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wikinternational

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heute durfte ich stundenlang für einen vortrag zum thema „die zukunft der presse im internet-zeitalter“ recherchieren, den ich für einen meiner kunden verfassen darf. bei dieser gelegenheit grub ich mich tief durchs virtuelle unterholz, fand suchergebnis auf suchergebnis, gelangte von stöckchen zu stöckchen und landete schließlich in einer mir völlig fremden welt. es erinnerte zwar alles irgendwie an die uns allen vertraute wikipedia; andererseits was sollten solch seltsame begriffe wie „was witt uffgucke?“ oder „wadde-scheier“ bedeuten?

wadde scheier

die auflösung lag nah: „Des Wikipedelche do iss en Project fer en Uffguckbichli uffbaue in Pennsilfaanisch Deitsch.“ aha: ich war im wikichen für deutschstämmige in pennsylvania gelandet. bislang vermutete ich dort nur schwarzgekleidete amish people ohne strom und deshalb auch ohne computer und also wohl auch ohne internet und wiki und all dem zeug. und nun tat sich eine phantastische neue welt für mich auf. denn die „deitschen“ waren nicht allein. von ihrem wikipedelche zweigen links direkt in die lëtzebuergische wiki, auf die houpsik des ripoarischen (man spricht das angeblich zwischen aachen, bonn und köln), auf das veurblaad des limburgischen, ins nedersaksische, boarische und seeltersk ab. letzteres kann man nicht trinken, sondern angeblich sprechen. jedenfalls wenn man die gebruuksanwiesenge lesen kann. die absolute überseite aber ist die „pagina prima“ eine wiki im reinsten latein. und wie begrüsst sie den wanderer durch die welten? na klar: „Ave! Vicipaedia est opus commune, quo creetur encyclopaedia libera interretialis. Omnes ad contribuendum invitantur!“