Die Bildfälscher der UEFA
Nein, das ist kein Kavaliersdelikt: das Fälschen von Bildern. Und Fälscher sind nicht nur jene, die Bilder inhaltlich manipulieren, sondern auch jene, die ein Bild aus ihrem räumlichen oder zeitlichen Zusammenhang zerren und so die Bildwirkung manipulieren.
In der Mediengeschichte sind zahlreiche Bildfälschungen und Bildfälscher belegt, von Kujau bis Stalin:
Bildfälscher haben eine unseelige Tradition: Lenin, mal mit Trotzki (oben), mal in Stalins Version ohne Trotzki (unten)
Nun darf sich also auchdie UEFA zu diesem erlauchten Kreis der Bildmanipulateure zählen. Was ist geschehen?
Während des EM-Spiels der Oranjes gegen die deutsche Fußballnationalmannschaft wurde in der Fernsehübertragung eine hübsche Szene eingeblendet, die die Lockerheit des deutschen Trainers während des Spiels demonstrieren sollte:
Das Problem an dieser hübschen Szene: sie wurde in die Live-Reportage eingeblendet. Aufgezeichnet wurde sie bereits eine viertel Stunde vor Anpfiff. Das ist Bildmanipulation, das ist Betrug, und das ist ernst zu nehmen.
Die Bilder kamen nicht vom ZDF, sondern von der UEFA. Alle Bilder während des Spiels müssen von den übertragenden Anstalten von Partnern der UEFA übernommen werden. Wo kämen wir schließlich hin, wenn jeder senden dürfte, was er will. Demokratie und Offenheit haben mit Spitzensport wenig zu tun. Es sollen schließlich die Werbebanner ins rechte Licht gerückt werden, nicht für die ukrainische Opposition demonstrierende grüne Bundestagsabgeordnete. Die Bilder von Rebecca Harms und Werner Schulz, die während des Spiels mit einem Plakat gegen Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine protestierten, durften nicht gesendet werden.
Und was sagt der DFB dazu? „Harald Stenger, Pressesprecher der Nationalmannschaft, will die Vorfälle im ukrainischen Charkow auf Nachfrage nicht kommentieren.“ (Stern) Maul halten und durch ist einmal mehr die Devise. Ich erwarte von den ukrainischen Offiziellen eigentlich nicht gerade mustergültiges Verhalten in Sachen Offenheit, Presserecht und fairen professionellen Journalismus. Aber dass der DFB die Sache nicht zum Anlass nimmt, sich kritisch mit Medienmanipulationen durch die EM-Macher auseinanderzusetzen, empört mich.
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Nachtrag: die Mondlandung war echt. Aber vielleicht ist die ganze EM ein Fake? Die Holländer kamen mir von Anfang an so merkwürdig vor …
Das erklärt seinen Kommentar in der Nachbesprechung im Fernsehen, dass er der Meinung sei, das sei vor dem Spiel gewesen…
Erfreulich ist doch zumindest, dass es weder der UEFA noch den ukrainischen Offiziellen gelang, den Betrug lange versteckt zu halten, sondern dass er so schnell aufgedeckt wurde. Eine Sauerei ist es trotzdem.
Im übrigen: War doch klar, dass Jogi bei seiner „högschten Konzentration“ während eines Spiels keine Zeit für „Ballspielchen “ hat 🙂
Nun hat sich zumindest das ZDF empört:
„Das ZDF hat sich im Bilderstreit „Joachim Löw und der Balljunge“ zu Wort gemeldet: „Wir haben bei der UEFA moniert, dass tatsächlich der Anschein erweckt wurde, es handele sich um Live-Bilder. Das entspricht nicht unseren journalistischen Standards“, so Chefredakteur Peter Frey. Er erwartet von der UEFA, dass sie das ZDF künftig darauf hinweist, ob sie während einer Live-Übertragung aufgezeichnetes Material verwendet.“ (Quelle: kress: https://bit.ly/MEBkTC)