Journalismus 2.0 – Wie Medienmacher mit Social Media umgehen
Ich liebe Slideshare. Schon weil man dort immer spannende Vorträge findet. Jüngstes Beispiel ist eine aktuelle Präsentation von F.A.Z.-Blogger und “Netzökonom” Holger Schmidt über “Informationsströme durch das Social Web”. Sicherlich ist es dieser Vortrag wert, dass Sie sich ihn komplett ansehen. Einige Auszüge zum Thema “Journalisten und Social Media” möchte ich aber an dieser Stelle für Sie zusammenfassen:
Es glauben ja viele heute, dass durch die wachsende Bedeutung der sozialen Medien die klassische PR an Relevanz verliere. Dem ist nicht so. Im Gegenteil: Die PR-Agenturen sind die wichtigste Informationsquelle für Journalisten – noch vor den Pressestellen der Unternehmen. Sorry, liebe Pressesprecher-Kollegen, aber ICH habe diese Zahlen nicht gemacht. Es folgen Industrieanalysten, Twitterati, Blogger, Facebook und andere Quellen.
Holger Schmidt zitiert auch eine andere Studie mit einer Liste der einflussreichsten Twitter-Accounts. Dabei meint “einflussreich” nicht einfach die Anzahl der Follower, sondern die Relevanz für Journalisten. Viele davon hab ich heute schon über RSS in mein Netvibes integriert. Letztlich twittern die Jungs ja auch nur, was sie auf ihre Websites stellen. Andere sind hier in Deutschland vielleicht nicht gar so wichtig.
Die sechs internationalen redaktionellen Top Twitter-Accounts sind demnach:
@mashable, @cnnbreak, @big_picture, @theonion, @time, @breakingnews.
Aus den Top50 nutze ich noch regelmäßig:
@harvardbiz, @gizmodo, @techncrunch, @wired, @wsj, @tweetmeme, @newsweek, @huffingtonpost, @emarketer, @engaged, @billboarddotcom
Auch wenn die Zeitungen sterben – die Journalisten leben weiter!
Lesenswert ist auch die folgende Grafik:
Interessant ist zum Beispiel, dass in der Altersgruppe der 18- bis 29-jährigen die Social Network-Angebote von Individuen oder Organisationen in ihrer Relevanz bereits die Websites der Zeitungen überholt haben. Und – zumindest für meine journalistischen Kollegen – von erheblicher Bedeutung ist auch, dass Medienangebote und Journalisten in sozialen Netzwerken eine höhere Bedeutung zukommt, als “normalen” Bloggern. Vielleicht sterben die Zeitungen, nicht aber die professionellen Journalisten aus. Wir kaufen dann zwar keine F.A.Z. mehr, folgen aber aufmerksam Holger Schmidt. Dann bräuchte es ja nur noch ein innovatives Entlohnungsmodell für seine gute und wichtige Arbeit …
Holger Schmidts Slideshare-Channel ist es sicherlich wert, gefolgt zu werden. Und wenn Sie schon mal dabei sind, die relevanten Slideshare-Kanäle zu abonnieren, dann machen Sie doch bei vibrio gleich weiter: https://www.slideshare.net/agenturvibrio.
Dein Kommentar
Want to join the discussion?Feel free to contribute!