In Memoriam Galore Magazin – kostenloses Online muss Print ersetzen
Mit schöner Regelmäßigkeit tröpfeln die Meldungen über eingestellte Printmedien ein und werden ergänzt um die Zitate der leidenden Verlagsleiter und Chefredakteure. Laut Süddeutscher Zeitung von gestern (ja ich kenne die Diskussion über die Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit dieser Quelle…) wird das Interview-Magazin Galore als Printversion eingestellt und erscheint nur noch online – kostenlos! Dazu möchte ich auszugsweise die Zitate des Verlagschefs Michael Lohrmann der Nachwelt erhalten, wie sie die SZ wiedergibt:
Der Verleger wählt die Kostenlosigkeit aber nicht aus Überzeugung. Es sein ein ‘Tribut’ an die Zeit: ‘Wir als Magazin können nicht die Grundmisere des Internets austreiben.’ Es sei nunmal so, dass Journalismus als Gratiskonsumgut wahrgenommen werde: ‘Wie das auf die Dauer gut gehen soll, weiß ich nicht.’ (SZ Nr. 110, 14.5.09, S. 15)
Letztendlich wieder nur ein weiterer Beweis dafür, dass der Konsument nicht bereit ist (oder verstanden hat) für Inhalte zu bezahlen, sondern nur für das physische Medium, das den Inhalt transportiert, sei es die CD, das Buch, die Zeitung oder die Software.
Ich selbst hatte Galore mal eine Zeitlang abonniert; die Qualität der Interviews und der Interviewpartner war schwankend, aber irgendetwas Interessantes war immer dabei. Deshalb hier der Link auf Galore Online, so dass der Verlag vielleicht wenigstens auf ein paar wenige Werbeeinnahmen aus dem Internet kommt. Alles Gute dem Online-Angebot – auf das Verlagsgeschäftsmodell mit dem sich im Internet wirklich Geld mit gutem Online-Journalismus verdienen lässt, warten wir weiterhin. Und damit auch auf Online-Journalisten, die so gut bezahlt werden und soviel Zeit für tiefgehende Recherchen haben, dass sie ihre Berufsgrundsätze auch in der Praxis umsetzen können.
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