1,8 Millionen Twitter-Nutzer im Juni 2009 – Frauen zwitschern lieber
Die Reichweitenerfasser von Nielsen haben ermittelt, dass sich die Anzahl der Twitter-User in Deutschland seit April verdoppelt hat. Schuld sind Fast-Tote, Halb-Tote und ein Ganz-Toter: „Die Notwasserung eines Airbus im Hudson River, die Ereignisse nach den Präsidentschaftswahlen in Iran und zuletzt der Tod von Michael Jackson lösten einen Boom der 140-Zeichen-Nachrichten aus.“
Im Juni besuchten 1,8 Millionen Menschen mindestens einmal Twitter (Unique Audience). Dabei sind Frauen mit 54,1 Prozent überrepräsentiert. Aber das kennt man ja schon vom analogen Gezwitscher … (ähäm … ok … 5 Cent in die Chauvi-Kasse …)
Die weitaus meisten der User besuchen Twitter nicht direkt, sondern gelangen über irgendwelche Links auf irgendwelche Tweets, v.a. über Google. Wiederkommen tun dann die wenigsten: Lediglich 27,2 Prozent der Juni-Besucher waren auch im Mai schon mal bei Twitter. Kurz: Twitter hat eine enorme Verbreitung, ist aber bislang alles andere als ein Massenmedium. Die Nielsens interpretieren Twitter denn auch – wie vor Tagen schon FAZ-Blogger Holger Schmidt als aktuelles Nachrichtenmedium: „Bei unvorhergesehenen Ereignissen mit hohem Nachrichtenwert kommen diese Eigenschaften dem Microblogging-Dienst zugute und generieren hohe Aufmerksamkeit.“ für die kleine Zahl der aktiven Twitterer ist das ganze freilich kein Medium, sondern ein Kommunikationsinstrument. Aber das interessiert die Marktforscher natürlich (noch) nicht.
Hier zeigt sich doch wieder, wie kommunikationsstark und medienaffin wir Frauen doch sind – und dass wir uns tatsächlich auch mal kurz fassen können 😉