Reuters meldet eine neuerliche Übernahmeabsicht im Hause Oracle: dieses Mal seien die begehrlichen Augen auf den Linux-Spezialisten Red Hat gerichtet. Nach dem möglichen IBM-Sun-Merger stünde der IT-Industrie schon wieder eine große Übernahme bevor. Oracle und Red Hat kommentieren die Gerüchte nicht. Wäre es anders, würden wir’s als Presseagentur von Oracle Deutschland wissen 😉
Um es klar zu sagen: Ich habe keine Ahnung, ob an den Gerüchten irgendetwas dran ist, oder ob sich da eine Analystin vergaloppiert hat!!! Und es ist mir auch egal!
Auch wenn vibrio die Gerüchte nicht kommentieren kann, darf und will: sollte es stimmen, bräuchten wir uns keine Sorgen machen:
– erstens beherrscht Oracle das Übernahmespiel, wie niemand sonst: bislang hat jede Firmenübernahme hervorragend funktioniert und nachhaltig für Oracle Sinn gemacht
– zweitens haben wir als Agentur bei Novell auch schon die Übernahme von SUSE mitgemacht. Auch das hat damals der Linux-Community nicht geschadet.
Linux ist erwachsen. Da muss man mit solchen Übernahmegerüchten leben. Und Larry hat schon so viele Hüte. Er hat – wie sagt man das in der Mode-Branche ? – ein Hutgesicht!
https://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpg00Michael Kauschhttps://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpgMichael Kausch2009-03-24 10:35:282009-03-24 15:19:56Setzt sich Larry Ellison ein rotes Hütchen auf?
Die Ticker melden: „Sven Prüser, der Chef der Computermesse Cebit, räumt seinen Posten. Das Amt des 46-Jährigen, der in die Wissenschaft wechselt, soll zunächst nicht wieder besetzt werden.“ (Manager Magazin)
Muss da nun einer gehen, weil die CeBIT nochmals um ein Fünftel geschrumpft ist? Oder flieht einer, weil er für die CeBIT keine Perspektive mehr sieht?
Beides wäre falsch: Messen haben auch in unserer Branche eine großartige Zukunft. Ihr Management braucht allerdings einen langen Atem. Sven Prüser hat die CeBIT seit 2006 als Bereichsleiter geführt. Vielleicht braucht es für einen Kurswechsel wirklich auch Veränderung auf der Brücke.
Ich wünsche Sven Prüser jedenfalls alles Gute für seinen Wechsel an die Fachhochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Dort hat er studiert. Dort hat er sich bei der Berliner Messe seine ersten Meriten erworben. Er wird sich freilich ein wenig umstellen müssen: die Fachhochschule wächst 😉
Das Zitat von Kai Diekmann, Chefredakteur der B-Zeitung, ist für die Nachwelt erhaltenswert: "Es gibt den verfluchten Geburtsfehler des Internets, dass das Internet kostenlos ist. Diesen Fehler werden wir nicht korrigieren können." (zitiert aus eine dpa-Meldung veröffentlicht bei Newsroom am Freitag)
Da muss man sich doch fragen, ob es zukünftig nicht sinnvoller wäre, die Milch endlich kostenlos über Breitband zu verteilen, da die Milchbauern ja mit ihrer Produktion sowieso nichts mehr verdienen. Dafür könnte dann Kai Diekmann die Inhalte seiner on- und offline-B-Zeitung mit Milchlastern an die Abonennten ausfahren und dafür Geld verlangen, ganz zu schweigen von den Werbeflächen auf den Transportern. Damit wäre beiden Seiten gedient. Achso ja, die Milchlieferung über Hotspot, DSL oder Satellit bezahlt natürlich die EU, so wie jetzt schon die Unterstützung für die Milchbauern und mit höherer Bandbreite fließt dann auch mehr Milch durchs Netz, so dass die Nachfrage steigt und damit vielleicht auch wieder die Preise…
https://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpg00Markus Pflugbeilhttps://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpgMarkus Pflugbeil2009-03-23 18:45:022009-03-23 18:45:02Kostenlose Milchübertragung per Kupfer oder Glasfaser?
heute ist also das äquinoktium. und wenn sie nicht wissen, was das ist, dann gucken sie doch in der wikipedia nach. oder sie lassen’s auch bleiben. ist ja eh alles gleich heute.
denn heute ist alles im ausgleich: der tag und die nacht, das yin und das yang. die krise und die chance sowieso. und irgendwie und sowieso auch.
ich weiß ja nicht, wie’s ihnen geht, aber wenn alles im ausgleich zu sein scheint, wird mir immer irgendwie chinesisch, sind doch die asiaten die großen ganzheitler in unserer einen welt. das ist wie mit der alten geschichte von dem einen chinesischen zeichen, das angeblich für „krise“ und für „chance“ gleichermaßen steht. dabei handelt es sich hier um eine der großen mythen aller vortragskünster, die den inhalt ihrer powerpointfolien gerne anderen vorträgen entleihen. ist ist so falsch, wie vieles, was uns chinesisch daher kommt. die faz ist drauf reingefallen, ebenso wie im vergangenen herbst unser aller bundeshorst. letztlich haben sie wohl alle von homer simpson abgeschrieben, der schon im jahr 1994 in der folge „angst vor dem fliegen“ die identität von krise und chance im chinesischen zu kennen glaubte:
lisa: wussten sie, dass die chinesen das gleiche wort für „krise“ nutzen, wie für „chance“?
homer: ja! crisatunity.
wenn alles so einfach wäre, wäre auch alles im lot. aber in wahrheit ist selbst das chinesische leider viel komplexer. für den begriff „chance“ benutzen sie zumeist die zeichenkombination 机会 (jihui), für „krise“ aber危机 (weiji). das zeichen 机 ist halt in beiden begriffen vorhanden. und 危, mit dem das symbol für krise beginnt, entspricht auch noch dem ersten zeichen von „gefahr“ 危險 (weiji xian), was aber auch nicht überinterpretiert werden sollte. denn einzelne zeichen haben im chinesischen meist viele bedeutungen und nur die kombination von mindestens zwei zeichen ist wirklich eindeutig.
aber was will ich eigentlich sagen? richtig: dass das heute eh alles irgendwie gleich ist. wie alles am äquinoktium …
https://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpg00Michael Kauschhttps://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpgMichael Kausch2009-03-20 09:37:452009-03-20 09:54:18vom yin und vom yang. oder: heute ist eh alles gleich ... oder: wie die faz einmal von homer simpson abschrieb
die gerüchteküche brodelt heute mal wieder: „ibm will sun kaufen“. die spekulationen basieren auf einem bericht des wall street journals von heute. angeblich hat ibm für die komplette übernahme von sun mehr als sechseinhalb milliarden dollar geboten. das wäre ein wenig mehr, als der doppelte aktuelle börsenwert von sun. was hätte ibm davon? natürlich einen besseren zugang zum markt für web server und web infrastruktur. sun ist hier immer noch mit seinen solaris-rechnern hervorragend aufgestellt. sun ist auch in der open source community stärker verankert, als der blaue riese. vielleicht wäre eine übernahme von sun auch vor dem hintergrund der jüngsten angriffe von cisco interessant: cisco hat ja angekündigt künftig mit eigenen rechnern in den networking-markt zu expandieren. und networking: das ist künftig immer ip-networking. cisco kommt, sun geht! damit es nicht gar so eng wird im markt.
aber vielleicht scheitert das ding ja auch noch. die überschneidungen zwischen blau und sonne sind ja nicht zu übersehen: konkurrierende ansätze im cloud computing, im betriebssystem, im servermarkt. bei einem merger müssten wohl viele mitarbeiter, produkte und technologien gehen. und gehen würden die produkte und mitarbeiter von sun. denn letztlich kauft sich ibm, wie axel postinett zurecht kommentiert, wohl in erster linie den markt von sun.
schade wäre das allemal. und nicht nur aus nostalgischen gründen. sun ist zweifelsohne heute eines derjenigen unternehmen mit den innovativsten und zukunftsorientiertesten mitarbeitern, mit einer starken firmenkultur, die sich seit mehreren jahren schon deutlich der internet- und open source-community öffnet.
Dieser Meinung ist Clay Shirky in seinem jungen Blog. Ein langer, aber interessanter Artikel (auf Englisch), über die Zukunft bzw. das Ende der Zeitung und die Zukunft des Journalismus mit vielen klugen Gedanken zur Ursache der Verlagskrise:
because the core problem publishing solves — the incredible difficulty, complexity, and expense of making something available to the public — has stopped being a problem.
Mit der Konsequenz, zu Ende gedacht:
Society doesn’t need newspapers. What we need is journalism.
Leider ist der Blog noch so jung, dass es dort keine weiteren Angaben zum Autor gibt. Die deutsche Wikipedia schlägt diesen hier vor:
Clay Shirky (* 1964) ist ein US-amerikanischer Redner, Autor und Berater zum Thema Internet. Er unterrichtet Neue Medien als Assistenzprofessor im Rahmen des Interactive Telecommunications Program an der New York University. Sein Unterricht umfasst unter anderem die Effekte der Netzwerktopologien von sozialen Netzwerken und die Frage, wie das Internet menschliche Beziehungen, Kommunikaton und Gesellschaft verändert.
https://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpg00Markus Pflugbeilhttps://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpgMarkus Pflugbeil2009-03-16 20:23:412009-03-16 20:23:41Sorgt das Ende der Zeitungen für einen neuen Journalismus?
das meint jedenfalls jörg wittkewitz bei den blogpiloten. er erklärt den vielfach gemessenen relevanzverlust auch großer blogs mit dem aufkommen der twitter-kommunikation: „Wer schon länger bloggt, stellt fest, dass die Anzahl der Kommentare zu Blogeinträgen proportional zur Zunahme von Tweets und Bemerkungen bei Friendfeed oder Facebook abnimmt.“ wittkewitz unterscheidet zwischen dialogischem ad-hoc social media wie twitter und archiviertem „old-school publizieren“ in blogs und prognostiziert:
„Aber wehe, wenn die erstmal erfasst haben, was die Early und Late Adopters da so treiben und wie sie es nutzen. Dann bricht der zweite Frühling des viralen Marketings und die Innovation des Kundensupports via Twitter so mancher klassischer Agentur und so manchem traditionellen Call-Center das Genick. Machen wir uns also darauf gefasst, dass die partizipative Ebene an Social Media weitgehend in die dialogorientierte Ebene der ad-hoc und n:n Kommunikationsmittel wie Twitter und identi.ca fließt und dort bleibt.“
während viele pr- und marketingagenturen – und erst recht unternehmen – ihren blog noch immer am liebsten spiralisiert in die hand nehmen, droht nun uns bloggenden agenturen schon wieder der tod durch mircobloggende kommunikatoren.
blog ist ja sowas von oldfashioned … gähn … markus: mach mir den tweet!
Ein Blick auf die CeBIT 2009 zeigt für mich zwei Dinge: die CeBIT ist für unsere Branche unverzichtbar. Nirgendwo anders lassen sich an einem Ort und zu einer Zeit so viele interessante Menschen und Unternehmen aus der globalen IT-Branche treffen wie im März in Hannover. Aber: die CeBIT wird wohl auch in den kommenden Jahren kleiner werden. Sie wird immer weniger ein Schaufenster der gesamten Branche sein können. Das liegt schon daran, dass IT als Querschnittbranche heute so viele Themen und gesellschaftliche Bereiche abdeckt, dass der Versuch eine Gesamtübersicht zu bieten aus logistischen Gründen scheitern muss. Deshalb muss sich die CeBIT stärker fokussieren: auf die wichtigsten Trends und Themen unserer Branche und auf die zentralen Player unserer Zunft.
Das vornehmste Ziel einer Großmesse kann es nicht sein, künftig möglichst nur noch einstellig zu schrumpfen. Deshalb war der Schritt der Münchner SYSTEMS sich selbst abzuschaffen und dafür in einem harten Schnitt etwas völlig Neues zu inszenieren – die discuss & discover – richtig. Gefordert ist heute
https://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpg00Michael Kauschhttps://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpgMichael Kausch2009-03-13 08:43:132009-03-13 08:50:34Meine CeBIT - Was wir aus und von Hannover lernen können / Teil 5: Versuch einer Bilanz
Nach dem tragischen Amoklauf in Winnenden und den Nachrichten über die weiter ernste Lage auf den Finanz- und sonstigen Märkten, sorgt wenigstens der Papst für etwas Heiterkeit. Zitiert aus der Süddeutschen Zeitung von heute aus einem persönlichen Schreiben von Papst Benedikt XVI. an seine Bischöfe zum Thema Pannen in Zusammenhang mit der Piusbruderschaft:
Ich höre, dass aufmerksames Verfolgen der im Internet zugänglichen Nachrichten es ermöglicht hätte, rechtzeitig von dem Problem Kenntnis zu erhalten. Ich lerne daraus, dass wir beim Heiligen Stuhl auf diese Nachrichtenquelle in Zukunft aufmerksamer achten müssen.
Hallo, wer bitte sitzt in der Pressestelle des Heiligen Stuhls? Und warum muss der Papst das lernen, vielleicht sollten es seine Berater und Pressesprecher tun… sollte es tatsächlich so sein, dass die Pressestelle das Internet nicht beobachtet hat? Nein, nein: wenn man liest, dass der Papst jetzt auch YouTube zur Verbreitung seiner Botschaft nutzt, kann ich das nicht glauben. Oder vielmehr: Da kann man vom Glauben abfallen….
https://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpg00Markus Pflugbeilhttps://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpgMarkus Pflugbeil2009-03-12 09:36:052009-03-12 09:36:05An Tagen wie diesen ist auf den Papst verlass…
Seltsames Hostessen-Outfit auf der Security World der CeBIT 2009 (Bild: CeBIT)
Fest in russischer Hand war die Security World zumindest am Mittwochabend, als Kaspersky auf seinem Stand zur legendären Russen-Disco aufrief. Überhaupt war der Retail-Antivirenkönig Kaspersky wohl mit dem größten Stand in der Halle vertreten, während klassische B2B-Unternehmen wie Sophos und Utimaco, die sich um Enterprise-Lösungen und integriertes Sicherheitsmanagement für den Mittelstand kümmern, aber auch der Branchenriese Computer Associates fehlten. Und hier zeigte sich ein weiteres Manko der diesjährigen CeBIT: noch immer ist die CeBIT ein gewaltig großer Treffpunkt der Branche und die Security World beeindruckte durch zahlreiche Aussteller und einen sehr guten Publikumszuspruch. Die Größe wird aber nicht zuletzt durch immer neue Themenbereiche garantiert, die integriert werden. So schoben sich die aufmerksamen Besucher an zahllosen Überwachungskameras und elektronischen Zugangskontrollsystemen vorbei.
https://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpg00Michael Kauschhttps://www.vibrio.eu/blog/wp-content/uploads/2018/05/v_vibrio_orange_grün_blog3.jpgMichael Kausch2009-03-12 08:26:342009-03-12 20:17:35Meine CeBIT - Was wir aus und von Hannover lernen können / Teil 4: IT Security - Sicherheit nur noch für Spezialisten?