die sonne wird blau

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die gerüchteküche brodelt heute mal wieder: „ibm will sun kaufen“. die spekulationen basieren auf einem bericht des wall street journals von heute. angeblich hat ibm für die komplette übernahme von sun mehr als sechseinhalb milliarden dollar geboten. das wäre ein wenig mehr, als der doppelte aktuelle börsenwert von sun. was hätte ibm davon? natürlich einen besseren zugang zum markt für web server und web infrastruktur. sun ist hier immer noch mit seinen solaris-rechnern hervorragend aufgestellt. sun ist auch in der open source community stärker verankert, als der blaue riese. vielleicht wäre eine übernahme von sun auch vor dem hintergrund der jüngsten angriffe von cisco interessant: cisco hat ja angekündigt künftig mit eigenen rechnern in den networking-markt zu expandieren. und networking: das ist künftig immer ip-networking. cisco kommt, sun geht! damit es nicht gar so eng wird im markt.

aber vielleicht scheitert das ding ja auch noch. die überschneidungen zwischen blau und sonne sind ja nicht zu übersehen: konkurrierende ansätze im cloud computing, im betriebssystem, im servermarkt. bei einem merger müssten wohl viele mitarbeiter, produkte und technologien gehen. und gehen würden die produkte und mitarbeiter von sun. denn letztlich kauft sich ibm, wie axel postinett zurecht kommentiert, wohl in erster linie den markt von sun.

schade wäre das allemal. und nicht nur aus nostalgischen gründen. sun ist zweifelsohne heute eines derjenigen unternehmen mit den innovativsten und zukunftsorientiertesten mitarbeitern, mit einer starken firmenkultur, die sich seit mehreren jahren schon deutlich der internet- und open source-community öffnet.

lesetipps: heise, handelsblatt und christoph witte.

tweets killen blogs

tweet

das meint jedenfalls jörg wittkewitz bei den blogpiloten. er erklärt den vielfach gemessenen relevanzverlust auch großer blogs mit dem aufkommen der twitter-kommunikation: „Wer schon länger bloggt, stellt fest, dass die Anzahl der Kommentare zu Blogeinträgen proportional zur Zunahme von Tweets und Bemerkungen bei Friendfeed oder Facebook abnimmt.“ wittkewitz unterscheidet zwischen dialogischem ad-hoc social media wie twitter und archiviertem „old-school publizieren“ in blogs und prognostiziert:

„Aber wehe, wenn die erstmal erfasst haben, was die Early und Late Adopters da so treiben und wie sie es nutzen. Dann bricht der zweite Frühling des viralen Marketings und die Innovation des Kundensupports via Twitter so mancher klassischer Agentur und so manchem traditionellen Call-Center das Genick. Machen wir uns also darauf gefasst, dass die partizipative Ebene an Social Media weitgehend in die dialogorientierte Ebene der ad-hoc und n:n Kommunikationsmittel wie Twitter und identi.ca fließt und dort bleibt.“

während viele pr- und marketingagenturen – und erst recht unternehmen – ihren blog noch immer am liebsten spiralisiert in die hand nehmen, droht nun uns bloggenden agenturen schon wieder der tod durch mircobloggende kommunikatoren.

blog ist ja sowas von oldfashioned … gähn … markus: mach mir den tweet!

Meine CeBIT – Was wir aus und von Hannover lernen können / Teil 5: Versuch einer Bilanz

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(Bild: CeBIT)

Ein Blick auf die CeBIT 2009 zeigt für mich zwei Dinge: die CeBIT ist für unsere Branche unverzichtbar. Nirgendwo anders lassen sich an einem Ort und zu einer Zeit so viele interessante Menschen und Unternehmen aus der globalen IT-Branche treffen wie im März in Hannover. Aber: die CeBIT wird wohl auch in den kommenden Jahren kleiner werden. Sie wird immer weniger ein Schaufenster der gesamten Branche sein können. Das liegt schon daran, dass IT als Querschnittbranche heute so viele Themen und gesellschaftliche Bereiche abdeckt, dass der Versuch eine Gesamtübersicht zu bieten aus logistischen Gründen scheitern muss. Deshalb muss sich die CeBIT stärker fokussieren: auf die wichtigsten Trends und Themen unserer Branche und auf die zentralen Player unserer Zunft.

Das vornehmste Ziel einer Großmesse kann es nicht sein, künftig möglichst nur noch einstellig zu schrumpfen. Deshalb war der Schritt der Münchner SYSTEMS sich selbst abzuschaffen und dafür in einem harten Schnitt etwas völlig Neues zu inszenieren – die discuss & discover – richtig. Gefordert ist heute

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An Tagen wie diesen ist auf den Papst verlass…

Nach dem tragischen Amoklauf in Winnenden und den Nachrichten über die weiter ernste Lage auf den Finanz- und sonstigen Märkten, sorgt wenigstens der Papst für etwas Heiterkeit. Zitiert aus der Süddeutschen Zeitung von heute aus einem persönlichen Schreiben von Papst Benedikt XVI. an seine Bischöfe zum Thema Pannen in Zusammenhang mit der Piusbruderschaft:

Ich höre, dass aufmerksames Verfolgen der im Internet zugänglichen Nachrichten es ermöglicht hätte, rechtzeitig von dem Problem Kenntnis zu erhalten. Ich lerne daraus, dass wir beim Heiligen Stuhl auf diese Nachrichtenquelle in Zukunft aufmerksamer achten müssen.

Hallo, wer bitte sitzt in der Pressestelle des Heiligen Stuhls? Und warum muss der Papst das lernen, vielleicht sollten es seine Berater und Pressesprecher tun… sollte es tatsächlich so sein, dass die Pressestelle das Internet nicht beobachtet hat? Nein, nein: wenn man liest, dass der Papst jetzt auch YouTube zur Verbreitung seiner Botschaft nutzt, kann ich das nicht glauben. Oder vielmehr: Da kann man vom Glauben abfallen….

Meine CeBIT – Was wir aus und von Hannover lernen können / Teil 4: IT Security – Sicherheit nur noch für Spezialisten?

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Seltsames Hostessen-Outfit auf der Security World der CeBIT 2009 (Bild: CeBIT)

Fest in russischer Hand war die Security World zumindest am Mittwochabend, als Kaspersky auf seinem Stand zur legendären Russen-Disco aufrief. Überhaupt war der Retail-Antivirenkönig Kaspersky wohl mit dem größten Stand in der Halle vertreten, während klassische B2B-Unternehmen wie Sophos und Utimaco, die sich um Enterprise-Lösungen und integriertes Sicherheitsmanagement für den Mittelstand kümmern, aber auch der Branchenriese Computer Associates fehlten. Und hier zeigte sich ein weiteres Manko der diesjährigen CeBIT: noch immer ist die CeBIT ein gewaltig großer Treffpunkt der Branche und die Security World beeindruckte durch zahlreiche Aussteller und einen sehr guten Publikumszuspruch. Die Größe wird aber nicht zuletzt durch immer neue Themenbereiche garantiert, die integriert werden. So schoben sich die aufmerksamen Besucher an zahllosen Überwachungskameras und elektronischen Zugangskontrollsystemen vorbei.

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Meine CeBIT – Was wir aus und von Hannover lernen können / Teil 3: Green IT – ein alternativer Landfrauentag für Computer-Freaks?

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(Foto: CeBIT)

Aus dem Green IT Village der CeBIT 2008 wurde in diesem Jahr die Green IT World in Halle 8. Drunter macht man’s nicht in der niedersächsischen Metropolregion. Laut Ankündigung der CeBIT sollte es in der grünen Welt um Dinge gehen, wie Cloud Computing, mit dem man die Rechenleistungsbevorratung optimieren kann, um solarklimatisierte Rechenzentren, um eine Art Zylinderabschaltung für Mobilfunkmasten, um sparsame OLED-Bildschirme und und und. An der Aufzählung sieht man schnell, dass eine geeignete Begriffsdefintion vorausgesetzt, so ziemlich jede Innovation sich heute als grün darstellen lässt, denn es gibt immer noch etwas, was mehr Energie unsinniger verbraucht.

Wie aber schrieb die Deutsche Bank Research kurz vor der CeBIT so schön: „IT ist nicht grün und wird es niemals sein.“

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Weltneuheit: Mit Gedanken Computer steuern

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Geräte durch Gedankenkraft zu steuern ist seit je her ein Traum der Menschheit. William Gibson verarbeitet  das Sci-Fi Thema in seiner Neuromancer Trilogie ebenso wie das Raumschiff Enterprise oder der Film „Matrix“.  Emotiv Systems hat nun die weltweit erste Hirn-Computer-Schnittstelle für Konsumenten präsentiert, die es ermöglicht mit Hilfe der EEG (Elektroenzephalografie) Technologie zum Beispiel Computerspiele oder einen elektrischen Rollstuhl mit reiner Hirnaktivität zu steuern. Das Neuro-Headset „EPOC“ kann an der tweakfest 09 Konferenz am 24. April 2009 in Zürich ausprobiert werden. Willkommen in der Zukunft!

Neulich im McDonalds…

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…am Irschenberg (an der A8 München-Salzburg, einer der meist befahrenen Autobahnen Deutschlands, beliebter Halt zum Beispiel auf dem Weg in die Tiroler Skigebiete für den Morgenkaffee und auf dem Rückweg für den Burger nach dem Germknödel.)

Hat doch der amerikanische Fleischpflanzlbrater tatsächlich nicht nur ein gutes Drittel seines “Restaurants” für den McCafé geopfert, nein, gleich links vom Eingang befindet sich ein Multimediacenter genanntes Rund, mit zwei Flachbildschirmen und mehreren Fernsehbildschirmen (wo die üblichen unvermeidbaren Videoclips laufen). Ein Großflachbildschirm lässt sich sogar vom Publikum mittels randalesicherer Tastatur und Maus bedienen (logisch, dass da sofort die vibrio Homepage zu sehen war, unten leider schwer zu erkennen 😉 wie übrigens auch an der PC-Säule mit zwei Internet-Terminals).

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Noch interessanter als die vibrio Homepage im McDonalds ist jedoch die Frage: was bringt einen Massenabfütterer dazu, an einem der sicherlich meistfrequentierten Autobahn McDonalds , einen großen Teil seiner Geschäftsfläche für das “Multimediacenter” zu opfern?

Da müssen ja irgendwelche betriebswirtschaftlich schlauen Kerle oder Mädels nachgerechnet haben, dass es mehr Umsatz bringt, ein paar Internet-Terminals anzubieten, als weitere Fritteusen und Grills aufzustellen. Sehr interessant!

Dazu fällt mir ein, unser Kunde Dacos macht etwas ähnliches: mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz und anderen Auswerteverfahren wird festgestellt, durch welche Preis- und Angebotsveränderungen, insbesondere Retailer ihre Umsätze verbessern können. Ein einfaches (und sicher vereinfachendes) Beispiel: Wird der selten gekaufte, teure analoge Schwarz-/Weiß-Film aus dem Programm genommen, kommen ausgerechnet die Kunden nicht mehr, die die teure Rasiercreme mit der hohen Marge gekauft haben, folglich bleibt der s/w-Film im Angebot (so wie das Multimediacenter bei McDonalds).

Und zum Schluss: auf irgendeinem “Welt der Wunder”, “Die Reportage” oder “Galileo” habe ich unlängst gesehen, dass die Supermärkte mit unterschiedlicher Beleuchtung je nach Ware arbeiten. So sieht das Obst noch knackiger aus, die Milchprodukte noch weißer, das Brot noch knuspriger… wie wir verführt werden sollen… immer wieder spannend, sich das vor Augen zu halten.

google street worker siegen vor us-bundesgericht

googlestreet

bild: googlestreet

ein amerikanisches bundesgericht hat die klage eines privaten hausbesitzers abgewiesen, der sich gegen aufnahmen seines hauses im google street view dienst zur wehr gesetzt hat. da der kläger nicht nachweisen konnte, dass ihm ein materieller schaden entstanden ist, sei eine schadensersatzforderung abzulehnen. eine verletzung der privatsphäre finde dann nicht statt, wenn die aufnahme von einem öffentlich zugänglichen standpunkt aus angefertigt wurde.

im internet befassen sich inzwischen zahlreiche fan sites mit mehr oder weniger spektakulären aufnahmen aus google street. die aufnahmen reichen von leuten (einbrechern???), die über zäune klettern, männer auf dem weg ins pornokino bis zu den üblichen sonnenhungrigen parkinsassen (siehe foto). für anwälte ein weites feld …

in deutschland gibt es lokalen widerstand gegen die google street worker. so hat der schleswig-holsteinische landtag widerstand gegen die google-kameraautos angekündigt. laut heise online mit dem ergebnis, dass vorerst im hohen norden google nicht vor der haustür stehen wird.

immer mehr deutsche journalisten twittern

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die kollegen von der düsseldorfer pr-agentur conosco hatten die schöne idee mal eine aufstellung von twitternden journalistenkollegen zu erstellen. von christoph dernbach (dpa) über thomas kuhn (wirtschaftswoche) bis zu thomas jungbluth reiht die liste viele namen aus unserem presseverteiler. sicherlich ist die aufstellung bei weitem nicht vollständig, aber einen freundschaftlichen ping rüber zum „wettbewerber“ ist sie allemal wert.