Meine CeBIT – Was wir aus und von Hannover lernen können / Teil 1: Mut zur Reform statt zur Lücke

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Nun ist sie also vorbei, die CeBIT 2009. Und sie hat uns genau das gezeigt, was wir alle erwartet haben: Rückläufige Ausstellerzahlen, rückläufige Besucherzahlen, positive Stimmungsberichte von Ausstellern und – selbstverständlich – positive Stellungnahmen der Veranstalter in den üblichen Presseverlautbarungen.

Für mich war es die zweiundzwanzigste CeBIT in Folge. Und ich möchte keine missen, weder die früheren, noch die diesjährige. Deshalb möchte ich in den kommenden fünf Tagen einige sehr persönliche Schlussfolgerungen  aus der diesjährigen CeBIT zur Diskussion stellen: was können wir aus und von Hannover lernen? WIR, die wir IT-Veranstaltungen organisieren, uns an solchen beteiligen oder sie einfach nur besuchen.

Um folgende Themen soll es heute und in den kommenden vier Tagen gehen:

Montag: Mut zur Reform statt zur Lücke

Dienstag: Die WebCiety – Hype oder Zukunft der IT-Messen?

Mittwoch: Green IT – ein alternativer Landfrauentag für Computer-Freaks?

Donnerstag: IT Security – Sicherheit nur noch für Spezialisten?

Freitag: Versuch einer Bilanz

Dann fangen wir mal ganz vorne an …

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Compuware bloggt und rockt

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So stellt sich Compuware CIO Rick vor

So stellt sich Compuware CIO Rick vor

Noch schnell gebloggt, bevor es zu spät ist. Kollege Staudt machte uns auf die Seite rockitman.de aufmerksam, über die die aktuelle Ausgabe der Computerwoche auf der letzten Seite berichtet. Für uns als Kommunikationsexperten ist es durchaus interessant zu sehen, wie ein Unternehmen wie Compuware in der Web 2.0 Welt agiert: mit dem Blog eines rockenden CIO, der auf Pamela Anderson steht, Details zu seiner Person siehe hier.

Laut Computerwoche Gespräch mit der Marketing-Managerin von Compuware soll der rockende, virtuelle CIO eine “Essenz” der Compuware Kunde darstellen… Also schnell durchgeklickt und folgendes festgestellt: auf die Seite gelockt werden die Internetuser mit einem Gewinnspiel (kein Link, da schon abgeschlossen), bei dem ein Wii Guitar Hero Komplettsetz zu gewinnen war. Leads sollten wohl über den Link Hintergrundinformationen generiert werden, was sehr seltsam ist, denn die dort angebotenen Themen haben mit den Blogposts von Rick auf den ersten Blick wenig zu tun, der hier seine Vorliebe für Classic Rock statt Überschriften zum Besten gibt. Statt dass man mit einem Klick mehr erfährt, muss man dann seine Kontaktdaten eingeben – verständlich aus Marketingsicht, aber meines Erachtens einen Klick zu früh, denn mich hätte schon vorab mal interessiert, was Compuware unter “Vantage-Lösung, Risiko-Absicherung und proaktives Handeln, Sparen und Wertbeitrag, Effizientes Troubleshooting und SLM und Transparenz gegenüber dem Business” genauer versteht, bevor ich meine Daten hinterlasse. Laut Computerwoche Bericht sei das Unternehmen aber mit dem Erfolg des Blogs, der Mitte März wieder abgeschaltet werden soll, aber sehr zufrieden.

Die zweite Welle liebe Compuware Blogger alias Rick wäre jetzt natürlich, wenn sich eine Facebook Gruppe mit dem Titel “Rick soll weiter leben!” gründet, wäre das nicht was?

Zu Erinnerung an die Seite hier ein Auszug:

Blogposts des rocken- und bloggenden CIOs Rick

Blogposts des rocken- und bloggenden CIOs Rick

web 2.0 expo in berlin abgesagt

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berlin

o’reilly media hat heute die web 2.0 expo in berlin abgesagt. begründung: die allgemeine wirtschaftliche lage:

„Aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Lage vieler Unternehmen haben sich unsere amerikanischen Kollegen, die Veranstalter O’Reilly Media, Inc. und Techweb, leider entschließen müssen, mit der Konferenz Web 2.0 Expo Europe in diesem Jahr auszusetzen.“

die cebit steht mit der webciety schon bereit, das erbe zu übernehmen. so sieht das jedenfalls blogger björn negelmann von den hannoveranern. turi2-mann björn bzieslik traut den niedersachsen das eher nicht zu: „Ob ausgerechnet die Webciety-Foren zu neuen Erkenntnissen führen – unklar, aber eher unwahrscheinlich. Da wirkte es fast ein bisschen hilflos, was Messe-Chef Ernst Raue bei der ersten Präsention des Konzeptes im Oktober sagte: „Wir springen nicht auf Züge auf, wir versuchen höchstens, die Lokomotive unter Dampf zu setzen.“ Dampf ist allerdings nur heiße Luft. Raue und Co müssen kommende Woche erst beweisen, dass eine Riesen-Messe wie die CeBIT für die kreativen Web-Entwickler die richtige Umgebung ist.“

ich wünsche der cebit jedenfalls viel erfolg mit der webciety. auch wenn es zeit wird, dass sich die branche auf zwei bis drei große web 2.0 events in deutschland konzentriert. dass unsere münchner events dann dabei sind steht wohl außer frage: die neue discuss & discover genauso wie im april die doppelveranstaltung smx und emetrics.

virtualisierung ist top-thema für unternehmen – computerzeitung zitiert studie des vibrio kunden datalog

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die computerzeitung berichtet in ihrer heutigen online-ausgabe ausführlich über eine umfrage unseres kunden datalog.

die datalog software ag hat über 400 unternehmen zum thema virtualisierung befragt. 63 prozent der befragten geben an, dass sie sich bereits mit dem thema virtualisierung konkret auseinandersetzen. weitere 30 prozent gaben an, dass das thema künftig für sie von bedeutung sein könnte. nur sieben prozent haben kein interesse an virtualisierung.

diese studie ist ein schönes beispiel dafür, dass umfragen und ihre ergebnisse eine attraktive information für aktuelle medien darstellen. sie lassen sich illustrieren und sind häufig spannender, weil marktrelevanter, als klassische feature-orientierte produktberichterstattung.

weitere informationen zur studie gibt es auch hier.

zdnet spekuliert über die chancen der münchner discuss & discover gegen cebit & co

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der branchendienst zdnet spekuliert heute über die chancen der messe münchen mit der neu angekündigten „discuss & discover“ mittelfristig der cebit den rang abzulaufen. mit einem neuen event-format versuchen die münchner ja eine alternative zu herkömmlichen it-messen wie der eigenen SYSTEMS zu etablieren.

zdnet meint: „Schraudy (geschäftsbereichsleiter neue technologien der messe münchen; mik) und die Messe München könnten recht behalten und am Ende – also in drei oder vier Jahren – die lachenden Dritten sein. Auch in Hinblick auf den alten Rivalen CeBIT. Noch ist unklar, wie sich diese Messe entwickelt. Spätestens nach der Abschlusspressekonferenz liegen aber auch in Hannover die Karten für jeden offen sichtbar auf dem Tisch. … Aus der weltweit größten IT-Messe im Handumdrehen ein kleines, aber feines Branchenevent zu machen dürfte deutlich schwieriger sein, als dem Aschenputtel Systems ein neues Kleid zu schenken.“

die messe münchen selbst informiert derzeit auf einer roadshow interessierte potentielle aussteller und partner. nach messeangaben haben sich mehr als 400 unternehmen für die diversen termine angemeldet. in münchen musste sogar ein zweiter termin festgesetzt werden. soviel nachfrage ist zumindest für die jüngeren messekollegen eine neue erfahrung …

Mehr Handys als Wasserhähne?

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Die Financial Times Deutschland berichtet heute anläßlich der Eröffnung der Mobile World in Barcelona eine eigentlich erschreckende Zahl: weltweit seien derzeit knapp vier Milliarden Handy-SIM-Karten im Einsatz. Damit würden mehr Menschen mobil telefonieren, als Wohnungen an die Strom- und Wasserversorgung angeschlossen sind!

Ich weiß nicht recht, ob wir uns über diesen Zahlenvergeich freuen sollen …

Messen müssen sich verändern – Ansichten eines Mess-Dieners

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Das Handelsblatt schrieb gestern das deutsche Messewesen einmal mehr in die Krise. Unter dem Titel „Messen spielen Krisensignale herunter“ heisst es:

„Die Negativschlagzeilen in der Messebranche häufen sich. Ob Autos oder Gummibärchen, die Unternehmen setzen den Rotstift an. Wie groß die Probleme für die Branche werden, liegt auch am Branchenmix und dem Rhythmus der Veranstaltungen. Noch bleiben die Messegesellschaften gelassen – doch Notfallpläne liegen bereits in der Schublade.“

Roland Berger sieht die Messe-Umsätze vor einem 20 bis 30prozentigem Umsatzeinbruch. Der Branchenverband AUMA rechnet mit einem Rückgang von allenfalls 5 Prozent. Wir werden auf der kommenden CeBIT sicherlich sehen, dass insbesondere IT-Messen mit einer wachsenden Messemüdigkeit ausstellender Unternehmen zu kämpfen haben. Der Ausstellerrückgang in Hannover wird sich wohl locker im zweistelligen Prozentbereich bewegen.

 

Und welche Gegenstrategien sieht das Handelsblatt?
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apple-gründer wozniak engagiert sich wieder in der entwicklung

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steve wozniak (links) im gespräch mit dem schweizerischen vibrio-chef patrick hofer

steve wozniak, der vor vielen jahren gemeinsam mit steve jobs apple computer gründete und als der technische entwickler der ersten apple-rechner gilt, wird wieder aktiv. laut new york times soll er heute als chefentwickler beim amerikanischen start-up „Fusion-io“ vorgestellt werden. das drei jahre alte unternehmen hat eine speicher-technologie entwickelt, die mehrere flash chips zu handy-großen speicherbündeln packt und mit einer intelligenten software leistungswerte erreicht, die rund zehnmal teureren emc- oder net-app-lösungen paroli bieten soll.

ich habe steve im vergangenen jahr auf dem züricher tweakfest kennengelernt. dort entstand auch das bild, das steve mit meinem schweizerischen kollegen patrick hofer zeigt, der steve als key note speaker für den event engagiert hatte. steve ist unter allen computer-papas, die ich so kenne, sicherlich einer der angenehmsten zeitgenossen: bescheiden, engagiert, tolerant und noch immer von visionen getrieben. vermutlich werden wir bald alle mit fusion-speichern arbeiten und eben. es würde mich jedenfalls nicht überraschen.

wer keinen dabei hat, der existiert nicht – zum tot der omd

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am 18. september stand es schon in der dampflog: die verdiente düsseldorfer online-messe omd wird wohl sterben. nun ist es geschehen. laut w&v gibt die truppe um alexander felsenberg den kampf um die hegemonie im deutschen messewesen rund um die digitale zukunft auf. die kölner dmexco hat der omd den todesstoß versetzt. „wer nicht dabei ist, existiert nicht“ heisst es noch frech auf der website der omd. wer weiss: vielleicht kann die neue „discuss & discover“ in münchen ja davon profitieren.

meinem abgesang vom september habe ich nichts hinzuzufügen:

„eine hightech-messe in deutschland mit zweistelligen zuwachsraten? mit vollen gängen und ständen? mit zum bersten übervollen vortragssälen? mit immer mehr ausländischen ausstellern und besuchern? mit einem funktionierenden match making-system? gibts nicht? gibts doch! noch! die “online marketing düsseldorf” – oder kurz omd – war … ein tolles ereignis. alle waren sie ins killepitschland gekommen: microsoft, yahoo, google, tommorow focus, springer und und und. die qualität der speaker und aussteller war hervorragend.“

einen killepitsch drüber 🙁

microsoft überholt google im phaeton meint die f.a.z.

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ms sky

dass microsoft für seine online-aktivitäten gelobt wird, kommt ja nicht alle tage vor. wenn netzökonom holger schmidt von faz.net microsoft neuerdings auf der überholspur sieht, muss sich etwas großes ereignet haben: mit dem renovierten microsoft live sieht er ms in der wolke des cloud computing zügig an goggle vorbeiziehen. quasi „im phaeton auf der überholspur“. mit sky drive als virtueller festplatte und live mesh als synchronisierungslösung tut microsoft in der tat einen großen sprung richtung wolke 7. große chancen sieht schmidt für microsoft bei einer online-publizierung seiner erfolgreichen office-applikationen, nachholbedarf bei den community-produkten.