Vom Stolz eines iranischen Olympioniken im Refugee-Team
Strategische Kommunikation ist das Herzstück unserer Arbeit bei vibrio. Doch während meines letzten Semesters durfte ich entdecken, dass der Journalismus, das Pendant zu unserer Arbeit, mindestens genauso faszinierend ist. Auch wenn ich mich persönlich anfangs nur im Bereich der strategischen Kommunikation gesehen habe und aus diesem Grund bei vibrio als Werkstudentin gelandet bin, so durfte ich nun erleben, wie es ist, „richtig“ journalistisch zu arbeiten und dabei etwas Tolles auf die Beine zu stellen.
Neben meiner Tätigkeit als Werkstudentin studiere ich aktuell im sechsten Semester „Journalistik und Strategische Kommunikation“ an der Universität Passau. Der Studiengang vereint das Beste aus beiden Welten: journalistische sowie PR-Kernkompetenzen. Ich lerne, wie man multimediale Inhalte produziert und crossmedial für unterschiedliche Formate aufbereitet – eine wertvolle Mischung aus Praxis und Theorie.
Im Rahmen meines Abschlussprojekts, der „Journalismus Masterclass“, konnte ich diese Fähigkeiten auf die Probe stellen. Unsere Aufgabe: einen fesselnden Beitrag in Text-, Video- und Audioformat zu einem der beiden Themen „Stolz“ oder „Vorurteil“ zu erstellen. Die Dozierenden teilten uns dafür in zwei Redaktionen ein. Ich landete in der „Stolz“-Gruppe und gemeinsam mit meinem Kommilitonen Nils begaben wir uns auf die Suche nach einer Geschichte, die nicht nur ergreifend, sondern auch außergewöhnlich sein sollte. Und was wir fanden, war weitaus mehr als das.
Wir durften die inspirierende Geschichte von Kasra Mehdipournejad erzählen. Kasra floh 2017 aus Iran nach Deutschland und ist dieses Jahr in Paris bei den Olympischen Spielen für das Geflüchteten-Team angetreten. In Friedrichshafen haben wir ihn bei seinen intensiven Vorbereitungen auf die Spiele begleitet. Wir haben ihn über seinen großen Traum interviewt, sein Training gefilmt und mit seinen Trainingskolleginnen und -kollegen sowie seinem Trainer gesprochen. Was dabei heraus gekommen ist, ist unser Beitrag „Weil wir es verdient haben.“
Seine Geschichte ist nicht nur ein Zeugnis von sportlichem Ehrgeiz, sondern auch von einem unermüdlichen Kampf gegen politische Unterdrückung. Sie zeigt, die Bedeutung von Stolz und Identität im Spitzensport. Es war uns eine große Ehre, mit Kasra zusammenzuarbeiten und seine Reise festzuhalten. Was mich besonders bewegt hat, war, wie er trotz aller Hindernisse nie den Mut verloren hat. Er steht für so viel mehr als nur sportlichen Erfolg – er symbolisiert Hoffnung, Widerstandskraft und den tiefen Wunsch nach Freiheit.
Diese Erfahrung hat mir gezeigt, wie nah Journalismus und strategische Kommunikation doch beieinander liegen. Beide erzählen Geschichten, die bewegen und die Kraft haben, Menschen zu inspirieren. Und genau das möchte ich in meiner Zukunft weiter tun: Geschichten finden, die erzählt werden müssen – ob in der strategischen Kommunikation oder im Journalismus, das wird sich zeigen.
Und wer jetzt neugierig auf den Beitrag geworden ist, findet ihn hier. Es ist mir eine große Herzensangelegenheit und ich bin vibrio dankbar, davon hier erzählen zu dürfen.
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