live von der hauptpressekonferenz der systems
dr. bernhard rohleder, geschäftsführer des branchenverbands BIKOM, warnt davor, dass deutschland im bereich der telekommunikationsnetze durch regulatorische eingriffe des staats auf das niveau der dritten welt zurückfällt. er bezieht sich auf die senkung der internationalen roaminggebühren, die vor kurzem von der eu erzwungen wurden.
aber das ist hier natürlich die frage: investieren die unternehmen so wenig, weil die verbraucherkosten zu niedrig sind, oder nutzen zu wenig verbraucher die neuen telko-dienste weil die gebühren zu hoch sind? ich glaube der bitkom greift ihr zu kurz mit seiner forderung nach bestandsschutz für die hochpreispolitik der ambieter. und dass der markt ohne regulation funktioniert ist angesicht der oligopolen und zum guten teil sogar monopolistischen strukturen äusserst fraglich.
Die Aussage von Herrn Dr. Rohleder ist seltsam: die EU fordert Deutschland auf, mehr dafür zu tun, dass auch Bürger am Land an Breitbandnetze angeschlossen werden, um die digitale Kluft zu schließen. Und die Telekom sagt, dort rentiere sich die Investition nicht, weil nicht genügend Nutzer vorhanden seien. Das ist nachvollziehbar, doch nun frage ich Herrn Rohleder, wie er sich den Anschluss der Landbevölkerung ans schnelle Internet vorstellt, wenn die Anbieter nicht durch regulatorische Maßnahmen dazu quasi gezwungen werden – siehe Post, Telefon und Wasser, auf das auch jeder ein Anrecht hat. Der einfache und bezahlbare Breitbandanschluss mit einer gewissen Mindestgeschwindigkeit muss in den Grundversorgungsanspruch aufgenommen werden! Komplexe Satellitentechnologie und der schleppende Wimax-Ausbau sind keine (bezahlbaren und für Otto-Normalbürger einfach einzurichtende) Alternativen!
mhmmm … dazu sollte man natürlich wissen, dass ein teil der östlich der bayerischen landeshauptstadt lebenden landbevölkerung markus pflugbeil heisst …
aber das macht das argument nur noch nachvollziehbarer.