Bloggende Charterflieger in der Pressekonferenz
Zum ersten Mal waren in diesem Jahr Blogger zur Hauptpressekonferenz der discuss & discover zugelassen. Und man hat es gleich gemerkt:
Zum ersten Mal waren in diesem Jahr Blogger zur Hauptpressekonferenz der discuss & discover zugelassen. Und man hat es gleich gemerkt:
Einen Aufruf des GPRA-Chefs Alexander Gütler, der dazu auffordert die schwarzen Schafe unter den Bloggern, die Geld von der Industrie nehmen, markig zu branden (oder war es brandzumarken??) nimmt Handelsblatt-Blogger Thomas Knüwer zum Anlass, die kritischen Blogger von den käuflichen klassischen Journalisten abzugrenzen. Knüwer wörtlich:
[Bild: opensourcepr]
Blogger sind ja grundsätzlich sehr offen für Unternehmensinformationen. Drei von vier Bloggern sind grundsätzlich auch an klassischen Pressemeldungen interessiert. Und doch kann man auf diesem Gebiet viel falsch machen, denn Blogger sind zwar in der Regel mit einem Standesbewusstsein ausgestattet, dass eher nicht hinter das Ego eines Watergate-Journalisten zurückfällt. Aber doch ticken viele Blogger anders, als Journalisten.
Über eine ausgenommen gelungene Blogger-PR-Aktion berichtet Tapio Liller auf seinem Open Source PR-Blog:
Noch schnell gebloggt, bevor es zu spät ist. Kollege Staudt machte uns auf die Seite rockitman.de aufmerksam, über die die aktuelle Ausgabe der Computerwoche auf der letzten Seite berichtet. Für uns als Kommunikationsexperten ist es durchaus interessant zu sehen, wie ein Unternehmen wie Compuware in der Web 2.0 Welt agiert: mit dem Blog eines rockenden CIO, der auf Pamela Anderson steht, Details zu seiner Person siehe hier.
Laut Computerwoche Gespräch mit der Marketing-Managerin von Compuware soll der rockende, virtuelle CIO eine “Essenz” der Compuware Kunde darstellen… Also schnell durchgeklickt und folgendes festgestellt: auf die Seite gelockt werden die Internetuser mit einem Gewinnspiel (kein Link, da schon abgeschlossen), bei dem ein Wii Guitar Hero Komplettsetz zu gewinnen war. Leads sollten wohl über den Link Hintergrundinformationen generiert werden, was sehr seltsam ist, denn die dort angebotenen Themen haben mit den Blogposts von Rick auf den ersten Blick wenig zu tun, der hier seine Vorliebe für Classic Rock statt Überschriften zum Besten gibt. Statt dass man mit einem Klick mehr erfährt, muss man dann seine Kontaktdaten eingeben – verständlich aus Marketingsicht, aber meines Erachtens einen Klick zu früh, denn mich hätte schon vorab mal interessiert, was Compuware unter “Vantage-Lösung, Risiko-Absicherung und proaktives Handeln, Sparen und Wertbeitrag, Effizientes Troubleshooting und SLM und Transparenz gegenüber dem Business” genauer versteht, bevor ich meine Daten hinterlasse. Laut Computerwoche Bericht sei das Unternehmen aber mit dem Erfolg des Blogs, der Mitte März wieder abgeschaltet werden soll, aber sehr zufrieden.
Die zweite Welle liebe Compuware Blogger alias Rick wäre jetzt natürlich, wenn sich eine Facebook Gruppe mit dem Titel “Rick soll weiter leben!” gründet, wäre das nicht was?
Zu Erinnerung an die Seite hier ein Auszug:
an der universität leipzig wurde untersucht, ob das denn stimmt, dass die ganze bloggerei eine kritische und innovative alternative zum etablierten journalismus darstellt, oder ob blogger nicht in erster linie bei den etablierten journalisten abschreiben und ihre eigenleistung – wenn überhaupt – in einer mehr oder weniger intelligenten kommentierung der rechercheergebnisse der berufsjournalisten bestehe. an drei themenbeispielen werden die reflexiven beziehungen zwischen der bloggerszene und den traditionellen medien verständlich und spannend aufgezeigt:
boykott der olympischen spiele in peking
die ergebnisse sind spannend zu lesen und unterstützen die ergebnisse, die für die usa bereits von zwei jahren vom „project for excellence in journalism“ belegt wurden: der anteil der eigenrecherchierten beiträge bei den blogs ist minimal (fünf prozent in den usa). fast achtzig prozent der blogeinträge sind meinungsäußerungen oder zitate. und dabei wurden hier nur a-blogger untersucht, also blogger, die als politisch meiungsführend gelten.
wer sich ein bisschen in der bloggerwelt auskennt aber weiss aus eigener anschauung, dass die allermeisten blogs völlig anders gestrickt sind.
eine gute kategorisierung schlägt michael haller in message online vor. in anlehnung und erweiterung an seinen unbedingt lesenwerten beitrag schlage ich folgende kategorien vor:
Weiterlesen
am kommenden wochenende findet in münchen keine konferenz statt. und das ist wörtlich zu nehmen: das munich barcamp ist laut selbstbeschreibung eine „Ad-hoc-Nicht-Konferenz (engl. Un-Conference)“, auf der sich ein paar hundert blocker treffen und über dinge reden. es geht um technische aber auch strategische dinge, um microformats, openID, OAuth, rss, open social, secure online, mash ups, pod- und vodcasts, identity management im netz, aber auch um „wie bewerbe ich mich richtig?“. wie immer, wenn sich blogger treffen gilt: das endgültige programm wird erst am ende der veranstaltung feststehen.
interessant: hauptsponsor ist sun. und dort findet das ganze dann auch statt. aber auch microsoft, burda und die messe SYSTEMS sind als sponsoren dabei.
infos zur teilnahme gibts hier: https://barcampmunich.mixxt.de/
alexander broy, unser mann im web, ist live vor ort und wird aus der zukunft berichten.
mein alter kollege, mitarbeiter und freund flo ranner, zugleich blog-anstifter und web 2.0er, hat einige blogger befragt, ob sie an pr-informationen interessiert seien.
die ergebnisse in kürze hier.
die ergebnisse in extremer kürze:
1) 3/4 aller blogger wollen pr-infos zugeschickt bekommen. das hat mich überrascht!
2) 17 prozent wollen auf gar keinen fall.
3) in konsequenz bleibt einem derzeit nichts anderes übrig, als blogger individuell abzufragen, wie man sie standardisiert mit informationen bedienen kann. dabei muss man sich
a) individuell mit den profilen der blogs befassen
b) sodann eine email an den blogger richten und mit ihm ein zu eins klären, was er will
c) einen weg finden, ihm die infos zur verfügung zustellen, an denen er interessiert ist.
grundsätzlich unterscheidet sich diese vorgehensweise nicht von der behandlung von vip-journalisten.