Foursquare – die Monaden-Party! webevangelisten veröffentlichen erste Foursquare-Nutzer-Analyse
Foursquare – die Monaden-Party
Ich hasse Foursquare! Das sind die lästigen Twitteratis, die mir ständig mitteilen, wo sie sich gerade befinden: „Bin in Stuttgart Hauptbahnhof“ … „Bin im Augustiner-Biergarten“ … „Bin Im ICE Dampfbad Hamburg-München“ … Foursquare-Nerver nutzen kleine Apps für ihre mobilen Teilchen (Ei-Potts oder anderes) um automatisch anderen Menschen mitzuteilen, wo sie sich gerade befinden. Ein paar Szene-Kneipen bieten bereits kostenlose kleine Geschenke an, für alle, die auf diese Art Werbung für die jeweilige Location machen. Mal bekommt jeder dritte Kneipen-Foursquarer ein Freigetränk, mal gibt’s das Bier nach jedem zehnten Einchecken. Da immer mehr Menschen ihre virtuellen Duftmarken inzwischen twittern, macht mich diese Ortsspammerei oft ein wenig ärgerlich.
Die webevangelisten haben nun die erste Analyse zur Foursquare-Nutzung in Deutschland vorgelegt:
Neues aus dem Unwahrscheinlichkeits-Drive: Treffen sich zwei Foursquarer …
Demnach nutzen derzeit erst 20.000 Menschen Foursquare. Insgesamt gibt es in Deutschland rund 100.000 registrierte Foursquare-Orte, also rund alle 300 Meter einen. In nur 8.600 Orten haben sich bereits drei oder mehr Menschen eingecheckt. Dass sich dann ausgerechnet zwei oder mehr Leute dort zufällig treffen, ist eher unwahrscheinlich – es sei denn, es handelt sich um einen Event, wie die re:publica, wo sich dann eh 50 Prozent der deutschen Foursquarer auf den Füssen stehen. Das ganze ist heute doch noch mehr ein Monadenspiel, als ein Sozialisierungstool. Die beliebteste Straße ist übrigens nicht die Schlossallee, sondern der Berliner Hauptbahnhof: immerhin 1.100 unterscheidliche Foursquarer haben sich dort bereits registriert.
Man mag zu Foursquare stehen wie man will: eines Tages werden intelligente Location Based Services sicherlich eine wichtige Rolle spielen: von der Fremdenführung bis zum Spontan-Dating. Im Moment ist’s eher was für Leute mit Spieltrieb. Würde die Nutzung etwas kosten, würde ich allen Menschen, die mir ein wenig auf die Senke gehen, eine Jahreskarte schenken. Wäre es Geld wert, dann würden die Leute das auch benutzen – und ich könnte zuverlässig den schlimmsten Zeitgenossen aus dem Wege gehen. Aber dafür wurde das glaube ich gar nicht entwickelt …
Dein Kommentar
Want to join the discussion?Feel free to contribute!