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pr ohne pr

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na ja, eigentlich wollte ich über googles chrome ja nix mehr schreiben. die blogs der welt sind voll davon. und auch die medien. aber genau das ist das spannende thema. wie ist es google gelungen, für ein eher weniger spannendes produkt einen solchen hype zu erzeugen? olaf kolbrück hat das wunderbar zusammengefasst:

„Bemerkenswert ist […], dass der Buzz mit dem Posting eines einzelnen Bloggers in Deutschland begann und sich dann fortpflanzte. Philipp Lenssen bekam als erster – und zu früh – Post von Google. In der Post: Ein Comic-Buch mit Zeichnungen vom Scott McCloud, dass als erklärender Appetizer für den Browser fungiert. Lenssen schrieb darüber und die Medienlawine rollte an, bis ins Tal der klassischen Medien hinein.“

während olaf kolbrück allerdings meint, google habe versehentlich den blogger zu früh und exklusiv informiert, liegt die vermutung nahe, dass dies genau die strategie bei google war: gib einem blogger exklusiv was in die hand, gib ihm dann noch das gefühl, er trage ein geheimnis in seinem herzen, dann kannst du sicher sein, dass er aufgeregt und schnell darüber bloggt. und ebenso sicher kannst du sein, dass sich jeder blogger und ein wenig später auch jeder journalist so schnell wie möglich an den einmal gestarteten zug dranhängt. dabei schreibt jeder unter massivem zeitdruck. man setzt sich nicht mehr gross mit dem produkt oder der nachricht auseinander, denn blogging lebt primär von der schnelligkeit, weniger von der gründlichkeit. die schnelle meinung ist gefragt. das funktioniert natürlich besonders gut, wenn zum zeitpunkt, da die lawine anrollt, das produkt noch gar nicht für einen test verfügbar ist.

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PR für Blogger

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mein alter kollege, mitarbeiter und freund flo ranner, zugleich blog-anstifter und web 2.0er, hat einige blogger befragt, ob sie an pr-informationen interessiert seien.

die ergebnisse in kürze hier.

die ergebnisse in extremer kürze:

1) 3/4 aller blogger wollen pr-infos zugeschickt bekommen. das hat mich überrascht!

2) 17 prozent wollen auf gar keinen fall.

3) in konsequenz bleibt einem derzeit nichts anderes übrig, als blogger individuell abzufragen, wie man sie standardisiert mit informationen bedienen kann. dabei muss man sich

a) individuell mit den profilen der blogs befassen

b) sodann eine email an den blogger richten und mit ihm ein zu eins klären, was er will

c) einen weg finden, ihm die infos zur verfügung zustellen, an denen er interessiert ist.

grundsätzlich unterscheidet sich diese vorgehensweise nicht von der behandlung von vip-journalisten.

vibrio/Oracle Studie zur Nutzung von Web 2.0 Tools durch Journalisten [Updates]

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vibrio hat heute Abend die Studie vorgestellt, die im Auftrag von Oracle Deutschland durchgeführt wurde. Die wesentlichen Ergebnisse:

  • Web 2.0 Tools sollten in die reguläre PR-Arbeit integriert werden.
  • Dabei muss der Fokus auf „alten“ Technologien wie Blogs, Wikis und Social Communities liegen.
  • Multimediale Inhalte können traditionelle Inhalte ergänzen, werden aber vorerst nur von wenigen Journalisten genutzt. Der Fokus muss unverändert auf Text und Bild liegen.
  • Begleitende, vertrauensbildende Maßnahmen sind zu definieren (Copyright-Informationen, Verzicht auf Anonymität, Definition von Kommunikationsregeln).
  • Die große Gruppe der Web 2.0-resistenten Journalisten darf nicht vergessen werden. Das Web 2.0 ist derzeit kein Ersatz für klassische PR-Arbeit.
  • Das Web 2.0 als interaktives Kommunikationsinstrument gegenüber Journalisten funktioniert heute nur in kleinen, weitgehend geschlossenen Benutzergruppen. Noch ist der Redaktionsbesuch wichtiger als jedes Blog.

Insgesamt wurden im Mai 2008 1.180 Journalisten aller Medienkategorien (Print, Online, Fernsehen, Hörfunk, Fachpresse) zur Teilnahme eingeladen, von denen 82 alle Fragen beantworteten.

Eine Zusammenfassung der Auswertung ist bei Scribd verfügbar. In Kürze wird die vollständige Analyse auch auf vibrio.eu veröffentlicht.

Update: Wir haben die Präsentation nun auch auf www.issuu.com hinterlegt und probieren, ob sich das besser einbetten lässt. Einfach drauf klicken, dann kann man etwas lesen.

Heute geht die dampfLog unter Dampf

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Hat die Welt wirklich auf die dampfLog gewartet? Und was ist die dampfLog eigentlich? Noch ein PR-Blog? Das Corporate Blog der Agenturgruppe vibrio?

Wir wollen in der dampfLog einfach Meinungen und Deinungen tauschen. Zu Trends in PR und Marketing, aber auch zu Dingen, die einfach nur UNS bewegen. Wir werden Dampf ablassen und hoffen, manchmal hinter dem Dampf ein Echo zu hören, ein Pfeifen im Walde. Ob die dampfLog zieht, ob sie etwas bewegen kann wird man sehen.

Und wer sind die dampfLogführer? WIR – das sind Ruth Bachmann und Markus Pflugbeil, die gemeinsam mit mir die Agentur vibrio in Deutschland führen, Markus Holzer, unser Mann in Wien, sowie Patrick Hofer und Michael Seiler, die beiden Geschäftsführer der vibrio in der Schweiz.

Wir alle beschäftigen uns mit Web 2.0 und mit Blogs aus beruflichen Gründen. Denn wir machen PR. Wir helfen also Unternehmen dabei, sich so auszudrücken, dass sie von Journalisten verstanden werden. Das ist unser Job. Gibt es keine Journalisten, dann gibt es auch keine PR. So war das jedenfalls bisher. Die Rolle der PR ändert sich aber in Zeiten des Web 2.0 ebenso, wie sich die Rolle der Medien und Journalisten ändert.

Zwei Trends möchte ich hierzu als Thesen formulieren:

  1. Heute nutzen Journalisten Methoden und Techniken des Web 2.0 noch überwiegend als Recherche-Instrumente. Das zeigen die Ergebnisse unserer Umfrage zu Web 2.0-Nutzung unter Journalisten vom Sommer 2008.  Sicher: einige Redakteure bloggen auch. Privat oder in Blogs ihrer Medien.  Aber die meisten nutzen Blogs heute noch zur Themenfindung und -aufbereitung.  Das wird sich aber schnell ändern: Journalistische Blogs werden die klassische Berichterstattung in Print- und Online-Medien ergänzen. Die Medien werden da gar nicht darum herumkommen. Berufsbild der Journalisten wird sich also wandeln. Der Publizist Tim Cole macht dies und sich in seinem Blog zu Recht zum Thema. Er reagiert damit auf den zweiten Trend :
  2. Neben die veröffentlichte Meinung professioneller Journalisten tritt zunehmend die Meinung semiprofessioneller Meinungsmacher, also von Bloggern ohne journalistischem Volontariat. User made content wird zur user made information. Die traditionellen Medien verlieren ihr Monopol als institutionalisierte Opinion Leader. Und das ist gut so. Das ist ein wenig wie eine Ergänzung der repräsentativen Demokratie durch Instrumente der direkten Demokratie. Oder, um ein anderes Bild zu gebrauchen: das ist wie in der Fotografie: an einer Wand in meinem  Büro hängt ein wunderbarer Heidersberger und gegenüber ein wunderlicher Kausch. Der Heidersberger als einer der besten Industriefotografen des letzten Jahrhunderts im Silbergelatine Baryt-Abzug, der Kausch, als dilettierender Amateurfotograf als Laserausdruck. Beide haben ihre Berechtigung und bestimmen meinen visuellen Horizont.

Wir, die Journalisten und PR-Leute, müssen im Internet die Heidersbergers und Helmut Newtons des Online Journalismus sein. Dabei müssen wir die Knipser ernst nehmen: nicht mehr nur als zahlende Kunden, sondern auch als schreibende Meinungsträger. Die dampfLog ist – wenn sie gut ist – ein Instrument und Scharnier zwischen beiden Welten. Mal gucken.