The Musalman–die letzte handgeschriebene Zeitung der Welt

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In einer Zeit, in der gedruckte Zeitungen um ihr Überleben kämpfen, in der von der Aachener Zeitung bis zur Zwickauer Zeitung die Verlagshäuser vor Internet und Facebook zittern, schreiben vier Inder eine Zeitung von Hand. In schönster Kalligraphie. Manches muss man gesehen haben, damit man’s glauben kann:

Entdeckt bei Thomas Knüwer.

Journalismus 2.0 – Wie Medienmacher mit Social Media umgehen

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Ich liebe Slideshare. Schon weil man dort immer spannende Vorträge findet. Jüngstes Beispiel ist eine aktuelle Präsentation von F.A.Z.-Blogger und “Netzökonom” Holger Schmidt über “Informationsströme durch das Social Web”. Sicherlich ist es dieser Vortrag wert, dass Sie sich ihn komplett ansehen. Einige Auszüge zum Thema “Journalisten und Social Media” möchte ich aber an dieser Stelle für Sie zusammenfassen:

bedeutung von pr agenturen bei journalistischer recherche inzeiten von social media 2011 quelle holger schmidt

Quelle: Holger Schmidt

Es glauben ja viele heute, dass durch die wachsende Bedeutung der sozialen Medien die klassische PR an Relevanz verliere. Dem ist nicht so. Im Gegenteil: Die PR-Agenturen sind die wichtigste Informationsquelle für Journalisten – noch vor den Pressestellen der Unternehmen. Sorry, liebe Pressesprecher-Kollegen, aber ICH habe diese Zahlen nicht gemachtZwinkerndes Smiley. Es folgen Industrieanalysten, Twitterati, Blogger, Facebook und andere Quellen.

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Schreiben lernen mit Fraunhofer – Ein Blog-Tipp nicht nur für PR-Leute

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forschungsblog

Die Zeitschrift “Farbe und Lack” veröffentlichte im Jahr 2008 einen imposanten Beitrag zum Thema “Kleben unter Wasser”. Ein Auszug:

“In der Natur ist Kleben die dominierende Fügetechnik. Die Bioadhäsion von Molekülen bildet die Basis bei der Entstehung aller Lebewesen. Es führt weiter bis zu makroskopischen Klebstoffen tierischen Ursprungs, die in ihrer Funktion und Form unseren Klebverbindungen ähneln. Die Medizintechnik will solche Verbindungen nachahmen.”

Dass man so einen Beitrag auch wesentlich populärer und lesefreundlicher gestalten kann zeigt diese Alternative:

“Wenn man eine beliebige Person auf der Straße fragt, was im Leben wirklich wichtig ist, dann bekommt man genau die Antworten, die in jeder Frauenzeitschrift nachlesbar sind. Falls es Frauenzeitschriften noch gibt. Bei den gängigen, nichtrepräsentativen, aber vermutlich zahlreichen Umfragen zu diesem Thema steht in keinem einzigen Fall unter den Top-20-Antworten: “Mir ist Unterwasserkleben wirklich wichtig.” Man lehnt sich wahrscheinlich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man behauptet, dass dieser Punkt in Strassenumfragen nicht einmal zu den Top 50 der meistgegebenen Antworten gehört. Allerdings hängt das ausschließlich mit dem Ort der Umfrage zusammen. … Aus dem Bauch heraus geschätzt 10 von 10 Befragten halten Unterwasserkleben für sehr wichtig, wenn man sie im Vorraum eines Operationssaals fragt, in dem Milzrisse operiert werden. Denn Milzrisse sind einigermaßen schwer zu nähen …”

Und dies ist nur der Einstieg in ein wirklich extrem kurzweiliges Lesevergnügen, das uns allen die Fraunhofer Gesellschaft auf ihrem neuen forschungs-blog bereitet.

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“Asien für Profis”–(K)ein Buch zur Katastrophe

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Einerseits: selten dürfte einem Buch ein problematischerer Zeitpunkt für sein Erscheinen zugedacht worden sein: ausgerechnet mitten in der Umwelt- und Atom-Katastrophe Japans, in der zahlreiche europäische Unternehmen ihre Mitarbeiter aus dem Land abziehen, kommt das neue Buch meines Freundes Tim Cole “Asien für Profis” in die Buchläden.

Andererseits: wer verstehen will, warum die Menschen in Japan so anders mit der Katastrophe umgehen, als man dies für Deutschland erwarten würde, der tut gut daran, dieses Handbuch für erfolgreiche deutsche Mittelständler, die Asien verstehen und in Asien bestehen wollen, gründlich zu studieren.

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Von der Ausweisung der PR. Oder: Warum Pressesprecher und PR-Redakteure in der Regel keine Presseausweise mehr erhalten

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“Er steckt in den Taschen zehntausender professioneller Journalisten – und nur in deren Taschen: der Presseausweis. Ob Sie als Journalist frei recherchieren wollen und dafür Zugang zu Veranstaltungen und gesperrten Geländen oder Informationen benötigen oder ob Sie als Veranstalter oder Institution sicher sein wollen, dass Sie es tatsächlich mit professionellen Journalisten zu tun haben: Der Presseausweis hilft Ihnen weiter.”

So schreiben die sechs Medienverbände, die einzig in Deutschland berechtigt sind, offizielle Presseausweise auszustellen auf ihrer WebSite.

Der Presseausweis adelt den Redakteur zum Journalisten, den Schreiber zum Ausübenden der “Vierten Gewalt”. Auch Pressesprecher und PR-Redakteure konnten in der Vergangenheit in aller Regel einen solchen Ausweis bei Verbänden wie dem Deutschen Journalistenverband oder ver.di erhalten. Neuerdings geht das nicht mehr. Und das hat Konsequenzen …

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Die Rolle des Internets beim Fall Guttenberg(s)

Keine 24 Stunden nachdem Dr. Guttenberg seinen Rücktritt von allen politischen Ämtern erklärt hat wird darüber spekuliert, ob das Internet den Minister zu Fall gebracht hat. Robin Meyer-Lucht stellt auf Carta die These auf, dass das GuttenPlag Wiki und die Unterschriftensammlung von Doktoranden über das Netz einen entscheidenden Beitrag zum Rücktritt des Ministers leisteten. Mittlerweile findet sich auf dem Blog auch eine Zitatesammlung, die die These untermauern soll.

Die Causa Guttenberg verdeutlicht, dass die “Netzgemeinde” ein wichtiger Faktor im politischen Gefüge geworden ist. GuttenPlag Wiki, die Unterschriftensammlung der Doktoranden, die über das Internet organisierten Anti-Guttenberg-Demonstrationen und die Reaktionen in zahlreichen Blogs oder auf Twitter belegen das. Die Stimmung im Netz war und ist aber nicht nur Contra Guttenberg. Die Kommentare auf Guttenbergs Facebook-Seite und der große Zulauf für die nach dem Rücktritt ins Leben gerufene Unterstützergruppe auf Facebook “Wir wollen Guttenberg zurück” widersprechen der These vom starken Einfluss der “Netzgemeinde” auf den Rücktritt.

Meiner Meinung nach ist der mediale Druck auf Guttenberg letztlich den Bettel hinzuschmeißen einer Wechselwirkung zwischen traditionellen und neuen Medien geschuldet. Etablierte Medien berichteten als erste über die Plagiatsvorwürfe, danach starteten das wiki-Projekt und die Debatten auf Blogs und anderen Social-Media-Plattformen. Als schließlich Zug um Zug die Ausmaße der Vorwürfe ans Licht kamen, nahmen die etablierten Medien die Kugel wieder auf und trieben sie weiter. Spiegel, FAZ, FTD und Co fungierten als Multiplikator für die Netzmeinung. Auf der anderen Seite positionierte sich die Bild-Zeitung. Erst berichtete sie drei Tage, sagen wir mal, nicht so wie man es von ihr gewohnt ist bei Politikerfehltritten, und spielte sich im Anschluss als der Anwalt der Pro-Guttenberg-Fraktion auf. Genutzt hat es bekanntermaßen nix.

Ich ziehe aus dem Beispiel Guttenberg vier Lehren:

  1. Das Internet wird stärker und heterogener in der Öffentlichkeit wahrgenommen.
  2. Es bedarf reichweitenstarker, traditioneller Medien die Meinung der “Netzbürger” weiterzuverbreiten.
  3. Journalisten und Blogger können sich ergänzen.
  4. Der Einfluss der Bild ist nicht unendlich.

Die Frauenquote des Internets

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Was für ein schönes Jahrtausend. Sexismus? Passé, in der entwickelten Welt. Alice Schwarzer sucht sich bald ein neues Hobby, denn überhaupt ist spätestens seit Web 2.0. die soziale und politische Kommunikation „crowdsourced“, ein Grassroots-Phänomen, an dem alle Menschen frei und gleich teilnehmen können. Potentaten in Nordafrika erzittern vor Twitter, Facebook hat mehr Macht als Radio Free Europe, Wikileaks gibt auf der Bühne der Weltpolitik einen Elefanten im Porzellanladen, der sämtliche politischen Selbstdarsteller erblassen lässt. Das Internet verändert die Welt ganz grundlegend. Sogar die spöttischen Stimmen sind verstummt, die zumindest sein frühes Wachstum allein dem unbegrenzten Zugang zu unanständigen Bildchen zuschreiben.

Doch wem gehört das Internet? Wem vertrauen wir, wenn wir die Wikipedia als Bibel der Allgemeinbildung verwenden? Wir treffen einen alten Bekannten an der Wurzel der neuen Weltordnung: Das Patriarchat. Weiterlesen

Update 2: Und wieder ein neuer Newsaggregator: Commentarist

commentarist Seit heute ist Commentarist aus der Beta-Einladungsphase draußen und frei zugänglich: ein übersichtlich gegliederter Newsaggregator, der nach eigenen Angaben “Kommentare & Kolumnen von mehr als 1000 Journalisten” zentral zugänglich macht. Im Unterschied zu anderen Aggregatorangeboten fokussiert Commentarist mehr auf Journalisten. So wird vor der Medienquelle der Name des Journalisten angegeben und mit einem Klick auf den Autorennamen erhält man weitere Beiträge des Autors sowie die Möglichkeit Hinweise auf neue Beiträge per RSS zu abonnieren.

Das Angebot wird von Eric Hauch, einem ehemaligen Journalisten der Financial Times Deutschland, redaktionell begleitet und von einem rumänischen Programmierer technisch umgesetzt – daraus ergibt sich vermutlich auch, dass der offizielle Sitz des Angebots in Rumänien liegt.

Auslöser für die Gründung von Commentarist war, so ist auf dem offiziellen Commentarist Blog zu lesen, dass Hauch während der Bundestagswahl 2009 nach persönlichen Einschätzungen der Journalisten gesucht hat. Sein Ziel war es also mit dem neuen Angebot weniger Fakten zu duplizieren, sondern vielmehr einen Überblick über die Meinungen der Journalisten der führenden Medien zu bekommen.

Auf den ersten Blick präsentiert sich das Angebot übersichtlich und führt den User intuitiv durch die Möglichkeiten. Dabei erscheint die Seite nicht mit Features überfrachtet, sondern konzentriert sich auf die Inhalte. Allerdings beschränkt sich die Seite offenbar auf die online Angebote 16 klassischer Nachrichtenquellen, zu denen natürlich die führenden Zeitungen, Magazine Deutschlands sowie heute.de und die tagesschau.de gehören. Die Auswahl erscheint damit etwas willkürlich und eingeschränkt – Beiträge, die nur Print erscheinen werden offenbar nicht erfasst.

Natürlich kündigen die Macher via Twitter bereits eine iPad Version an; auch ansonsten bietet das Angebot noch viel Ausbaumöglichkeiten – ich stelle mir etwa eine Kombination mit Rivva vor, um nicht nur die klassischen Medien und Journalisten zu berücksichtigen, sondern auch die reine Online-Welt zu integrieren.

Insgesamt ein schönes Angebot, dem ich viel Erfolg wünsche und gespannt bin, wie es weiterentwickelt wird.

===Update 8.2.2011===

Leider ist Commentarist seit 4. Februar schon wieder offline. Grund dafür ist, dass bisher zwei nicht genannte große Verlage, die Macher auf  Urheberrechtsverletzung verklagt haben. Mehr dazu gibt es bei Spiegel Online und bei netzwertig. Netzwertig hat wohl Details bei Eric Hauch angefragt, der aber erst nach Rücksprache mit seinem Anwalt auf die Fragen eingehen will. Ein weiteres Kapitel in der Geschichte alte, mächtige 1.0 Verlage gegen junge 2.0 Davids wird damit wohl geschrieben werden.

===Update 15.02.2011===

Jetzt ist es raus: FAZ und SZ sind die beiden Verlage, die gegen Commentarist vorgehen. In einem ausführlichen Artikel beschreibt Spiegel Online, die selbst betroffene sind, das Vorgehen der Anwälte gegen den Newsaggregator. Meine Meinung: die beiden Zeitungen schaden sich selbst! Wieder ein Beispiel dafür, dass die altehrwürdigen Verlagshäuser das Prinzip Vernetzung nicht verstanden haben; daran werden sie scheitern, wie die Musikindustrie.

“L’une chante, l’autre pas” – während einige Medien authentisch twittern, lassen andere den Automaten zwitschern

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André Vatter hat sich auf seinem wunderbaren Blog die Arbeit gemacht einmal nachzusehen, welche großen Medien ihren Twitter-Account wirklich als Kommunikationsmedium nutzen, und welche Twitter nur als automatisierten Kanal für ihre News vom Automaten befüllen lassen.

Grundsätzlich hält er erfreut fest, dass die meisten Medien überhaupt schon einmal über einen Twitter-Kanal verfügen:

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Kann man eine Zeitung mit 140 Zeichen füllen?

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Man kann! Und zwar mit paper.li. Die Schweizer Entwickler dieses Eigenartigen und spannenden Dienstes starteten gestern die deutsche Version ihres Twitter-Publikationsdienstes. Was macht paper.li?

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