Reputationmanagement im Rollenspiel – Ein Shitstorm um die “Fränkische Bratwurst Manufaktur” und ihren Troll

, , , ,

keiner_mag_mich

… och, schade (cydonna/photocase.com)

Windige Zeiten sind das in den sozialen Netzen. Ein Shitstorm jagt den nächsten und manch einer entpuppt sich dabei als kleiner Windbeutel. Dabei hat sich seit den seligen Zeiten des ersten allgemein beachteten Shitstorms um Kryptonite vor sieben Jahren wenig getan: die grundlegenden Mechanismen einer typischen Online-Reputationskatastrophe sind die gleichen geblieben. Und auch die Strategien, die gegen solche Image-Krisen zu entwerfen sind, sind schon lange entwickelt.

Strategien aber lassen sich nur schwerlich mit Handbüchern vermitteln. Dies musste ich jedenfalls im Rahmen meiner Lehrtätigkeit an der Fachhochschule Würzburg – heutzutage heißt eine solche Institution natürlich nicht mehr einfach Fachhochschule, sondern University for Applied Sciences – erfahren. Diese Erfahrungen bildeten den unmittelbaren Anlass für die Entwicklung eines Rollenspiels, in dem ich mit Studenten der Wirtschaftsinformatik im vergangenen Wintersemester eine Reputationskatastrophe veranlasst, ausgespielt, bekämpft und schließlich analysiert habe. Die Ergebnisse dieses Rollenspiels wurden bislang nicht veröffentlicht. Und das hat einen einfachen Grund: Ursprünglich wollte ich den “Fall” im vergangenen Februar als Speaker auf der TED-Konferenz Rhein-Main vorstellen. Eine ausgebüxte Bandscheibe hat mir damals einen Strich durch die Rechnung gemacht und so wartete ich nun die Social Media Economy Days ab, die vor wenigen Tagen in München stattfanden. Dort also erlebte der Bericht zur Reputationskatastrophe der “Fränkischen Bratwurst Manufaktur” seine Uraufführung. Die Vortragsfolien sind längst publiziert, der Bericht – die “Story” – folgt nun hier in der DampfLog.

Im Wintersemester 2010/11 wollten wir mit Studenten der Wirtschaftsinformatik in einem “Live-Rollenspiel” die Bedingungen und Mechanismen einer typischen Social Media Reputationskatastrophe erfahrbar machen. Die Versuchsanordnung war übersichtlich:

Weiterlesen

Powerpoint ade? Prezi.com ermöglicht Präsentationen zum Kopfverdrehen

, , ,

Powerpoint macht dumm, sagt der Volksmund. Das kommt natürlich darauf an, wie die Folien gestaltet sind. Aber was ich jederzeit unterschreibe, ist dass man sich an den Slides im typischen Powerpoint Layout längst sattgesehen hat. Eine Überschrift, darunter ein paar Bulletpoints. Bilder und Grafiken links oder rechts davon – wenn man Glück hat. Oft ließe sich der Inhalt einer Präsentation von 40 Slides sinnvoller auf einem einseitigen DIN A4 Handout darstellen.

Prezi.com ist eine der wenigen alternativen Präsentations-Tools, die ich kenne. Und, im Gegensatz etwa zu Open Office, verfolgt es einen ganz anderen Ansatz als das Programm, das einst angetreten ist, die Folien auf den Overhead-Projekten zu ersetzen. Prezi.com bietet schon rein stilistisch eine erfrischende Auflockerung an Tagen, an denen ein Powerpoint-Vortrag dem nächsten folgt. Was ist prezi.com für ein Tool?

Weiterlesen

Ein Abend mit Uwe Knaus vom Daimler-Blog

,

Ich war gespannt, Uwe Knaus, den Initiator des vielzierten "Daimler-Blogs", wieder einmal zu hören und nutzte die Chance auf Einladung der Deutschen Public Relations Gesellschaft (DPRG) in München bei seinem Auftritt im 13. Stock der Mercedes-Benz Niederlassung dabei zu sein. Während ich am 16. Oktober 2008 beim Social Media Breakfast in München noch minutiös handschriftlich mitnotierte (und später ebenfalls bloggte), hab ich diesmal nur getwittert (@MarkusPfl). Demzufolge will ich jetzt versuchen, aus dem Gedächtnis wiederzugeben, was mir noch hängengeblieben ist – der Rest findet sich in der Slideshare-Präsentation, die Knaus freundlicherweise mittlerweile online gestellt hat (siehe Textende Zwinkerndes Smiley)

image

In Kürze: Uwe Knaus präsentiert sich trotz seiner Popularität als Missionar für Corporate Blogs erfreulich unverändert: Überzeugt, von dem was er tut, bringt er seinem Publikum, in dem Fall rund 60 DPRG-Mitgliedern, Social Media in seiner engagierten, schwäbisch-sympathischen Art Nahe.

Inhaltlich hat sich an dem Konzept des Daimler-Blogs wenig geändert, es soll weiterhin die "Black Box Daimler" transparent machen. Und dafür setzt Knaus weiterhin auf die Mitarbeiter als die glaubwürdigsten Markenbotschafter, die ein Unternehmen einsetzen kann. A propos Marke: Der/die/das Daimler-Blog sowie, wenn ich das richtig verstanden habe, die gesamte Konzernkommunikation blendet die Automobil-Marken (Mercedes, Smart, Maybach usw.) des Konzerns aus: “Daimler gibt mir nur einen Arbeitsvertrag und hat Aktien.”

Im Folgenden finden sich ein paar Notizen zu den angsprochenen Punkten, die in der Präsentation, siehe unten, genauer ausgeführt sind und kurze Stichworte zur abschließenden Diskussion.

Weiterlesen

Live-Twitter aus dem OP– macht man das? (M)eine Erfahrung zu Social Media in der Medizin-Kommunikation

, ,

timsop09

“Ist man einstellungsmäßig nicht social media tauglich, wenn man öffentliche Live-Tweets aus dem OP daneben findet?” twitterte PR-Kollege Christian Faltin von cocodibu irritiert. Und Doris Schuppe zwitscherte augenzwinkernd “Wahre Männerfreundschaft: Gemeinsames Twitter heute aus OP” unter Bezugnahme auf meine Ankündigung, live aus dem OP der Münchner Isar-Herz-Klinik zu twittern, während mein Freund und Mit-Blogger Tim Cole vom Czyslansky-Blog eben dort unter dem Messer lag.

Eingeladen hatte mich im Auftrag der Klinik und – natürlich – mit Zustimmung von Tim Cole Thorsten Fricke, der sich als PR-Mann inzwischen auf Medizin-Kommunikation spezialisiert hat, vielen aber sicherlich noch als langjähriger stellvertretender Chefredakteur der Münchner Abendzeitung bekannt sein dürfte.

Weiterlesen

Die Zeitschrift w&v lädt zu den Social Media Economy Days 2011 – ich auch ;-)

, ,

Hear me Speak_SMED

Die Fachzeitschrit w&v lädt am 21. und 22. November zur “Social-Media-Konferenz für Unternehmen” nach München. 40 Referenten werden sich an zwei Tagen  auf den Einsatz von Social Media in Unternehmen konzentrieren, auf ROI-Berechnungen, Social Targeting und vieles mehr.

Hinter den Mikrofonen wird man die üblichen Social-Media-Verdächtigen finden: Andreas H. Bock von der Deutschen Telekom, Curt Simon Harlinghausen von AKOM360, Alexander Holl von 121WATT, Nico Lumma von Scholz & Friends, Michael Praetorius von NOEO, Marcus Tandler, Ossi Urchs und neben vielen anderen knapp unterhalb der Mikro-Höhe auch mich. Ich freue mich auch auf ein Wiedersehen mit meiner langjährigen Kundin Dorothee Ritz, General Manager Advertising & Online bei Microsoft Deutschland.

Mit Mirko Lange von talkabout teile ich mir das Thema “Die Social Media Krise: Strategien für erfolgreiche Krisen PR”. Dazu meint das Programm: “Social Media eröffnet viele Chancen aber auch Gefahren. Große Unternehmen wie Nestle, BP und Teldafax haben schon zu spüren bekommen, mit welcher Wucht eine Social Media PR Krise einschlagen kann. In dieser Session zeigen wir Ihnen, wie Sie sich anbahnende Krisen im Social Web frühzeitig erkennen, was Sie aus den Fehlern der anderen lernen können und mit welcher Kommunikation Sie Social Media Krisen gezielt abwenden und in positiven Buzz verwandeln können.”

Das komplette Programm und natürlich ein Anmeldeforumlar gibt’s hier und auf Facebook.

Vielleicht sehen wir uns. Ich würde mich freuen Zwinkerndes Smiley.

“Social Media leicht gemacht” und “PR auf Google, Facebook & Co” – Zwei Seminare bei der w&v

, ,

wuv logo

Im Oktober bin ich mal wieder als Verwandlungsreisender in Sachen PR und Social Media unterwegs:

michael PraetoriusAm 5. und 6. Oktober in München im Verlagsgebäude der Süddeutschen Zeitung geht es um “Social Media leicht gemacht. Fans statt Kunden! Begeistern Sie Ihre Zielgruppe durch clevere Social Media-Strategien” (Infos hier!). Mit dabei ist u.a. Michael Praetorius, der neben den wichtigsten Social Media Plattformen eine wirklich phantastische Lösung für die Integration sozialer Medien in den eigenen Web-Auftritt vorstellen wird. Thorsten Kühnel, Social Business Evangelist bei BMW, berichtet über Social Media bei – richtig: BMW. In meinem Beitrag wird es um “Social Media und Marke” gehen.

Alexander_HollAm 26. und 27. Oktober geht es am gleichen Ort um “PR auf Google, Facebook & Co. Erfolgsreiche Öffentlichkeitsarbeit für Einsteiger”. Das Seminar richtet sich an “Pressesprecher und PR-Manager aus Unternehmen und Medienhäusern sowie PR-Berater und Kundenberater aus PR- und Fullservice-Agenturen.”   “Suchmaschinen-Papst” Alexander Holl erklärt, wie auch PR-Dokumente in Google besser gefunden werden. Birgit Hüther, Geschäftsführerin der Agentur dot.communications, klärt über Krisen-Kommunikation auf. Bei mir geht es dieses Mal um “PR im Social Web”, also um die Nutzung von Facebook und anderen sozialen Plattformen in der PR, Reputationsmanagement und die Unterschiede zwischen klassischer Medienarbeit und Social Media-Kommunikation. Die weiteren Referenten und das komplette Programm erfahren Sie hier.

Suchmaschinenoptimierte Pressetexte: Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht der Schnur

,

google doodle

Ein Google Doodle

Pressetexte schreiben können alle PR-Schaffenden, aber „suchmaschinenoptimierte Pressetexte“, ja, damit lässt sich manchmal noch Eindruck schinden. Das Interesse an Tipps zu dem Thema ist hoch, zuletzt hat der Clippingdienst Cision ein Papier zu dem Thema vorgelegt.

Der entscheidende Punkt, der für Google optimiertes Schreiben von Pressemitteilungen vom klassischen Vorgehen unterscheidet, ist m.E. der Umgang mit Keywords:

Weiterlesen

Wer macht Social Media? Die w&v diskutiert die Zukunft der Social-Media-Agenturen

, , ,

wuv logo

Die w&v hat einige Berater und Agentur-Chefs aus dem Social-Media-Umfeld nach ihrer Meinung zur Zukunft der SM-Agenturlandschaft befragt. Es geht darum, ob Social Media Marketing eines Tages so sehr Gemeingut sein wird, dass einfach jeder Social Media Marketing betreibt und hierfür keine Agenturen mehr benötigt, ob Agenturleistungen künftig nur noch durch breit aufgestellte Marketing-Agenturen erbracht werden, oder ob es auch auf lange Sicht noch Schmalspur-Spezialisten in Sachen Social Media braucht.

Einige Meinungen im Schnellüberblick:

Weiterlesen

Social Media Tools bei vibrio – mik’s kleines Software-Wunderrad

, , ,

Früher war das Leben einfach: Man brauchte einen Computer, ein paar Netzwerkkabel und um den ganzen Rest kümmerte sich Microsoft: ein bisschen MS-DOS, ein bisschen Windows, ein bisschen Office, vielleicht noch ergänzt um eine Schaufel voll Adobe für die Bildbearbeitung und einen Quark Express für’s DTP.

Heute sieht es auf meinem Bildschirm ganz anders aus. Da türmen sich – nein: da fensterln sich Anwendungen von mehr als nur einer Handvoll Hersteller für die unterschiedlichsten Aufgaben. Und doch hat irgendwie alles seine Ordnung und die Bedienung ist eigentlich ganz einfach. Nur wenn ich in der Vergangenheit jemanden erläutern wollte, welche Software ich für meine E-Mailings einsetze, und welche Lösung ich für das Monitoring bevorzuge, und wie ich den Überlick über Facebook, Google+, LinkedIn und Xing behalte, dann tat ich mir schwer, das ganze anschaulich zu erklären. Denn unsere heutige Softwareumgebung entstand und entsteht im historischen Wildwuchs, durch “Ausprobieren” und im ständigen Austausch mit vielen guten Freunden, die mit ihren Tipps und Erfahrungen stets gefragt und ungefragt behilflich sind.

Deshalb hab ich mir einmal die Arbeit gemacht, alle meine Lieblingssoftware auf ein Blatt Papier zu malen. Dabei herausgekommen ist mein kleines persönliches Software-Wunderrad. Es ist fehlerhaft, denn es bildet nicht alles ab. Und was es abbildet tut es nicht immer und überall in einer sinnvollen Zuordnung: da stehen Tools, Produkte, Funktionen, Lösungen und Aufgaben neben- und übereinander. Und manche von Ihnen würden das Rad ganz anders malen. Kurz: es ist nicht perfekt. Aber hilfreich. Und ohnehin gilt es nur heute. Morgen ist es vielleicht schon wieder überholt, weil ein neues wunderbares Produkt ein anderes herausgekickt hat.

Aber so sieht unsere Softwarelandschaft heute eben aus: SaaS-Lösungen, klassische Software und kleine Apps und Tools verbinden sich auf dem Weg zum Enterprise 2.0 zu sehr individuellen Arbeitsumgebungen. Meine sieht derzeit so aus:

miksWEB20

Und für alle, die es Sie interessiert, gibt’s hier noch ein paar Erläuterungen zu meinem Software-Wunderrad:

Weiterlesen

Google+ – was ist das und warum kümmert es mich?

, , ,

Heute ist ein interessanter Tag für die ungleichen Internetunternehmen Google und Facebook. Nicht nur ist Zuckerberg, Gründer des Sozialen Ur-Netzwerks, nun reicher als die Google-Gründer Page und Brin. Sondern Google, jüngst Opfer einer Schmutzkampagne von Facebook, wirft dem Konkurrenten den Fehdehandschuh hin. Das neue Google+ ist der neuste Anlauf des Suchmaschinenspezialisten, im Bereich Social Media Fuß zu fassen.

Was ist drin in „+“, und warum bringt es Google einen Vorteil? businessinsider.com und wired.com haben sich damit befasst, und bis zum Tag, wo ich eine Einladung zum Betatesten von „+“ bekomme, muss ich mir von den beiden Blättern den Mund wässrig machen lassen. Denn Google+ sieht in der Tat aus wie die Zukunft der Social Media. Kein „Facebook-Killer“, sondern ein besseres Google. Weiterlesen