“L’une chante, l’autre pas” – während einige Medien authentisch twittern, lassen andere den Automaten zwitschern

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André Vatter hat sich auf seinem wunderbaren Blog die Arbeit gemacht einmal nachzusehen, welche großen Medien ihren Twitter-Account wirklich als Kommunikationsmedium nutzen, und welche Twitter nur als automatisierten Kanal für ihre News vom Automaten befüllen lassen.

Grundsätzlich hält er erfreut fest, dass die meisten Medien überhaupt schon einmal über einen Twitter-Kanal verfügen:

“Das Web 2.0 ist an den Verlegern nicht vorbei gegangen. … Die Chefs haben sich das Know-How von den US-amerikanischen Medien-Vorreitern abgesehen, oder – und das scheint häufiger der Fall zu sein – haben sich einen Typen eingeladen, der sich leger kleidet und nach eigenem Bekunden “vom Fach” sei; einen, der im Meeting-Raum gesessen, Kekse geknabbert und einen Stapel PowerPoint-Slides zurückgelassen hat. Sobald sich der magische Rauch und damit auch der Typ verzogen hatten, klatschte man ambitioniert in die Hände und sagte: “Okay, wir machen das.””

Leider aber generieren viele Verlage ihre Tweets automatisch über eines der zahlreichen Werkzeuge, dass aus RSS-Botschaften Tweets generiert. Allen voran nennt Vatter hier SPIEGEL online: “Fragen werden nicht beantwortet, Leserfeedback nicht retweetet. @spiegelonline ist der stumme Riese der bundesrepublikanischen Medienwolke im Netz 2.0.” Weitere Automatenzwitscherer: @sternde, @focusonline (der auch noch mit technischen Fehlern behaftet ist), @handelsblatt, @ftt_de, @faz_topnews, @BILD_news und andere.

Auf der Positiv-Liste stehen jene Medien, bei denen Tweets noch von Hand erstellt, eingehende Tweets beantwortet und aktiv Verfolgerlisten gepflegt werden. Zu nennen sind etwa die Frankfurter Rundschau, die Neue Züricher, das Nachrichtenportal der WAZ unter dem schönen Titel “Der Westen”, der Kölner Stadtanzeiger, die ZEIT, die taz, die Wirtschaftswoche, der Freitag und natürlich last not least Frank Schmiechen mit seiner weltkompakt. Vatter nennt noch ein paar mehr.

Zu denken gibt freilich, dass gerade die großen Online-Medienportale wie Stern, Bild und Spiegel mit Twitter so nachlässig umgehen. Seine Online-Lesegewohnheiten sollte man wohl wirklich nicht an den IVW-Online-Daten orientieren Zwinkerndes Smiley

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