Papierfrei

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Papierrolle

Heute auf den Tag genau vor zehn Jahren berichtete ich von der Messe DMS aus Stuttgart vom „World Paper Less Day“. Und es gibt Texte, die bleiben im Gegensatz zu den Messen einfach aktuell. Deshalb scheue ich keinen duplicate content und ich veröffentliche meinen Beitrag hier noch einmal:

Wie in jedem Jahr steht auch in diesem Jahr das papierlose Büro vor dem Durchbruch. Hier auf der DMS EXPO steht das auf jedem Flyer. Und passenderweise findet in diesem Jahr die DMS EXPO genau während des weltweit gefeierten World Paper Less Day statt.

Ins Leben gehaucht hat diesen Feiertag die aiim, die “Association for Information and Image Management”, auch bekannt als eine Art Dachverband der Enterprise Content Management Branche.

Auf der DMS EXPO gibt es morgen also Vorträge (nicht vom Blatt gelesen) und Diskussionsrunden rund um das Leben ohne Papier. Ich werde mitmachen:

– meine Spätzle mit Münzen bezahlen
– meine Hände mit CWS-Stoffhandtüchern abtrocknen
– meine Fax mit Ferrari Fax versenden
– ein ernstes Wort mit dem Etikettendrucker Schreiner Group reden
– statt einem Serienbrief ein Mailing über Agnitas absetzen
– und intensiv darüber nachdenken, wie ich auch alle meine anderen Kunden in ein Posting über diesen seltsamen Tag einbauen kann …

Abgesehen von der DMS gibt es das alles noch:

  • CWS mit den tollen Stoffhandtuchrollen
  • Ferrari electronic macht noch immer Faxen (neben Unified Messaging und Next Generation Document Exchange)
  • die Schreiner Group mit elektronischen Etiketten und vielen smarten Lösungen mehr
  • AGNITAS mit E-Mail-Marketing und Marketing-Automation

Nur Papier gibt es schon lange nicht mehr. Jedenfalls bei vibrio im Büro. Was natürlich daran liegt, dass wir fast ausschließlich in der Cloud arbeiten. Das heißt: Toilettenpapier gibt es noch. Wenn es nicht grad wieder weggehamstert wurde. Wegen Corona. Das immerhin gab es vor zehn Jahren noch nicht.

Übrigens: In diesem Jahr ist der World Paper Free Day am 6. November. Mal sehen ob dann die Klopapierregale leer sind …


Titelbild: industrieblick at stock.adobe.com

 

Branchenblick Automotive 2020: Social Media in der Automobilzulieferindustrie

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Wo steht die Automobilzulieferindustrie bei der Social-Media-Nutzung im Jahr 2020? Alle reden von Krise, alle reden von der zentralen Herausforderung für Deutschlands Leitindustrie durch Tesla, durch die E-Mobilität, durch China und überhaupt durch das Ende des Individualverkehrs. Die junge Social-Media-Generation definiert sich nicht mehr über PS und schnelle große Wagen, sondern über Fahrradwege, Bahn-App und Car-Sharing.

Vor sechs Jahren habe ich hier auf diesem Blog in einem ersten Branchenblick die damals zehn größten deutschen Automobilzulieferer im Hinblick auf den Reifegrad ihrer Online- und Social-Media-Auftritte untersucht. Die Bilanz war bitter. Ich schrieb damals:

„Die führenden Unternehmen unter den Automobilzulieferern …

  • wissen, dass es Social Media gibt
  • nutzen Social Media in den USA intensiver als in Deutschland
  • verfolgen nur selten eine klare Social-Media-Strategie
  • und schöpfen deshalb die Potentiale der sozialen Medien für den wichtiger werdenden Markenaufbau und das schwieriger werdende Recruiting nicht voll aus.“

Es ist an der Zeit, sich die Branche wenige Monate vor der ersten IAA in München neu anzusehen. Dieses Mal habe ich die Sicht ein wenig ausgeweitet und neben den Branchengrößen auch einige kleinere Unternehmen dem Branchenblick unterworfen.

Das sind die wichtigsten Ergebnisse zum Social-Media-Marketing der deutschen Automobilzulieferer 2020:

Es gibt einen neuen Stern am Marketing-Himmel der deutschen Automobilzulieferer, einen Stern, der heller strahlt, als alle anderen: Hella! Das Familienunternehmen aus Lippstadt war vor sechs Jahren noch gar nicht dabei. Heute gehört es zu den zehn größten der Branche, sowohl nach der Anzahl der Mitarbeiter (danach listen wir im Folgenden) als auch nach Umsatz (vgl. Handelsblatt). Und in den meisten unserer Listings schneidet Hella hervorragend ab:

automotive social media Sichtbarkeit

Die Sichtbarkeit der Website haben wir mit dem Sistrix Sichtbarkeits-Index gemessen. Sie ist ein ungefährer Maßstab für die Breitenwirkung des Internet-Auftritts. Der blaue Balken zeigt diesen Wert an, der rote Balken im Folgenden immer – soweit nicht anders vermerkt – die Anzahl der weltweiten Mitarbeiter. Insgesamt zeigt sich, dass zumindest die großen Unternehmen im Vergleich zum Stand von vor sechs Jahren heute ihren Internet-Auftritt professioneller managen und in Suchmaschinenoptimierung investieren. Das war 2014, abgesehen von Bosch, noch kaum der Fall.

Das zeigt sich auch im Storytelling. Vor sechs Jahren konnte nur einer unter den zehn größten Automobilzulieferern mehr als 1.000 Top-10-Google-Keywords (gemessen mit Sistrix) vorweisen, heute sind es immerhin acht:

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Neu bei vibrio: Die Corona-Meetiquette

vibrio-corona-meetiquette

Live-Meetings sind nicht mehr so normal wie früher: Hände schütteln, Präsentieren im Stehen oder Gehen sowie enge, überheizte oder gar überfüllte Meetingräume gehören nach Pandemie-Regeln erstmal der Vergangenheit an. Um Missverständnisse in Bezug auf die Einhaltung der Corona-Regeln zu vermeiden und es Kollegen, Kunden und Partnern leichter zu machen, sich gegenseitig daran zu erinnern, haben wir uns eine Corona-Meetiquette gegeben.

Keine Frage: wir (und fast alle anderen) beherrschen mittlerweile virtuelles Zusammenarbeiten. Tücken und Tricks der einschlägigen Videokonferenz-Anwendungen haben wir gelernt; drei verschiedene Apps pro Tag dafür sind keine Seltenheit. Selbst die anfängliche Ausgelassenheit der Bildschirmhintergründe hat nachgelassen: oft weiß man nicht mehr, ob man nicht doch live ins menschenleere Büro geschaltet ist. Hundebellen, Kinderlärm oder Vogelgezwitscher im Hintergrund werden unkommentiert hingenommen – soweit das New Normal online.

Damit auch seltene Live-Meetings im Rahmen des New Normal ablaufen, veröffentlichen wir hier unsere neue Corona-Meetiquette. Damit wissen Besucher und Besuchte, was sie erwartet, wenn sie oder wir „live“ empfangen werden. Als Kommunikationsagentur wollen wir einen Beitrag dazu leisten, die Folgen der Covid-19-Pandemie einzudämmen und Risikogruppen zu schützen. Wenn uns das gemeinsam gelingt, werden wir uns hoffentlich mittel- bis langfristig wieder unbekümmert treffen können; uns mit kräftigem Handdruck begrüßen, bei Präsentation live in die Augen schauen und auf großen Veranstaltungen After-Show-Parties feiern. Denn auch wir sind der Meinung: nichts ersetzt das persönliche Treffen, aber zur Zeit geht die Gesundheit vor. Helfen wir uns gegenseitig dabei, dass wir alle gesund bleiben.

Die vibrio Corona-Meetiquette

  • Wir halten uns an die aktuell vor Ort gültigen Regeln der Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen.
  • Wir versuchen, möglichst wenig zu reisen und möglichst viele Termine Online zu erledigen.
  • Falls wir uns „live“ treffen
    • begrüßen wir uns ohne Handschlag,
    • halten wir Abstand (auch in Meeting-Räumen),
    • präsentieren wir im Sitzen (außer wenn ausreichend Abstand zu den Zuhörern gegeben ist),
    • tragen wir Mund-und Nasenschutz-Maske ordnungsgemäß, wo gefordert oder angemessen,
    • wird in Meeting-Räumen regelmäßig und oft umfassend gelüftet (entsprechend ist warme Kleidung notwendig: Pullover schlägt Bluse oder Hemd),
    • halten wir uns an die Hygiene-Empfehlungen (insbesondere regelmäßiges und gründliches Händewaschen nach dem Besuch öffentlicher Räume oder Fahrten mit dem ÖPNV).
  • Wir orientieren uns an den Risikogruppen: wenn Einzelne verschärfte Regelungen wünschen, orientieren wir uns daran (z.B. Tragen von Masken in Meeting-Räumen).
  • Derzeit sehen wir davon ab, Mitarbeiter zur Teilnahme an Live-Meetings zu verpflichten.

Header Photo by Kai Pilger on Unsplash

Neue Open Innovation Plattform MUK-Digital vorgestellt

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Unternehmerkreis

Auf der Messe DIGITAL FUTUREcongress fiel am 17. September 2020 der Startschuss zur Eröffnung von MUK-Digital, einer neuen Open Innovation Plattform von IT-Unternehmern. vibrio war an prominenter Stelle dabei, denn die Vorstellung wurde von Agentur-Geschäftsführer Michael Kausch für den Münchner Unternehmerkreis vorgenommen.

MUK-Digital ist eine Entwicklung des Unternehmerkreises (MUK), dem Michael Kausch seit vielen Jahren angehört und den er als Experte berät. Die neue Plattform hat sich zwei wesentliche Ziele gesetzt:

1. MUK-Digital will als „Open-Innovation-Plattform“ IT-Systemhäuser und -Entwickler mit Start-Ups sowie privaten und universitären Forschungseinrichtungen zusammenführen. Die Plattform bietet den Beteiligten die Möglichkeit, ihre Innovationspotentiale und Ideen auszutauschen und zusammenzubringen, damit daraus konkrete und marktreife Lösungen für Kunden und Anwender entstehen.

2. MUK-Digital will die „Business-Plattform“ mittelständischer Unternehmen für Problemstellungen und Herausforderungen der digitalen Zukunft sein. Diese Unternehmen finden auf MUK-Digital die richtigen IT-Lösungspartner auf dem Weg in die Transformation.

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MUK-Digital startete im September 2020 als Open-Innovation-Plattform für die digitale Transformation. Bis Ende 2020 erfolgt der weitere Ausbau zur Business-Plattform.

MUK-Digital ist aus intensiven Diskussionen im Unternehmerkreis (MUK) entstanden, in dem sich mehr als 700 Inhaber, Vorstände und Geschäftsführungsmitglieder aus IT-Unternehmen zusammengeschlossen haben. In diesem Netzwerk tauschen die Mitglieder schon seit 2001 ihre Erfahrungen und Meinungen in Workshops, Seminaren und Diskussionsveranstaltungen untereinander aus sowie mit Experten aus Industrieunternehmen, Wissenschaft und Politik.

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TeamViewer – Massive technische Probleme bei Produkt-Updates

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teamviewer morgenkonferenz

Wir arbeiten seit vielen Jahren mit TeamViewer nicht nur als Lösung für die Fernwartung, sondern auch als Standard-Tool für Video-Konferenzen. Und eigentlich hatten wir uns vor Jahren für dieses Tool entschieden, weil es damals die Möglichkeit gab die Software einmalig zu kaufen statt einen Service-Vertrag abzuschließen mit unplanbarer Kostenentwicklung. Dafür nahmen wir es in Kauf eine einmal eingeführte Produktversion unverändert ohne weitere Updates in Betrieb zu halten. Das brachte ja auch eine gewisse Betriebssicherheit mit sich. „Never change a running System„. Und da wir schon weit vor COVID-19 als weitgehend virtuell aufgestelltes mittelständisches Unternehmen auf Team-Software angewiesen waren war eine funktionierende Videokonferenz-Lösung für uns lebenswichtig. Auf Schnickschnack konnten wir gut verzichten. Wir brauchten und brauchen ein stabiles System. Auf TeamViewer vertrauten wir. TeamViewer wurde von Technikern entwickelt, nicht von Marketing-Fuzzis. Ich weiß von was ich rede, ich bin ein Marketing-Fuzzi ;-).  

Als im vergangenen Jahr TeamViewer sein Vertriebsmodell umkrempelte und es keine Möglichkeit mehr gab einzelne Lizenzen nachzukaufen und TeamViewer unsere alte Produktversion auch nicht mehr unterstützte mussten wir notgedrungen auf ein Lizenzmodell umsteigen. Unser teuere Kauf-Lizenz war schnell entwertet. Kunden von Adobe und anderen Softwareunternehmen kennen dieses Ärgernis. Mieten statt kaufen war also angesagt. Notgedrungen gingen wir also diesen Weg mit. Immerhin gab es ein tolles Versprechen: Immer die neueste Softwareversion auf allen Arbeitsplätzen. Nie mehr Kompatibilitätsprobleme mit unterschiedlichen Softwareversionen. Wie versprach TeamViewer vollmundig: „Probleme beim Verbinden mit anderen TeamViewer Nutzern? Upgraden Sie auf TeamViewer 14 für die Kompatibilität mit allen Versionen.

Teamviewer Produktversprechen

Von wegen. Inzwischen sind wir bei Version 15 angelangt. Und die TeamViewer-Aktie hat dank Corona einen tollen Höhenrausch hingelegt:

Teamviewer Aktie

Quelle: finanzen.net

Ein Rausch, der bei uns mächtig Kopfschmerzen hinterlassen hat. Bei uns wurden und werden ja nach und nach immer wieder Rechner altersbedingt ausgetauscht. Das aber führte dazu, dass sich unsere Rechner in den Video-Konferenzen plötzlich nicht mehr verstehen: 

Schwerer Bug im TeamViewer System

Auf älteren Rechnern hat sich TeamViewer mit der Version 12 nämlich irgendwo in den Tiefen des Systems festgekrallt. Dies hat zur Konsequenz, dass Konferenz-Dateien mit der Endung .tvc oder .tvs einen Browser und über den Browser die Version 12 von TeamViewer öffnen. Neuere Rechner aber starten natürlich die aktuelle Version 15 von TeamViewer. Wo sich Version 12 eingetragen hat ist nicht ersichtlich. In der Registry kann man das Problem nicht lösen. Mit Bordmitteln geht gar nichts. Die Konsequenzen aber sind dramatisch:

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Lünendonk engagiert vibrio für PR und zur Unterstützung in Social-Media und Marketing

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Lünendonk PR

Wir freuen uns einen neuen Kunden an Bord begrüßen zu dürfen:

Lünendonk & Hossenfelder mit Sitz im schönen bayerischen Mindelheim zählt zu den führenden Marktforschungsunternehmen in den B2B-Dienstleistungsmärkten Facility Management, Informationstechnologie, Managementberatung, Technologieberatung, Wirtschaftsprüfung und Zeitarbeit/Personaldienstleistung. Das seit 1983 auf dem deutschen Markt tätige Unternehmen ist vor allem durch seine „Lünendonk-Listen“ und Marktstudien bekannt.

Lünendonk & Hossenfelder hat uns mit der Öffentlichkeitsarbeit und Unterstützung im Bereich Marketingkommunikation beauftragt. Wir konnten uns in einer Ausschreibung gegen drei weitere Agenturen durchsetzen. Dr. Michael Kausch, kommentiert den Etatgewinn:

„Wir sind besonders stolz auf diesen Etat-Gewinn. Schließlich schätzen wir selbst und viele unserer Kunden seit vielen Jahren die Qualität der Listen und Studien von Lünendonk. Gerade erst konnten wir die Teilnahme eines unserer Kunden an einer Studie im Facility-Markt begleiten.“

Jonas Lünendonk, geschäftsführender Gesellschafter bei Lünendonk & Hossenfelder:

„Wir haben uns nach umfassender Prüfung für vibrio entschieden, weil wir überzeugt davon sind, dass uns die Expertise der Agentur in digitalen Technologien und gerade auch in modernen Kommunikationsstrategien wie etwa im Inbound Marketing weiter voran bringen wird. Unsere bereits sehr engen Medienkontakte sehen wir bei vibrio in guten Händen.“

Stabsübergabe der PR bei Lünendonk & Hossenfelder

Eva Sprockamp übergibt die PR für für Lünendonk & Hossenfelder an Sascha Smid, PR-Berater bei vibrio

PR-Beraterin Eva Sprockamp, die die Pressekontakte von Lünendonk & Hossenfelder mehr als 10 Jahre erfolgreich betreut hat, steht der Agentur vibrio für einen nahtlosen Übergang beiseite. Sie orientiert sich neu und will sich künftig anderen Aufgaben widmen.

Die Digitale Transformation der Messe

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Digitale Transformation der Messe

Ich hatte nicht geglaubt, dass ich mich freuen würde, einfach mal wieder auf eine Messe zu gehen. Aber so ist 2020 eben. Ein transformatives Jahr, und eine der Branchen, die besonders unter Druck zur Veränderung steht, ist die der Messen und Verantsaltungen. Von der weltgrößten Industriemesse bis zum Mittelaltermarkt setzen Veranstalter auf virtuelle Konzepte, um entfallende Vor-Ort-Termine zu ersetzen. Natürlich ist die digitale Transformation der Messe kein Kinderspiel. Die besten Chancen, die richtige Formel für ein gelungenes virtuelles Event zu finden, hat sicher die „Hausbranche“: der Online- und Digitalisierungs-Sektor. Letzte Woche war der DIGITAL FUTUREcongress der jüngste Anwärter auf den Titel einer erfolgreichen digitalen Messe.

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Nachruf: Heike Eiringhaus

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Vor fast genau 28 Jahren lernte ich Heike Eiringhaus kennen. Sie war damals die wichtigste Mitarbeiterin von Günter Brodt, für dessen Steuerberatungskanzlei ich mich mit meiner eben gegründeten Agentur vibrio nach einem kleinen Pitch entschieden hatte. Und 28 Jahre lang stand sie mit Rat und Tat meiner Agentur und später auch meinen diversen anderen Unternehmen – dem Redmond Verlag und einigen Start Ups, die heute längst vergessen sind – mit unermesslicher Geduld und stetig wachsender Expertise treu zur Seite. Wir sind miteinander und aneinander gewachsen, haben uns durch KG-Recht und Förder-Regeln gekämpft, an Excel-Tabellen abgearbeitet und über beinahe dreißig Jahre wie ein altes Ehepaar schließlich blind verstanden und einander zugearbeitet. 

Nun habe ich mit ihr nicht nur eine wichtige Stütze für meine Agentur verloren, sondern eine Begleiterin meines langen Berufslebens. Heike Eiringhaus ist am 9. August für uns alle überraschend und viel zu früh verstorben. Sie hinterlässt eine Tochter, die vor vielen Jahren bei uns einige Zeit als Praktikantin tätig war und inzwischen ihre Mutter zur stolzen Oma gemacht hat. Heute verabschieden wir uns von Heike Eiringhaus, die sich für ein Baumgrab entschieden hat.

Aus diesem Grund möchte ich mich von ihr mit einem kleinen Gedicht von Bert Brecht verabschieden, das ihr sicherlich gefallen hätte.  Es ist seine „Morgendliche Rede an den Baum Griehn“, in der er seinen Freund, den Baum, für seine Standhaftigkeit lobt. Ein Lob, das so wunderbar auf unsere Freundin passt. Wir werden sie nie vergessen.

1
Griehn, ich muß Sie um Entschuldigung bitten.
Ich konnte heute nacht nicht einschlafen, weil der Sturm so laut war.
Als ich hinaus sah, bemerkte ich, daß Sie schwankten
Wie ein besoffener Affe. Ich äußerte das.

2
Heute glänzt die gelbe Sonne in Ihren nackten Ästen.
Sie schütteln immer noch einige Zähren ab, Griehn.
Aber Sie wissen jetzt, was Sie wert sind.
Sie haben den bittersten Kampf Ihres Lebens gekämpft.
Es interessieren sich die Geier für Sie.
Und ich weiß jetzt: einzig durch Ihre unerbittliche
Nachgiebigkeit stehen Sie heute morgen noch gerade.

3
Angesichts Ihres Erfolges meine ich heute:
Es war wohl keine Kleinigkeit, so hoch heraufzukommen
Zwischen den Mietskasernen, so hoch herauf, Griehn, daß
Der Sturm so zu Ihnen kann wie heute nacht.

Bert Brecht

Online Audio dominiert als Info-Quelle

Online Audio dominiert den Audio-MarktOnline Audio dominiert

Wie beziehen Sie Ihre News, wo holen Sie sich Informationen zu bestimmten Themen, die Sie intessieren? Im Jahr 2020 lautet die Antwort immer häufiger: ich höre sie online. Online Audio hat im Corona-Jahr 2020 gewaltig an Bedeutung zugelegt und verspricht, zur wichtigsten News- und Info-Quelle im Alltag zu werden. Der jetzt erschienene Online Audio Monitor 2020 belegt dies in eindrucksvollen Zahlen.

Warum Online Audio?

Die Vorteile der Nutzung liegen auf der Hand: anders als beim geschriebenen Text, hat der Nutzer beim Hören Augen und Hände frei. Er kann die Nutzung deswegen in seinen Alltag integrieren: beim Haushalt, beim Sport, beim Weg in die Arbeit, wo schon vor der digitalen Wende das Radio ein wichtiger Informationskanal war.

Podcast-NutzungssituationQuelle: Online Audio Monitor 2020, www.online-audio-monitor.de

Neu ist beim Online Audio das unbegrenzte Angebot, die riesige Bandbreite an Themen, die Möglichkeit, einen beliebigen Inhalt zu jeder Zeit zu hören, zu unterbrechen, später fortzufahren. Ein Vorteil für die Medien: gerade weil der Anweder parallel meist mit etwas anderem beschäftigt ist, kann er die Werbung, die zur Finanzierung dient, nicht so effektiv überspringen.

Zahlen zur Online-Audio-Nutzung

Die wichtigste Zahl vornweg: 71 Prozent der Deutschen nutzen Online-Audio-Angebote. Hier setzt sich ein Wachstums fort, das schon in den vergangenen Jahren zu sehen war (2019: 62 Prozent, 2018: 59 Prozent). Nachdem in der Vergangenheit vor allem junge Männer Online-Audio für sich entdeckt hatten, sind es nun die älteren: Der Zuwachs ist bei den über 50-jährigen am stärksten (+36 Prozent) und bei Frauen stärker als bei Männern (+19 Prozent gegenüber +9 Prozent). Insgesamt zeigt sich ein Trend zur Angleichung des Nutzungsverhaltens über Alter, Geschlecht und Bildungsstand.

Inhalte: Mehr Information

Die Änderung bei den Zuhörern spiegelt sich auch im Content wieder: vor allem bei jenen Inhalten, die häufiger von älteren Nutzern aufgerufen werden, zeigt sich ein starkes Wachstum. Zwar wird am häufigsten weiterhin Musik online konsumiert (89 Prozent aller Befragten), doch auf den Rängen folgen Nachrichten (71 Prozent), Services wie Wetter, Verkehr oder Uhrzeit (63 Prozent), Regionales / Lokales (62 Prozent) und Infosendungen, Wissens-und Lernbeiträge (48 Prozent). Unterhaltung und Comedy, die vor allem bei den Nutzern unter 30 große Bedeutung haben, kommen auf 45 Prozent der Nennungen.

Genutzte Inhalte nach AlterskohorteQuelle: Online Audio Monitor 2020, www.online-audio-monitor.de

On Demand oder Live: eine Frage des Inhalts

Interessanterweise unterscheiden sich zwei Arten von Angeboten des Online-Audio bezüglich der genutzten Inhalte deutlich: Inhalte on demand und solche, die live im Webradio gehört werden. Beim Webradio liegen Nachrichten, Services, Regionales und Sportsendungen vorn, also Themen, bei denen es auf Aktualität ankommt. Bei Audio On Demand dominieren Inhalte, die zur Unterhaltung oder zum Wissensaufbau dienen: Musik, Infosendungen, Wissens- und Lernbeiträge, Comedy und Hörbücher.

Audio on Demand und das Content Marketing

Aus Sicht der Unternehmenskommunikation sind Nutzungsformen besonders interessant, die sich für geschäftliche Zwecke einsetzen lassen. Hier spielt vor allem das Content Marketing eine Rolle. Bei der Online-Audio-Nutzung eignen sich hierfür am besten Audio-On-Demand-Formate wie Podcasts. Nutzer suchen hier Inhalte, um Wissen zu gewinnen oder Themen zu recherchieren: der am häufigsten genutzte Inhalt bei Podcasts sind Infosendungen, Wissens- und Lernbeiträge (55,1 Prozent aller Podcast-Hörer). Die wichtigsten Themen sind Politik und Gesellschaft (51 Prozent), Wissenschaft & Technik (42 Prozent) sowie Freizeit, Hobby und Games (42 Prozent).

Online Audio Podcast-Nutzung

Quelle: Online Audio Monitor 2020, www.online-audio-monitor.de

Dies ist kein Nischenmarkt: rund zwei Drittel aller Deutschen nutzt Audio-On-Demand zumindest gelegentlich – knapp 53 Millionen Menschen also. Die Nutzung von Podcasts stieg im letzten Jahr um 28 Prozent auf 17 Millionen Zuhörer an. Paradoxerweise liegt hier übrigens eine Video-Plattform als Quelle vorn: 56 Prozent aller Anwender spielen via Youtube Audio-On-Demand-Inhalte ab – 23,5 Prozent nutzen sogar ausschließlich diesen Kanal. Der stärkste Zuwachs bei der Podcast-Nutzung liegt in der Altersgruppe zwischen 14 und 29 (+50 Prozent) und bei Menschen mit hohem formalen Bildungsabschluss (+30 Prozent). Podcasts werden in erster Linie über Musikstreaming-Dienste gehört (49 Prozent aller Befragten), aber auch hier sind Youtube und andere Videoseiten mit 44 Prozent wichtige „Player“. Spezifische Podcast-Websites sind dagegen weniger beliebt (22 Prozent).

Gezielte Suche nach Informationen und Wissen

Die Nutzungsmotivation für Podcasts ist eine Steilvorlage für Content-Marketing-Strategen: es sind in erster Linie die Tiefe und Ausführlichkeit (83 Prozent) spezieller Themen (80 Prozent), die Hörer schätzen. Im Vergleich dazu sind die Person des Moderators oder die Medienmarke dahinter weniger relevant (61 Prozent bzw. 29 Prozent).

Jetzt haben wir es amtlich: der Online Audio Monitor 2020, herausgegeben von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb), Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK), Landesanstalt für Medien NRW in Kooperation mit dem Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) und dem Verband Privater Medien (VAUNET) zeigt nicht nur den Wandel zur Digitalisierung des Audio-Marktes auf, sondern auch die Chancen, die sich für Kommunikatoren wie uns aus diesem Trend ergeben.

Beitragsbild von Joe007 auf Pixabay

Steve Wozniak zum 70. Geburtstag: Der Computer ist kaputt

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Ich gratuliere Steve Wozniak, WoZ, sehr herzlich zu seinem großen Jubiläum, denn ich habe ihm viel zu verdanken – zum Beispiel, dass ich es bei Microsoft länger als drei Tage ausgehalten habe. Was für ein Glück, dass ich meinen beruflichen Einstieg in die PR-Welt ausgerechnet bei der PR-Agentur für Apple Deutschland fand. Mein erster Volo-Arbeitstag sah so aus: kurzer Rundgang durch die Agentur inklusive Anleitung für die Kaffeemaschine. Die dauerte ungefähr so lange wie die anschließende Einweisung in die Bedienung des Mac. Alles klar.

Nach 18 Monaten war das Volontariat geschafft und ich wechselte 1988 vom Apfel hinüber zur Birne, zu Microsoft. Der erste Arbeitstag als

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