Is ja nur ne Phase

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Eine junge Frau sitzt auf einem Sofa, beugt sich nach vorne und lacht.

Zum Tag für Gesundheit am Arbeitsplatz: Kein Job der Welt darf die Lebensfreude fressen

Ich war jung, kam frisch von der Uni und habe mein Volontariat in einer PR-Agentur begonnen. Das kleine Team war klasse – bis auf eine Kollegin. Sie konnte mich nicht leiden. Warum auch immer. Das hat mich krank gemacht ohne, dass ich es bewusst bemerkt habe. Tagsüber war alles gut. Die psychische Belastung äußerte sich nachts. Jede Nacht wachte ich wortwörtlich schweißgebadet auf. Den Zusammenhang zwischen dieser Symptomatik und der Ursache „psychische Belastung“ stellte erst meine Hausärztin her. Ihre Empfehlung: Urlaub machen und gucken, ob sich was ändert. Es änderte sich alles. Damit war klar: Du musst hier weg.


Die eigene Gesundheit über alles zu stellen, das sagt sich so leicht

Die Entscheidung war nicht einfach. Als Berufseinsteiger eben mal so den Ausbilder zu verlassen mit einer ungewissen Zukunft in die Arbeitslosigkeit zu fallen, das ist eine krasse, eine beängstigende Situation für einen jungen Menschen. Arbeitslosigkeit und Neuorientierung im Job, das wage ich einfach mal zu behaupten, sind in jedem Lebensalter eine Belastung. Das Selbstwertgefühl leidet in beruflichen Schwebezuständen. Gebraucht zu werden, stärkt das Ego, gibt die Kraft, morgens trällernd den Job zu beginnen und den Arbeitstag zufrieden zu beenden. Anerkennung und ein respektvoller Umgang miteinander, können selbst die dümmsten Aufgaben oder einen halben Meter Jobliste nivellieren. Meine Erfahrung.


Die Seele erkrankt stieckum


Zwischen dem Morgen und dem Abend eines Arbeitstages können Tretminen liegen. Je nach individueller Nervenstärke und Dicke des Fells, je nach privater Lebenssituation oder je nach Position in der Hierarchie sind es unendlich viele oder null. Die psychische Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist ein hohes Gut und dennoch nicht annähernd so kontrollier- und regelbar wie der Schutz der körperlichen Gesundheit. Zu heiße Hallen lassen sich kühlen, Intrigen aber kaum erspüren. Das ist die Krux an der Prävention von Burnouts. Der Prozess des Ausbrennens ist ein schleichender. Klammheimlich und unerkannt wie ein Wurm im Erdreich frisst sich die Depression in die Seele, zernagt und zersetzt positive Gefühle wie verrotendes Laub. Mindestens ebenso lang wie sich die Krankheit aufbaut, dauert die Heilung. Viele Jahre. Je später die Betroffenen Hilfe suchen, umso länger dauert es. Die meisten Patienten begeben sich viel zu spät in Behandlung, meistens erst dann, wenn gar nichts mehr geht. Die totale Handlungsunfähigkeit bis hin zu suizidalen Gedanken sind die Spitze des Eisbergs, der für viele leider erst dann erkennbar aus dem Wasser ragt.


„Hab‘ nur grad ne schlechte Phase“


Warum nur immer zu spät? Auf die physiologische Ebene übertragen wäre es das Gleiche, als würde man sich einen rostigen Nagel in den Fuß treten, aber erst beim Anzeichen einer Blutvergiftung zum Arzt gehen. Die Verschleppung hat einen Grund: Die Betroffenen merken es selbst nicht. „Wird schon wieder“ oder „das geht vorbei“ sind typische Gedanken der Verdrängung. Die Mehrheit der Menschen ist mit psychischen Erkrankungen nicht vertraut. Bricht sich eine Mitarbeiterin den Arm und kann weder telefonieren noch tippen, weiß sie und jeder andere: Sie ist krank, arbeitsunfähig. Kommt sie aber bedrückt an den Schreibtisch, redet kaum noch, braucht viel zu lange, um selbst Routinejobs zu erledigen, verheddert sich, macht mehr und mehr Fehler und zieht sich aus sozialen Interaktionen zurück, kommt nicht zur Kaffeepause – stehen die Kolleginnen und Kollegen leider mit vielen gut gemeinten Aufmunterungen parat. Die helfen aber nicht. Nur ein Arztbesuch.


Viel Arbeit ist kein Stress


Der Unterschied zwischen viel zu tun und Stress ist riesig. Stress ist eine giftige Mischung aus Druck, Angst und Einsamkeit. Ich möchte nicht behaupten, dass sich das Stresslevel von aufmerksamen Mitarbeitenden und Vorgesetzten nicht regulieren ließe. Das ist möglich. Wie genau, das hat sich die BGF-Koordinierungsstelle zur Aufgabe gemacht. Die BGF-Stelle ist eine gemeinsame Initiative der gesetzlichen Krankenversicherungen. Sie bietet seit Mai 2017 nicht nur Informationen zur betrieblichen Gesundheitsfürsorge, sondern unterstützt vor allem kleine und mittlere Unternehmen bei der praktischen Prävention und beim konkreten Umgang mit psychischen Erkrankungen. Denn die Voraussetzung, die Erkrankung von Mitarbeitenden zu verhindern, ist, dass Stresssymptome, Burnouts oder Depression überhaupt erkannt werden.

Führungskräfte, die selbst bis zum Hals im operativen Geschäft stecken, merken gar nichts. Sie bemerken die miserable Stimmung nicht, die Dienst-nach-Vorschrift-Mentalität nicht und schon gar nicht überforderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.


Auch die Führungskräfte, die um ihren eigenen Status ringen und sich behaupten wollen oder müssen, haben weder Aug noch Ohr für die psychischen Verfassungen in ihrem Team – zumal ausgebrannte Mitarbeitende sehr, sehr leise werden. Setzt sich der Egozentrismus von Vorgesetzten in der Hierarchieebene bis ganz nach oben fort, braucht man nicht viel Phantasie, um sich auszumalen, welch desaströse Folgen unerkannte Stresslagen für das Business haben können.

Stabile Führungskräfte sind das A und O


Die Faktoren, die die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz beschädigen, sind hinlänglich bekannt und erforscht. Sie sind technisch nicht messbar. Erkannt werden die Symptome nur von Menschen, seien es Vorgesetzte oder Kolleginnen und Kollegen, wenn sie denn die Anzeichen zu deuten vermögen.
Was kann eine Firma tun, um für die psychische Gesundheit seiner Mitarbeitenden Sorge zu tragen? Aufklärung hilft. Workshops, Seminare oder Kurse zum Thema Zeit- und Jobmanagement für alle Mitarbeitenden sind eine gute, günstige und einfache Möglichkeit, um für eine langfristige Stress-Prävention zu sorgen. In diesem Zusammenhang sollten sie auch die typischen Anzeichen einer beginnenden Depression kennenlernen. Dann haben sie die Chance, zwischen „viel Arbeit“ und „Stress“ unterscheiden zu können. Führungskräfte sind übrigens durch den Leistungs- und Behauptungsdruck häufiger als Mitarbeitende vom Burnout gefährdet. Doch ihre stabile, gute psychische Gesundheit ist die Basis für die Gesundheit am Arbeitsplatz aller Mitarbeitenden. Entsprechende Managementseminare sind also das A und O für ein gesundes Unternehmen.

Hintergrund: Anlaufstellen, Studien und Daten zur psychischen Gesundheit

Hilfsangebote für Unternehmen, speziell für kleine und mittlere Firmen, bietet die BGF-Koordinierungsstelle, wenn es um die praktische Umsetzung der betrieblichen Gesundheitsförderung geht. Unter https://www.bgf-koordinierungsstelle.de/ erhalten Interessierte umfassende Informationen und Unterstützung. Die BGF-Koordinierungsstelle ist seit 2017 eine gemeinsame Initiative der gesetzlichen Krankenkassen.

Eine Umfrage der Techniker Krankenkasse vom Januar 2023 zur Frage, ob und warum Mitarbeitende auch krank und trotz Krankschreibung arbeiten.

Die TK-Stressstudie vom November 2021 steht als PDF hier zum Download zur Verfügung. Die wohl beste nicht-wissenschaftliche Zusammenfassung zum Thema Stressfaktoren und -bewältigung.  

Die Studie der Techniker Krankenkasse vom November 2021 zu den negativen Effekten von langen Anfahrtswegen zum Arbeitsplatz.

Die Studie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung DGUV zu den negativen Effekten von Homeoffice vom November 2021.

Die Umfrage von Statista und YouGov vom Juni 2020 zu den positiven Effekten vom Homeoffice.

„Barrierefreiheit macht das Internet für alle besser“

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Rechts sieht mann einen jüngeren Mann von hinten mit Baseballkapp rückwärts. Er steht vor einem Bildschirm auf dem verschiedene Computermäuse sichtbar sind. Seine missgebildete Hand bedient ein Gerät. Rechts am Schreibtisch steht ein großer PC.

Barrierefreiheit ist ein wichtiges Stichwort in vielen Unternehmen, wenn es um Projekte zur Diversität und Inklusion geht. Als Leiterin des Test.Labor Barrierefreiheit hat uns unsere ehemalige Kollegin Susanne Baumer im Interview erklärt, wie Webseiten barrierefrei werden und wie sie zum Profi gegen Barrieren im Web geworden ist. Mit ihrem Wissen hat sie vibrio bei der Design- und Content-Entwicklung einer barrierefreien Webseite für den Anderen Leistungsanbieter input inklusiv unterstützt (Dass die Content-Erstellung auf Basis eines Wording-Workshops erfolgte und wir auch noch ein Corporate Design für Visitenkarten, Briefpapier und Unternehmenspräsentation sowie einen Flyer entworfen haben, ist dabei fast Nebensache).

Historisch betrachtet fußt vibrio in der Technologie-PR: Software, Hardware, Telekommunikation und Internet. Da haben wir unsere Wurzeln. Doch unsere Branchenschwerpunkte fächern sich immer weiter auf. Das hängt damit zusammen, dass Unternehmen einer Agentur, die verständlich über Admin-Konsolen und Router fachsimpeln kann, auch zutrauen, über Logistik und Medizin zu schreiben. Gleichzeitig dringt durch die allumfassende Digitalisierung IT-Technologie in immer mehr Branchen tief ein. Unser Content-Marketing macht vor nichts und niemandem halt, will heißen: Wir schreiben und gestalten punktgenauen, attraktiven Content für alle Plattformen und Kanäle und nicht nur für Journalisten in der Pressearbeit.

Manche Projekte sind Herzensprojekte. Eines davon möchte ich Ihnen heute vorstellen. Bei unserer neuesten Referenz war es unser Auftrag, die typische Sprache von Sozialorganisationen aufzubrechen. Die Ansprache von Menschen mit Behinderungen, die einen Platz im ersten Arbeitsmarkt suchen, sollte den Mitleidston und den Ämtersprech loswerden sowie sich am professionellen Recruiting orientieren. Unser Auftraggeber heißt input inklusiv. input inklusiv ist ein sogenannter „Anderer Leistungsanbieter“ nach dem Sozialgesetzbuch. Sie bieten Beschäftigungssuchenden mit psychischen, körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen ein individuell zugeschnittenes Programm, das sie branchenübergreifend direkt auf den ersten Arbeitsmarkt qualifiziert und vermittelt. 

Das Bild zeigt das obere Drittel der Webseite von Input Inklusiv.
Das Bild zeigt das obere Drittel der Webseite von input inklusiv.

Für die Ansprache der Jobsuchenden, der Arbeitgeber, der Angehörigen und weiterer Partner haben wir strategisch und visuell eine neue Webseite entwickelt und getextet. Technisch umgesetzt wurde sie vom Webwerk der Stiftung Pfennigparade. Das Münchener Sozialunternehmen bietet Menschen mit Körperbehinderung und anderen Beeinträchtigungen Angebote in den Lebensbereichen Bildung, Arbeit, Wohnen, Medizin und Freizeit.

Im Webwerk der Pfennigparade-Werkstatt arbeiten Menschen mit so schweren Behinderungen, dass sie auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht beschäftigt werden. Beim Erstellen von barrierefrei zugänglichen Websites wird das Webwerk von der Medienschmiede, die barrierefreie Videos und Webinhalte produziert, und dem Test.Labor Barrierefreiheit, in dem Websites und Produkte auf Zugänglichkeit geprüft und zertifiziert werden, unterstützt. Geleitet wird dieses Digitalangebot seit 2018 von unserer ehemaligen vibrio Kollegin Susanne Baumer, die sich dabei zu einer Expertin für digitale Barrierefreiheit weitergebildet hat.

Susanne Baumer Leiterin Test.Labor Barrierefreiheit mit einem freundlichen Lächeln und der Hand auf einem Gerät am Schreibtisch.
Susanne Baumer Leiterin Test.Labor Barrierefreiheit (Foto: Andrea Mittermeier)

Wie bist du von vibrio zur Pfennigparade und zum Test.Labor Barrierefreiheit gekommen? Beschreibe doch den Bloglesern kurz deinen Werdegang.

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Butler im Netz. Warum eine Münchner Butler-Schule ihren Webauftritt mit vibrio realisierte.

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butlerschule

Butler kannte ich bis vor einigen Monaten eigentlich nur aus Filmen. Unvergessen Wolfgang Völz als „Johann“ in „Graf Yoster gibt sich die Ehre“ oder Martin Jente in Kulenkammpf EWG-Show. Und über viele Jahre verging natürlich kein Sylvesterabend, in dem James nicht über den Eisbärenschädel während „Dinner for One“ gestolpert wäre. Einigermaßen überrascht war ich aber, als uns im vergangenen Sommer die Anfrage erreichte, ob wir nicht den neuen Webauftritt für eine Münchner Butler-Schule gestalten wollten. Eine Butler-Schule? Echt jetzt? So mit betuchtem Handgelenk und schmal gestreiftem Livree? Das gibt es noch? Das braucht es? Klar, machen wir!

Und dann rief auch schon die unsagbar nette Anne-Kathrin Kabitzke-Schiede an und erklärte, dass ihr Trainingsinstitut für Butler mitnichten ein verzopftes Unternehmen sei, sondern dass Butler und Butlerinnen „moderne Manager*innen in Hotels und Haushalten“ seien und überhaupt, dass ihr kleines feines und junges und dynamisches Unternehmen ja nicht nur Butler*innen ausbilde, sondern auch Manager*innen beibringe, wie man sich in fremden Kulturen richtig zu benehmen hätte. Und schon hatte sie mich. Denn genau dieses Thema ist MEIN Leib- und Magen-Thema, hatte ich doch mehrere Jahre nicht nur in und mit internationalen Konzernen verbracht, sondern auch zum Beispiel mit großer Hingabe den Kunden Bayern International betreut, eine Ausgründung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums, das es sich zum Anliegen gemacht hat, mittelständische Unternehmen aus dem Freistaat auf ihrem Weg nach China, Brasilien oder sonstwohin in die weite Welt zu begleiten. Und wie ein Butler die Gepflogenheiten bei Tisch mit islamischen, jüdischen und christlichen Gästen kennen muss, so müssen international tätige Manager*innen sich eben auch in China, Indien und Brasilien korrekt verhalten können. Und das genau ist mein Ding: mit Franzosen dinieren, mit Indern schmatzen was das Zeug hält und mit Japanern Stäbchen kreuzen.

Und sofort fiel mir da auch eine passende Geschichte ein: Im vergangenen Oktober war ich zwei Wochen mit einer kleinen Reisegruppe auf dem Oberlauf des Amazonas unterwegs. Ziemlich einsame Gegend übrigens. Auf meinem Czyslansky-Blog gibt es einen ausführlichen und reich bebilderten Reisebericht in zwei Teilen. Dabei habe ich nicht nur indigene Stämme kennengelernt, sondern auch einige mir doch recht fremde kulturelle Gepflogenheiten. Zum Beispiel grüßen sich Frauen und Kinder auf dem Fluss grundsätzlich mit freudigem Winken.

Winkendes Kind auf dem Amazonas

Winkendes Kind auf dem Amazonas. Zurückwinken als Mann? Besser nicht!

Als Mann darf man aber nicht ebenso freundlich zurückwinken. Männer grüßen mit stehendem Daumen. Winkende Männer gelten nämlich als schwul. Das aber geht in Brasilien nur in Rio. Vergisst man aber als Mann aus seinem Kanu eine andere Person in einem anderen Kanu mit erhobenem Daumen zu grüßen gilt man als arrogant oder als Polizist. Oder als beides. Der Unterschied ist auf dem Amazonas eh nicht so groß.

Nun reiste ich aber vor einigen Jahren durch den Iran. Dort hätte ich es niemals gewagt mit dem erhobenen Daumen jemanden zu grüßen. Dort nämlich bedeutet der erhobene Daumen ungefähr das gleiche wie bei uns der gestreckte Mittelfinger. Trifft man dann auf einen im Zurchaneh gut durchtrainierten Perser kann man froh sein mit einem blauen Auge davon zu kommen …

Reist man also in der Welt herum – als Manager*in – oder holt man sich die Welt als Gast – als Butler*in – ist es gut, wenn man in möglichst vielen Kulturen zu Hause ist und wenn man sich überall und jederzeit zu benehmen weiß.

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Moral über Profit. Oder doch nicht?

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Hundert Tage Schonfrist wird Politikern und neuen Regierungen nach Amtsantritt üblicherweise zustanden. Würde dieses Stillhalteabkommen auch für Gesetze gelten, müsste sich das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz dieser Tage einer ersten Zwischenbilanz stellen.

Schon im Vorfeld hat das Gesetz für kontroverse Diskussionen gesorgt. Der Gesetzesentwurf würde nicht weit genug reichen und sei lediglich eine Kompromisslösung, die durch Einwände der Unternehmensverbände zu stark abgeschwächt wurde, kritisierten seine Befürworter. Betroffene Unternehmen und Lobbyisten befürchteten negative Auswirkungen auf die Wirtschaft und kritisierten den erheblichen Aufwand, der mit dem Gesetz einhergehenden Sorgfaltspflichten.

Wofür stehe ich eigentlich ein?

Ich habe lange versucht, mir eine fixe Meinung zum Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz zu bilden, aber es ist mir nicht möglich. So sehr ich mich auf die Seite der Befürworter schlagen möchte – ich kann auch die überforderten Unternehmen verstehen. Nicht nur der Name des Gesetzes ist kompliziert, auch seine gewissenhafte Umsetzung – die ich jetzt einfach mal voraussetze, weil ich wirklich darauf hoffe.

Hände einer Frau, die an einer Nähmaschine näht.

Unter welchen Umständen Fast Fashion entsteht, wird gerne verdrängt.

Eigentlich ist es ein Armutszeugnis, dass es überhaupt eines solchen Gesetzes bedarf. Es ist zutiefst beschämend, was wir anderen Menschen für unseren Komfort antun. In globalen Lieferketten werden Menschenrechte verletzt und die Umwelt zerstört, damit wir möglichst günstig konsumieren können. Kinder- und Zwangsarbeit werden für den eigenen Wohlstand toleriert. Und ja, auch ich bin eine von denen. Ich mache mir viele Gedanken und doch greife ich letztendlich lieber nach dem Schnäppchen. Andererseits produzieren selbst die hochpreisigen Hersteller in Billiglohnländern. Es ist ein Dilemma, das sich stundenlang diskutieren und zerpflücken ließe. Ei, Henne, whatever – so traurig es ist.

Rechte entlang der Lieferkette – Warum nicht schon früher?

Umso wichtiger ist es, dass mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz endlich ein rechtlicher Rahmen für die Einhaltung der Menschen-, Kinder- und Umweltrechte entlang der Lieferketten geschaffen wurde. Jede positive Veränderung, die das Gesetz bewirkt, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Aber was beinhaltet das Gesetz nun konkret?

Mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz wird erstmals die unternehmerische Verantwortung für die Einhaltung von Menschenrechten in den Lieferketten geregelt. Das heißt, dass die Unternehmen dafür verantwortlich sind, dass es entlang ihrer Lieferkette zu keinen Menschenrechtsverletzungen oder Beeinträchtigungen für die Umwelt kommt. Unter § 3 Abs. 1 LkSG liest sich das folgendermaßen:

„Unternehmen sind dazu verpflichtet, in ihren Lieferketten die in diesem Abschnitt festgelegten menschenrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfaltspflichten in angemessener Weise zu beachten mit dem Ziel, menschenrechtlichen oder umweltbezogenen Risiken vorzubeugen oder sie zu minimieren oder die Verletzung menschenrechtsbezogener oder umweltbezogener Pflichten zu beenden.“

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Warum sollten Unternehmenswerte ins Marketing?

Individualrechte sind die Grundlage einer humanen Zivilgesellschaft

Das Lebenselixier von Werten ist ihre Würdigung. Jedes sichtbare und freiwillige Einstehen für Werte stärkt ihre Wirkmacht. Es gilt auch: Je mehr umso besser. Je mehr Menschen sich zu Werten bekennen, umso mehr tun es ihnen andere nach. Das liegt an unserer instinktiven Orientierung an vorherrschenden Stimmungen, wahrgenommen als die so genannte öffentliche Meinung. Es ist der Herdentrieb, der, wie so vieles aus dem Beginn der Menschheitsgeschichte, in unserer DNA das Sagen hat.

Aus der Kommunikationswissenschaft ist die so genannte „Schweigespirale“ von Prof. Dr. Elisabeth Noelle, Gründerin des Instituts für Demoskopie in Allensbach, bekannt. Die Grundaussage ist, dass gesellschaftliche Mehrheitsmeinungen Zulauf erfahren. Vermeintliche Minderheitsmeinungen einen Ablauf der Unterstützer verzeichnen. In der Wissenschaft ist diese in den 1980er Jahren entwickelte Theorie nicht unumstritten. Aber in der Praxis funktioniert es tatsächlich. Leider hat das Prinzip auch den Nachteil, dass Minderheiten meinen, es genüge, nur laut und oft genug zu schreien, und schwupps sei man die Mehrheit. Der Vorteil ist andererseits, dass auch Minderheiten durch eine gewisse Nachdrücklichkeit ihre Agenda in der Öffentlichkeit platzieren und für Diskussionen sorgen können.

Das Armageddon der Menschlichkeit

Werte verändern sich. Sich verändernde Werte werden auch „Zeitgeist“ oder „Moral“ genannt. Sie sind die aktuell geltenden Verhaltensnormen. Manche Werte verändern sich eher weniger. Dazu gehören diejenigen, die in der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ (AEMR), der „International Bill of Human Rights“ stehen. Sie wurde drei Jahre nach Gründung der Vereinten Nationen 1945 von der UN-Generalversammlung aus 51 Mitgliedsstaaten als eine nicht bindende Resolution zu den Menschenrechten erlassen. Sowohl die UN-Charta als auch die AEMR entstanden auf dem Boden eines verwüsteten Europas.

Der Erste Weltkrieg war eine Zäsur im Wertekanon. Es sollte noch schlimmer kommen. 21 Jahre später versetzen der Zweite Weltkrieg, das Nazi-Regime und der Holocaust der Wertegesellschaft einen Hieb bis auf die Knochen. Es war das Armageddon der Menschlichkeit.

Für deutsche Philosophen wie Theodor W. Adorno war dieser Zivilisationsbruch die Stunde Null der Kultur. Die Vision von einer humanen Gesellschaft, in der man «ohne Angst verschieden sein kann», musste neu gedacht werden. Denn die Vergangenheit ist nie vergangen.

Wie Phönix aus der Asche: Eine neue Friedensordnung

Ein Weiterso durfte und konnte es für die Welt nicht geben. Die Charta der Vereinten Nationen trat am 24. Oktober 1945 in Kraft. Sie war zu weiten Teilen inspiriert vom Königsberger Philosophen Immanuel Kant. Seine Schrift „Zum ewigen Frieden“ von 1795 verfasste er als eine Art Mustertext für Regierungen. Für ein friedliches Miteinander auf allen Ebenen menschlicher Organisationsformen zu sorgen, das ist nach Kant die zentrale Aufgabe der Politik. Im ersten Teil seiner Schrift geht es um die Friedenssicherung in der internationalen Politik, im Binnenverhältnis der Staaten. Die Zivilgesellschaft ist dabei außen vor, ein Zaungast. Ein Unternehmen oder eine Organisation kann die UN-Charta zwar gut finden, aber als unternehmerisches Wertebekenntnis ist sie eher ungeeignet.

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Soziale Gerechtigkeit verstehen

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Soziale Gerechtigkeit: Demonstrierende Menschen

Am 20. Februar findet zum 15. Mal der Welttag der Sozialen Gerechtigkeit statt. Gemäß einer Umfrage auf statista.de von Mitte Juli 2022 „…beurteilten rund 62 Prozent der Befragten die soziale Gerechtigkeit in Deutschland als (sehr) ungerecht.“

Das ist eine auf den ersten Blick alarmierende Zahl – und scheint eine große Menge solcher Menschen zu sein, die offensichtlich das soziale Grundgerüst als schwankend oder unausgewogen betrachten. Demzufolge werden in Deutschland also Menschen sozial benachteiligt oder ungerecht behandelt?! Was bedeutet eigentlich „gerecht“ im Kontext der sozialen Gerechtigkeit? Und wer sind diese 62 Prozent der Befragten? Man kann eines mit Sicherheit sagen:

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Tipp: So schreiben Sie erfolgreiche LinkedIn Beiträge. Aus den Ergebnissen einer vibrio Studie lernen.

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Tipp LinkedIn Beiträge optimieren

Warum erzielen manche Beiträge auf LinkedIn mehrere Tausend Impressions und andere nur 50? Kann man etwas dafür tun, dass eigene Beiträge mehr Kommentare erhalten und öfter geteilt werden? Oder hängt alles nur vom doofen Algorithmus ab, den eh niemand versteht? Oder von der Anzahl der Follower? Oder gar vom dummen Zufall, der Uhrzeit oder dem Wetter? Ich wollte es wissen und habe mir mehr als 500 Beiträge unterschiedlicher Absender auf LinkedIn – alle mit klarem B2B-Schwerpunkt – näher angeschaut. Ich wollte herausfinden, ob es stimmt, dass Bilder so wichtig sind und Videos noch viel wichtiger. Und ob bestimmte Inhalte und Content-Strategien für die Akzeptanz der Postings besonders wichtig sind. Die Ergebnisse waren zum Teil erwartbar, zum Teil aber auch überraschend, in jedem Fall aber lehrreich für die Entwicklung eigener Optimierungsstrategien für die Publikationsarbeit auf LinkedIn. Denn man kann klare Lehren aus der kleinen Studie ziehen:

So schreiben Sie erfolgreicher als bisher LinkedIn Beiträge: Optimierungsalternativen

Ich habe ausschließlich Beiträge in die Untersuchung einbezogen, also keine Artikel und auch keine Dokumente. Beiträge, also relativ kurze Postings, sind nach wie vor die typische Form der Publikationen auf LinkedIn. Sie sind maximal 3.000 Zeichen lang. Längere Texte können nur als Artikel veröffentlicht werden. Das sind dann richtige Blog-Artikel mit komplexen Textauszeichnungen, oft mehreren Bildern usw. Das machen aber nach wie vor viele LinkedIn-Teilnehmer nur selten oder gar nicht.

Für alle Beiträge habe ich bestimmt, ob sie die folgenden Optimierungsalternativen genutzt haben:

  • Wurde ein Bild oder ein Video verlinkt?
  • Wurden Personen oder Unternehmen erwähnt und mit ihren Profilen verlinkt?
  • Wurde ein topaktuelles Thema aufgegriffen, das derzeit Gegenstand des Zeitgesprächs (auch außerhalb von LinkedIn) ist?
  • Wurde ein emotionales weiches Thema zur Leseransprache genutzt (Sport, Musik, Kunst, Entertainment etc.)?
  • Wurde Emotionalität durch eine Meinungsäußerung bzw. Bewertung erreicht?
  • Wurde eine stark nutzwertorientierte Kommunikation mit konkreten Tipps (am besten durch Aufzählungen) gepflegt?
  • Wurde über einen deutlichen „Call-to-act“ eine Reaktion provoziert?
  • Wurde gar eine Umfrage integriert?

Dies sind alles anerkannte Möglichkeiten, die Respons auf Botschaften – nicht nur in LinkedIn – zu erhöhen. Sie alle funktionieren, allerdings abhängig vom Kanal und von der konkreten Situation. Was mich nun interessierte: Wie funktionieren sie tendenziell bei LinkedIn-Beiträgen? Ist ihr Beitrag für den Erfolg von LinkedIn-Beiträgen stark oder eher schwach?

Die KPIs: Impressions, Reactions, Kommentare und Shares

Deshalb habe ich für alle Beiträge die erzielten Impressions (Sichtbarkeit), die Reactions (Reaktionen), die Anzahl der Kommentare und der Shares notiert. Zusätzlich habe ich noch das sogenannte Engagement ausgezählt, in der Schlussbetrachtung aber außen vor gelassen, da es sich um einen kombinierten bzw. aus den vorgenannten Werten abgeleiteten Wert handelt.

Um herauszufinden, ob sich die verschiedenen Optimierungsalternativen auf die Arten der Reaktionen unterschiedlich auswirken, habe ich getrennte Auszählungen vorgenommen.

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Wie lang sollte ein Blogartikel unter SEO-Gesichtspunkten sein?

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Gibt es eine ideale Länge für einen Blogartikel unter SEO-Gesichtspunkten? Genau diese Diskussion habe ich heute mit einem sehr netten Kollegen einer anderen Agentur kontrovers geführt. Er hält 250 bis 300 Wörter für ausreichend. Unsere Artikel sind in der Regel eher doppelt, manchmal sogar drei bis viermal so lang. Aber wer hat recht?

Nein – die Wahrheit liegt nicht immer in der goldenen Mitte! Die schlichte Wahrheit ist erstmal: Es gibt nicht eine ideale Länge für einen Blogartikel! Es gibt für jeden Blogartikel eine andere ideale Länge. Die notwendige Länge hängt natürlich vom Thema und vom Inhalt ab. Und von der Zielgruppe. Und vom Blog. Und vom Blogger. Und von diesem. Und von jenem. Aber es gibt Richtwerte.

Google selbst sagt: Die Textlänge ist kein Teil des Algorithmus. Einerseits. Andererseits sagt Google, dass der Algorithmus darauf achtet, dass ein Thema komplett abgehandelt wird. Deshalb legen zahlreiche Studien nahe, dass Google Blogbeiträge mit weniger als 300 Wörtern gerne als „thin content“ einstuft und in ihrer Bedeutung abstraft. Google sagt aber auch nicht, was „komplett“ ist. Und Google-Papst John Müller meint ja auch „Not all pages need to be comprehensive, sometimes people just want a fast and simple answer„.  Und es kann durchaus passieren, dass Google einen Blog mit langen Blog-Beiträgen als Informationsseite interpretiert, obwohl die Seite eigentich ein Shop mit integriertem Blog ist. Die ideale Blogartikellänge ist also abhängig von der Leserschaft (Seiten-Hopper oder Stamm-Leser), von der Seitenart (content-driven oder eher sales-driven), vom Autor (Autorin mit starke Leser-Bindung, oder eher anonymer Schreiberling) und von vielen anderen Faktoren.

SEO ist manchmal gesunde Anarchie

Aber woher kennt Google all diese vielen Einflussfaktoren?

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Kostenlose Pressemitteilung jetzt erstellen lassen – Künstliche Intelligenz à la ChatGPT machts möglich

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Arm rechts ausgestreckt, Daumen nach oben, tiefblau aber transparent, inliegend ahnt man mechanische Gelenke

Sie glauben nicht, dass Sie eine kostenlose Pressemitteilung bekommen können? Ist aber so! Wo? Nicht bei uns, noch nicht jedenfalls. Oder zumindest nur zum Teil, nicht oft, aber immer öfter. Künstliche Intelligenz wird es möglich machen, vielleicht schon bald.

Das Social Web überschlug sich wieder mal; trotz Mastodon ist der Hype-Anzeiger immer noch Twitter. Und die ganz frühen Adaptoren hatten wieder mal eine neue Spielwiese gefunden: Open AI, genauer gesagt ChatGPT. Eine Flut von Ergebnissen, die die Künstliche Intelligenz erzeugt hatte, brach in meine Timeline ein: Gedichte, Webseiten, Flirtbriefe, Programme, Computerspiele, Rezepte, Hausaufgaben und sogar Besprechungsprotokolle und Verträge. Alle erstellt nach wenigen Stichworten oder einfachen Eingaben von einer Künstlichen Intelligenz, KI. Und wenn man sich einige der Beispiele genauer ansah, konnte man durchaus beeindruckt sein. In dem Bewusstsein, dass man es mit Maschinentexten zu tun hat, kommen sie einem etwas hölzern und gestelzt, seltsam unpersönlich vor, aber scheinbar (!) korrekt und vor allem stilistisch akzeptabel.

Im Moment leider überlastet… Chat.openai.com

Tadellose Pressemitteilung dank KI

FOR IMMEDIATE RELEASE  Linux Operating System for Enterprises and Big Organizations  New York, NY – April 15, 2021 – Linux Corporation today announced the launch of its new Linux Operating System, designed specifically for enterprises and big organizations. The new OS is based on open source technology, making it easier to customize and expand.  The Linux Operating System offers a wide range of features that make it perfect for large-scale operations. It includes high-level security, scalability, and stability. It also comes with built-in support for multiple users and applications, making it ideal for large-scale setups.  In addition, the OS is designed to be easy to use, with a modern interface and intuitive design. It’s also highly customizable and extensible, allowing users to customize the experience in a way that works best for them.  „We are thrilled to launch this new Linux Operating System,“ said Linux Corporation CEO, John Doe. „We believe it will revolutionize the way enterprises and big organizations operate, allowing them to take advantage of the latest technology with an easy-to-use and secure platform.“  Linux Corporation will be providing full technical support for the new OS. For more information about the Linux Operating System, please contact

Unverändert übernommen von Quelle und Urheber: OpenAI ChatGPT

Das Briefing war überschaubar – so wir es nicht mögen, aber gelernt haben, damit umzugehen. Und ohne ein Wort davon zu erwähnen, suchte sich die KI die besten Argumente zusammen. Natürlich kann man jetzt keine tiefgehende Produktvorstellung erwarten, denn das Produkt gibt es ja gar nicht, aber selbst mit diesen relativ wenigen Stichworten hat die KI das Wesentliche einer Pressemitteilung erzeugt.

Was sich Journalisten wünschen

DIGITAL FUTUREcongress 2020

Was erwarten Journalisten* von der PR? Antworten erhalten PR-Experten zwar jeden Tag direkt von freien Journalisten und Redakteuren. Doch große Umfragen unter den Medienschaffenden sind immer ein interessanter zusätzlicher Gradmesser. Wo steht die Pressearbeit? Was hat sich an den Anforderungen, den Recherchequellen und den Arbeitsbedingungen geändert? Cision ist ein internationaler PR-Dienstleister. Er hat vor kurzem die weltweite Umfrage „2022 State oft the Media Report – Fokus Deutschland“ veröffentlicht. Ich habe mir die wichtigsten Ergebnisse für den deutschen Markt herausgepickt und für unsere praktische PR-Arbeit eingeordnet.

(*Zur einfacheren Lesbarkeit habe ich auf das Gendern verzichtet. Es sind stets gleichberechtigt alle Geschlechter m/w/d eingeschlossen.)

Das Studien-Design

Die Umfrage wurde von Januar bis Februar 2022 durchgeführt. Angeschrieben wurden die Mitglieder der Cision Mediendatenbank. In Deutschland haben 606 Medienschaffende teilgenommen. Bei der Zusammensetzung der Medienformate lag der Schwerpunkt auf den gedruckten Medien: 55,3 Prozent aus Print-Medien, 25,8 Prozent aus Online-Medien, 13,2 Prozent kamen von TV, Radio und Podcast.
Für mich wäre eine zusätzliche Ausweisung der Themenschwerpunkte interessant gewesen zum Beispiel nach Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, Technologie oder Wissenschaft. Zudem sind in der Praxis bei vielen Medien Print und Online nicht mehr getrennt, sondern eine Einheit. Nur sehr reichweitenstarke Publikationen beschäftigen voneinander unabhängige Redaktionen für Print und Online. Deshalb ergibt die Trennung zwischen Print und Online keinen großen Sinn.

Wie glaubwürdig sind Medien?

Die Medienskandale der Vergangenheit sind auch an Journalisten nicht spurlos vorübergegangen. 65,9 Prozent sind der Meinung, das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Medien habe abgenommen. Das sind 11,4 Prozent mehr als im Jahr 2021. Welche Ursachen könnte diese kritische Selbsteinschätzung haben? Vier Jahre lang höhlte die tägliche diffamierende Anti-Medien-Propaganda unter „Fake Media“ und „Fake News“ seriösen Journalismus aus. In Deutschland schleppte die rechtsextreme Szene das diskreditierende Schlagwort „Lügenpresse“ wieder in den Sprachgebrauch ein und flutete damit die sozialen Medien.

Mehr Journalisten als 2021 meinen, die Öffentlichkeit vertraue ihnen nicht.

Wie wichtig sind korrekte Inhalte?

Deutlich mehr als die Hälfte der Befragten ist der Ansicht, dass Rezipienten ihre Berichte skeptisch sehen. Wie beeinflusst das die Arbeit der Journalisten? Zu meinem Erstaunen hat sich das nicht in einer größeren Betonung von Fakten und nachweislichen Recherchequellen niedergeschlagen.


Nur 71,1 Prozent sagen, dass dem Medium, für das sie arbeiten, die „Gewährleistung und Richtigkeit von Inhalten“ am wichtigsten ist.

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