Recht am Bild: Kunsträuber mit Plaghunter finden – ein Tool zur Sicherung des Urheberrechts
Das kennt man doch: da stellt man ein Bild online, in das man viel Zeit und Mühsal investiert hat, und dann klaut irgendein Strolch das Motiv um seinen Blog aufzuhübschen. Und selbst wenn man seine Bilder gerne zur Nutzung unter creative commons frei gibt, wird der Hinweis auf das Urheberrecht gerne unterschlagen und der freundliche Link verweigert.
In einem Gespräch mit einem meiner Lieblings-Stock-Fotografen auf dem Czyslansky-Blog forderte ich vor drei Jahren „Seid nett zu Fotografen“. Jetzt teste ich ein Tool, mit dem man das Nett-Sein einklagen kann. Vielleicht.
Mein Recht am Bild mit Plaghunter durchsetzen
Mit dem kleinen Tool Plaghunter lassen sich Web-Seiten identifizieren, die möglicherweise mein Recht am Bild nicht so ganz ernst nehmen. Kostenlos kann man 100 Bilder hochladen oder aus Flickr oder Instagram hochsaugen. Der Plagenjäger sucht dann Websites, die eines dieser Bild – oder eben ein sehr ähnliches – einsetzen. Der Grad der Übereinstimmung lässt sich manuell eingeben. Manchmal muss man schon genau hinschauen, ob der fremde Fotoliebhaber den Eiffelturm tatsächlich aus meiner und weltweit natürlich einzigartigen Perspektive im gleichen Bildausschnitt abgelichtet hat oder ob er sich doch bei mir bedient hat. Nun gut, es gibt eindeutigere Motive.
Hat man erstmal ein Plagiat identifiziert, dann führt der Link auch gleich zum Plagiator und damit zur Blutrache. Oder der Link führt zum eigenen privaten Blog, auf dem man sein Foto zweitverwertet hat. Aber dafür gibt es ja eine Whitelist, mit der man seine eigene Republikationsplattform weißwaschen kann.
Das Tool informiert auf Wunsch per E-Mail über neu entdeckte mögliche Rechteverletzungen, stellt ein paar nette Statistiken zur Verfügung und kalkuliert sogar Lizenzkosten auf Grundlage der Empfehlungen der Mittelstandsgesellschaft für Fotomarketing. Interessanter scheint auf den ersten Blick aber die Verfügbarkeit offener APIs zu sein, mit denen sich das SaaS-Tool in eigene Lösungen integrieren lässt.
Zum Ausprobieren mit 100 Bildern ist PlagHunter erstmal kostenlos. Die Überwachung von 1.000 Bildern kostet dann schon 69 Euro pro Monat. Für viele Anwender dürfte das gut angelegtes Geld sein. Von mir bekommt PlagHunter jedenfalls eine dicke Empfehlung: leicht zu bedienen, relativ schnell, erträglich wenig Schnickschnack, faire Konditionen.
Mhmmm. Hier ein seltsames Angebot von Plaghunter: Links mein original und rechts … äh … das Plagiat. 😉