Darum gibt es einen Bild-PR-Award und nix für die Presseinfo
Es ist mal wieder soweit: Der rote Teppich wird ausgerollt, die PR-Branche wirft sich in Schale zur Verleihung der Awards für die PR-Bilder des Jahres 2019.
Am Donnerstag, dem 24. Oktober kürt der PR-Dienstleister „news aktuell“ die besten PR-Fotos im Rahmen einer fünfstündigen Gala. Eine derart pompöse Ehrung wird einer Pressemitteilung wohl nie zuteil werden.
Die Wertigkeit eines Pressebildes im Kanon der PR-Instrumente ist eben sehr hoch; nicht nur in guten Zeiten, sondern vor allem in der Krisenkommunikation.
Ein gutes Bild pulverisiert die Wirkung von Text gemessen an der Geschwindigkeit der Aufnahme, Verarbeitung und Dauer der Erinnerung. Text und Bild verhalten sich in diesen Punkten zueinander wie Schnecke und Katze. Das ist im Marketing, in der die wichtigste Währung „Aufmerksamkeit“ heißt, eine zentrale Eigenschaft und macht das Pressebild zum Kaiser unter den nicht-persönlichen PR-Instrumenten.
Vor allem kleine und mittelständische Firmen können sich über eine Auswahl an attraktiven Pressebildern in Fachpublikationen und Special-Interest-Medien profilieren. Nicht nur bildlastige soziale Medien wie Instagram oder Pinterest, sondern auch in Facebook und Linkedin lassen sich mit Hinguckern Profil und Markenaufritt schärfen.
Ein Beispiel für einen vorbildlichen Umgang mit Pressebildern ist unser Kunde Schreiner Group. Das mittelständische B2B-Unternehmen mit Sitz in Oberschleißheim bei München bietet zu jeder Presseinformation druckfähiges Bildmaterial, das wir in unserem bildorientieren Newsroom veröffentlichen.
Heruntergeladen werden, so die Statistik des Online-Pressezentrums, vornehmlich Bilder. Publizisten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Großbritannien und sogar der USA besuchen unsere Bildergalerien und nutzen das honorarfreie Material.
Einige Hintergrundinfos über die menschliche Wahrnehmung, die Verarbeitung von Bildern in Redaktionen, die Rolle von Metadaten für SEO, Beispiele und praktische Tipps zum Thema Bild-PR haben wir auf unserer Webseite für Sie zusammengestellt. Besuchen Sie unser Handbuch der Bild-PR.
Diese Informationen basieren zum überwiegenden Teil auf dem Standardwerk zur Bild-PR mit dem Titel „Bilder, die ins Herz treffen“ von Prof. Dr. Dieter Georg Adlmaier-Herbst. Wir danken Herrn Adlmaier-Herbst für seine Unterstützung und Genehmigung für die Exzerption seines Buches.
866 Millionen Euro für ein PR-Bild!? Doch, das ist wahr, es hat auch den oben genannten Preis gewonnen, noch dazu im Nebel: die Elbphilharmonie. Natürlich wurde die Elbphilharmonie nicht gebaut, um den PR-Bild-Preis zu gewinnen. Wer sie schon einmal von innen und außen bestaunen durfte, wird verstehen, warum das Gebäude gar nicht billiger sein konnte und dass es für Hamburg eigentlich unbezahlbar ist. Dass aber ausgerechnet so ein derart populäres Motiv den PR-Bild-Preis gewinnt, kann ich nicht nachvollziehen. Es handelt sich nach meinem Verständnis nicht um einen Fotowettbewerb um das schönste Bild, sondern eigentlich um einen Wettbewerb darüber, ob ein Foto eine PR-Funktion erfüllt. Die Elbphilharmonie an sich ist gebaute PR, wie jedes prominente Gebäude. Einen Preis hätten aber vielmehr die verdient, die mit einem unpopulären Motiv oder einem schwierigen Produkt (Software, Services,…) ein gutes, passendes und funktionierendes Bild zustande gebracht haben. Aber halt, die Kategorie B2B gibt es leider gar nicht… vielleicht eine Anregung für den Auslober und eine Herausforderung für die eigentlich kompetent besetzte Jury. Hintergrund: https://www.pr-bild-award.de/sieger2019