für Friedensforschung in Oslo. Zu Galtung gibt es auch eine einigermaßen umfassende deutsche Wikipedia-Seite mit vielen Links.
In seinem Schatten steht die Koautorin für die 12 Nachrichtenfaktoren Mari Holmboe Ruge. Über sie gibt es bei Wikipedia nur eine norwegische Seite. Im Springer-Verlag habe ich dann ein frei zugängliches Buch gefunden mit Interviews zur Gründung des Osloer Friedensforschungsinstituts. Sie gehörte zu den drei Gründerinnen und deshalb ist ihr ein Kapitel mit Interview gewidmet, das im Jahr 2018 geführt wurde. Sie wurde 1934 geboren (und lebt nach meinen Recherchen anscheinend noch), ihr Vater gehörte dem friedlichen Widerstand gegen die Nazis in Norwegen an. Johan Galtung war ein enger Freund der Familie.
Sie arbeitete an ihrer Magisterarbeit und Johan Galtung bereitete einen Artikel zur „Structure of Foreign News“ vor. Da am Friedensforschungsinstitut zu der Zeit keine Assistenzen arbeiteten, übernahm sie die ganze Arbeit der Codierung der Content-Analyse für seinen Artikel. In dem Interview betont sie ausdrücklich die für die 1960er Jahre ungewöhnliche Großzügigkeit von Galtung, der sie als Ko-Autor für seinen Artikel nannte. Und so ist sie heute, zumindest bei mir und wahrscheinlich bei anderen KommunikationswissenschaftlerInnen und akademisch ausgebildeten JournalistInnen, immer noch bekannt, wenn es um die Nachrichtenfaktoren nach Galtung/Ruge geht. Sie selbst ist nach wie vor engagiert in der Women’s International League for Peace & Freedom.
https://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2025/03/2503_Ruge_Mapf.jpg7641900Markus Pflugbeilhttps://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpgMarkus Pflugbeil2025-03-07 16:49:302025-03-19 10:24:06(Nicht nur) Zum Weltfrauentag: Wer in der PR erinnert sich noch an Mari Holmboe Ruge?
Am Beispiel LANCOM Systems: „Quo vadis – Digitalisierung der Verwaltung in den ostdeutschen Bundesländern“
Über die Digitalisierung in der Öffentlichen Verwaltung zu schreiben, hat den gleichen Charme, als würde man über die Pünktlichkeit der Deutschen Bahn schreiben; eine zähe Geschichte. Seit 2017 gibt es das Onlinezugangsgesetz (OZG) mit Termin für die Fertigstellung 2022, seit 2024 gilt das OZG-Änderungsgesetz – im Übrigen ohne Termin. Klar ist, die Sache liegt im Argen. Selbst auf der Webseite des „Bundesministeriums des Innern und für Heimat“ ist zu lesen: „OZG-Umsetzung als digitale Großbaustelle.“ Das will schon was heißen, wenn die zuständige Behörde nur zurückhaltend Euphorie versprüht.
https://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2025/03/2025-03-06_pixabay_construction-site-4364451_1280_Bru-nO.jpg8531280Ruth Bachmannhttps://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpgRuth Bachmann2025-03-06 16:32:352025-03-06 16:37:58Digitalisierung in der Öffentlichen Verwaltung: Investition in die Markenbekanntheit lohnt sich
Ein „Facebook für Krawattenträger“ hat Max Muth in meiner geliebten Süddeutschen Zeitung mein ebenso geliebtes LinkedIn im vergangenen Dezember wenig charmant genannt. Aber stimmt das denn? Ist die ehedem so seriöse Plattform für Fach- und Führungskräfte aller Branchen wirklich so heruntergekommen wie das „ZDF der Social-Media-Kanäle“ (Kausch über Facebook)?
LinkedIn kann ja schon mal gar kein Facebook für Krawattenträger sein, weil es kaum noch Krawattenträger gibt, aber immerhin rund 20 Millionen LinkedIn Accounts allein in Deutschland. Und immer mehr von ihnen nutzen LinkedIn auch aktiv.
Die Top Voices auf LinkedIn
Natürlich suchen nach wie vor viele LinkedIndianer*innen über das zu Microsoft gehörende Netzwerk primär eine neue berufliche Position oder eben neue Mitarbeiter*innen. Oder sie wollen sich – beruflich – profilieren, am besten als sogenannte „Top Voice“ oder „Key Opinion Leader“. Einige wenige deutsche CEOs betreiben eine solche Kommunikationsstrategie relativ erfolgreich. Hervorzuheben sind vor allem Ola Källenius von Mercedes Benz, Christian Klein von SAP, Roland Busch von Siemens und Timotheus Höttges von der Deutschen Telekom. Diese vier führen aktuell das Ranking unter den deutschen DAX-CEOs auf LinkedIn an. Mit ihren 150 bis 270 Tausend Followern liegen sie aber Äonen hinter ihren US-amerikanischen Vorbildern wie Tim Cook von Apple und Satya Nadella von Microsoft, die mit jeweils rund 14 Millionen Followern auf LinkedIn uneinholbar vorne liegen.
Die Amerikaner sind ganz allgemein nicht nur aktiver, sondern auch meinungsfreudiger auf LinkedIn. Und „meinungsfreudiger“ heißt häufig auch „mutiger“: Sie schreiben bereitwilliger über Politik und Privates und publizieren öfter mal Meinungen und Deinungen, nicht gleich so spontan wie Donald aus dem Spielzimmer des Weißen Hauses auf Truth Social, aber doch in einer Form, die schon mal zum Widerspruch auffordert und im Ton – sagen wir mal – „markant“ ist.
Auch auf LinkedIn werden die Zeiten härter
Und da wird dann natürlich der Übergang zu Facebook fließend. Max Muth stört das:
https://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2025/03/LinkedIn-das-Facebook-fuer-Krawattentraeger-Titel.jpg10902560Michael Kauschhttps://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpgMichael Kausch2025-03-05 16:50:392025-03-06 14:41:57Wird LinkedIn das „Facebook für Krawattenträger“?
Das Jahresende ist prädestiniert für den Blick in die Zukunft; zumindest mal für den Blick auf das kommende Jahr. So hat es auch der Unternehmerkreis MUK gehalten und am 28. November zu einem Zukunftsroundtable mit Digital Leadern geladen, das ich, wie immer, moderieren durfte. Natürlich kann ich Ihnen hier nicht das wiedergeben, was im Einzelnen die Ansichten und Ausführungen waren. Dafür gibt es ein 90-minütiges Video auf YouTube, das Sie sich gerne hier ansehen können.
Vielleicht kann ich Ihnen den Stundenaufwand für den Filmmitschnitt schmackhaft machen, wenn ich Ihnen die Fragestellungen zu den Trends und die Teilnehmer vorstelle.
https://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2025/01/MUK-110-Roundtable-2024-Roundtable-01_Ausschnitt-scaled.jpg10902560Michael Kauschhttps://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpgMichael Kausch2025-01-29 16:26:562025-01-29 16:27:04Unternehmerkreis MUK: Digital Leader diskutieren über die Trends 2025
„Digital Medical Expertise & Applications“ wer kennt sie nicht, die erfolgreiche Messe für IT-Lösungen im Gesundheitswesen, allen nur bekannt unter DMEA. Sie findet jährlich in Berlin statt, in diesem Jahr von 8. bis 10. April. Wie andere Nischenmessen auch, verzeichnete die DMEA 2024 ein deutliches Besucherplus von 15 Prozent auf 18.600, mit rund 800 Ausstellern und 350 Vortragenden aus dem In- und Ausland. Damit hat sich die DMEA als Europas führende Messe für Digital Health etabliert. Die DMEA ging 2018 aus der bis dahin vom Bundesverband Gesundheits-IT (bvitg) veranstalteten conhIT hervor.
https://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2025/01/DMEA_2024_Eingang_Sued_CMesseBerlin-scaled.jpg9702560Markus Pflugbeilhttps://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpgMarkus Pflugbeil2025-01-27 18:29:272025-01-28 09:17:41DMEA Berlin 2025 - Messe für digitales medizinisches Wissen und Anwendungen
Die Branchen-Messen EuroCIS für Retail Technology und die DMEA für Digital Health sind unsere ersten Event-Highlights 2025. Die EuroCIS startet bereits am 18. Februar in Düsseldorf. Marketing und Pressearbeit sind bereits in vollem Gange. Für die Messe-PR zur DMEA ist noch ein bisserl mehr Zeit. Sie öffnet erst am 8. April in Berlin ihre Pforten.
https://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2025/01/MesseBerlin_EingangSued_Blick-von-oben__Ausschnitt.jpg8232000Ruth Bachmannhttps://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpgRuth Bachmann2025-01-27 11:04:052025-01-27 11:04:12Messe-PR: Die ersten Events stehen vor der Tür
Ein Gastbeitrag von Tim Berghoff, Security Evangelist bei G DATA CyberDefense, über seine nützlichen und überraschenden Reise-Tipps für Konferenzen
In meinen Travel Hacks in der „Conference Edition“ finden Sie einige Tipps, mit denen Sie sich auf jeder Veranstaltung als Conference-Professional outen – was wiederum für den so wichtigen Pausen-Smalltalk von Bedeutung ist. Vor allem diejenigen unter Ihnen, die erst am Anfang ihres beruflichen Reiselebens stehen, steigen damit ins Konferenzgeschäft ein wie ein alter Hase. Hier meine sieben wichtigsten Reisehacks für Konferenzen:
https://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpg00vibriohttps://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpgvibrio2025-01-23 17:09:282025-01-23 17:09:34Travel Hacks für Konferenzen: Ich packe meine sieben Sachen...
Die Agentur vibrio hat entschieden, sich mit Beginn des Jahres 2025 aus der aktiven Kommunikation über die Plattform „X“ von Elon Musk zu verabschieden. Die aktive Nutzung von „X“ ist nicht mehr mit unseren Werten, mit unserem „Code of Conduct“ vereinbar. Darin legen wir unter anderem fest: „Wir setzen in der Kommunikation auf Ehrlichkeit und wahre Inhalte. Wir verbreiten keine unzutreffenden Informationen.“
Elon Musk verbreitet über seine Plattform „X“ gezielt Falschaussagen und unterstützt antidemokratische Gruppierungen und Personen. Seine jüngsten Denunzierungen des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier als „undemokratischen Tyrannen“ („Steinmeier is an anti-democratic tyrant! Shame on him“) oder seine Forderung, den britischen Premierminister Keir Starmer ins Gefängnis zu werfen, sind ebenso wenig hinnehmbar wie seine Vorwürfe an die Medien in Bezug auf ihre Berichterstattung über das Attentat von Magdeburg („Legacy media lies again“).
Wir beobachten, wie sich „X“ weiterentwickelt und entsprechend entscheiden wir, ob wir die Plattform wieder aktiv nutzen.
Als Medium war „X“ in der Vergangenheit vor allem für die relativ kleine, aber wichtige Zielgruppe von Journalistinnen und Journalisten relevant. Diese Zielgruppe werden wir künftig über unsere anderen Kommunikationskanäle wie zum Beispiel LinkedIn erreichen.
Den Code of Conduct der Agentur vibrio haben wir hier auf unserer Website hinterlegt.