Twitter im Event-Marketing – Erfahrungen auf der Oracle OpenWorld 2010
Wichtig festzuhalten ist, dass auf derdiesjährigen OpenWorld im Vorfeld und während der Veranstaltung die zu nutzenden Hashtags #oow10 und #javaone10 breit beworben wurden. So ließen sich Twitterstreams während des Events leicht über die entsprechenden Suchbegriffe verfolgen. Während wichtiger oder überraschender Ankündigungen in den Keynotes, z.B. von Larry Ellison, zählte ich über Tweetdeck etwa bis zu 20 Tweets pro Minute!
Hier schrieben, telefonierten, bloggten und twitterten Oracle PR-Mitarbeiter aus allen Kontinenten fast rund um die Uhr
Twitter wurde dabei zu verschiedenen Zwecken eingesetzt (und auch von mir genutzt):
1. Twitter für die Einkanal-Kommunikation
Twitteraktivitäten von PR (Link-Verweise auf offizielle Statements wie Pressetexte, zusätzliche Materialien z.B. Bilder und YouTube Filme) sowie von der Event-Organisation (Veranstaltungshinweise, Webcasts, etc.). Sponsoren und Aussteller nutzten Twitter ebenfalls zur Verbreitung von Informationen und zu Promotion ihrer Ausstellungsstände, in dem z.B. auf Gewinnspiele hingewiesen wurde oder zu bestimmte Sessions angekündigt wurden und in seltenen Fällen auch Links auf weiterführende Informationen verbreitet wurden.
2. Twitter als direkter Rückkanal zum Event-Verlauf
Teilnehmer twittern (dabei galt meine Aufmerksamkeit insbesondere der Beobachtung der Accounts teilnehmender Journalisten sowie von Technologiejournalisten in Deutschland). Auffällig war dabei, dass über Twitter aufgrund der Unmittelbarkeit spontane Meinungen und Einschätzungen verbreitet wurden, die die Stimmung vor allem bei Keynotes wichtiger Unternehmen wiedergaben. Der klassische Feedbackbogen bei Veranstaltungen wird so, zumindes bei Großevents nahezu überflüssig. Ich kann dabei nur jedem Veranstalter und Kommunikationsverantwortlichen raten, Twitter zu beobachten, denn so direktes und unmittelbares Feedback ist bei nachträglicher Abfrage kaum zu erhalten.
Insbesondere interessant für die PR ist die Beobachtung twitternder Journalisten. Diese geben Tweets ab, die persönlich gefärbt sind, aber noch nicht durch die Medienschere im Kopf gegangen sind, gleichzeitig aber von der journalistischen Erfahrung profitieren. Vor allem interessant war zu beobachten, dass sich Journalisten auch über das Event und seine Inhalte via Twitter austauschen und das Meinungsbild so differenzieren und verbreitern.
3. Twitter zur Kommunikation
Neben der Beobachtung der Kommunikation innerhalb der Twitter-Community, bietet Twitter natürlich auch die Chance, sich selbst in die laufende Kommunikation einzubringen und so die Position eines Unternehmens zu klären oder zu ergänzen. Auffällig war für mich dabei, dass Akzeptanz von Antworten oder Retweets via Twitter offenbar höher war, als wenn die Informationen via Mail oder Telefonat direkt an den Adressaten weitergegeben wurde. Vermutlich liegt dies daran, dass sich die kleine Twittergemeinde hier doch auf Augenhöhe begegnet und aktive Teilnehmer zunächst nach ihrer inhaltlichen Qualität und weniger nach ihrer Funktion beurteilt werden.
Insgesamt hat mir die Veranstaltung gezeigt, dass Twitter vielfältige Möglichkeiten bietet, eine Veranstaltung kommunikativ zu begleiten und für Kommunikatoren zusätzliche interessante Einsichten eröffnet, die bisher so unmittelbar nicht zu erhalten waren. Ich kann also nur empfehlen, Twitter bei Veranstaltungen zu nutzen, wobei insbesondere die eigene Beteiligung an laufenden Diskussionen nicht vernachlässigt werden sollte.
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