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Nachruf: Günter Jahn, unser Caterer aus 20 Jahren Agentur-Geschichte ist verstorben

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Eben musste ich erfahren, dass ein alter Weggefährte und Freund völlig überraschend und viel zu früh vor wenigen Tagen verstorben ist. Viele Freunde der Agentur vibrio  werden sich mit großem Wohlwollen an ihn erinnern: Günter Jahn war zwanzig Jahre lang unser Leib- und Magen-Caterer auf zahlreichen Veranstaltungen, von der kleinen vibLounge mit noblen Gästen an unserer Agentur-Bar bis zu großen Events auf der CeBIT oder in der Münchner Flugwerft (siehe Bild; dort sieht man ihn auch in typischer Haltung: mitten drin und überall):

Wie kaum ein anderer aus seiner Branche hat er zwei Dinge stets miteinander verbunden, die wesentlich sind für den Erfolg von Firmenveranstaltungen: Kreativität und ein bedingungsloses Beharren auf Qualität.

Unvergessen, als er auf meine Bitte nach einem „fränkischen“ Catering antwortete „Kein Problem!“, um gleich danach bei unserem gemeinsamen fränkischen Freund und bekennendem Hedonisten und Verleger Helmut Kunkel anzurufen, was denn zu einem typischen fränkischen Buffet eigentlich gehöre. Er habe , so Jahn, da einen verrückten Kunden, der unbedingt ein fränkisches Buffet wolle. „Ach …“, antwortete Helmut Kunkel, „um den Kausch geht’s. Da bin ich auch als Gast eingeladen.“ Und so durfte sich mein Gast sein Lieblingsbuffet ausnahmsweise selbst zusammenstellen. 😉 Muss ich noch erwähnen, dass Günter Jahn seine Aufgabe meisterte, als hätte er nie etwas anderes als „Blaue Zipfel“ gekocht? Ganz so, wie sein israelische Buffet an Weihnachten, seine „Bagels“ auf der CeBIT und seine Pasta auf dem Sommerfest der Agentur mit 600 Gästen auf dem Dach der Einsteinstraße eine Gaumenfreude waren.

Mit Günter hat vibrio einen wunderbaren langjährigen Partner verloren. Wir werden ihn sicherlich niemals vergessen. Danke. Hat geschmeckt! Man sieht sich wieder – drüben an der langen Tafel.

Michael Kausch und das ganze Team von vibrio.

Steve Jobs ist tot: "Computers are like a bicycle for our minds."

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Steve_Jobs

Steve Jobs ist tot. Ich habe ihn nie getroffen, nicht einmal irgendwo “live” gesehen. Mit Steve Wozniak, Apples Co-Gründer hab ich mal ein Bier getrunken, mit Bill Gates Tennis gespielt, mit Phillip Kahn einen guten Abend an der Bar verbracht, aber irgendwie kommt einem Steve Jobs doch irgendwie vertrauter vor, als all die anderen Götter des Computer-Olymps. Und das geht sicherlich nicht nur mir so: dieser smarte Junge im schwarzen Rollkragenpullover, der einmal im Jahr der Branche und der Welt zeigte, wo’s lang geht, ist uns von diesen Auftritten so vertraut wie ein alter BRAVO-Starschnitt.

Er war immer der Brückenbauer zwischen der Technik und den Menschen, kein Nerd wie Woz und auch weniger Businessman als Bill. Er war der Popularisierer der Branche. Mit dem Apple II entwickelte er aus dem PC ein offenes System, mit der Lisa und ihrem kleinen Bruder Mac brachte er Grafik auf den Computer. “Drag and Drop”, “Pull Down”, “What you see is what you get” – die ganze SAA-Strategie der IBM, die ganze weite Windows-Welt hätte es ohne Steve so nie gegeben. Steve hat nicht nur Spuren hinterlassen, sondern Icons. Er hat – “Apple follows Apple” – die Musik in den Computer gebracht und zuletzt hat war er dabei den Computer abzuschaffen. Er verbannte ihn in flache intelligente Knäckebrot-Scheiben, die wir – je nach Größe – uns zum Telefonieren ans Ohr halten oder wie neuzeitliche Schiefertafeln auf den Knien balancieren: ambient statt amber!

Dabei war Steve immer ein Witzbold und oft ein Kindskopf. Seine Firma benannte er, der damals wie fast jeder verzogene Bub im Golden State Vegetarier war, nach einem Apfel – mit einer angebissenen Ecke in Anspielung auf den Selbstmord des Computerpioniers Alan Turing. Und sein erster Claim “Think Different” spielte ironisch mit dem alten Watson-Diktat “Think” der IBM. Und seine Werbung war immer frech und machte Spaß. Erinnern Sie sich? “Willkommen IBM”. Was haben wir gelacht …

Steve Jobs hat uns nicht nur Computer, Musikspieler und Telefone hinterlassen, sondern auch unzählige geistvolle Bonmots. Mein Lieblingssatz ist schon etwas älter: “Computer sind Fahrräder für unseren Geist”. Schließlich ist dem Fahrrad der gleiche Doppelcharakter eingeschrieben, wie dem PC: er beschleunigt und verbindet, er ist Rechner und Kommunikationsinstrument, er ist Computer und Internet.

Steve hat nun den Speicher gewechselt, sein Rad bleibt.

„Computers are like a bicycle for our minds“

This is the end: Hans Pfitzinger – Schriftsteller und taz-Blogger ist tot

hans pfitzinger

 

Hans Pfitzinger, vielen vermutlich als langjähriger taz-Blogger, einigen als wunderbarer Schriftsteller, Musik- und München-Kenner, bekannt, hat den Kampf gegen den Krebs verloren. An Stelle eines langen Nachrufs, den er sich wahrlich verdient hätte, möchte ich lieber auf das verweisen, was er uns hinterlassen hat, und was zu lesen allemal lohnt:

Da ist sein München-Buch (mein liebstes), sein Bodensee-Buch, seine Arbeit über die Doors, sein letzter Liebesroman, und natürlich sein Blog. Wer ihn liest ehrt ihn mehr, als jeder Nachruf.

 

Trotzdem: Falls du jetzt herab schaust von deiner Wolke, dann hilf mir ein wenig, mich in den kommenden Wochen hier zurechtzufinden. Ich habe mir fest vorgenommen die letzten “Stillen Winkel in München”, die du in deinem gleichnamigen Buch beschreibst, zu besuchen. Und manche sind ja ein wenig schwer zu finden. Aber die wirklich schönen Dinge drängen sich einem halt selten auf.

Eines deiner Lieblingsgedichte ist von Nazim Hikmet, den auch ich seit meiner Jugend verehre:

Leben
Einzeln und frei wie ein Baum
und brüderlich wie ein Wald
das ist unsere Sehnsucht

 

Man sieht sich …