Vor 25 Jahren – mit Bill Gates in Moskau
In diesem Blog-Beitrag geht es um Moskau. Und nein: die Ukraine und der Mord an Boris Nemzow sind dieses Mal kein Thema. Es geht vielmehr um eine ganz persönliche Erfahrung. Denn vor zwei Wochen war ich privat in Moskau und konnte die Stadt als moderne und weltoffene Stadt kennen lernen, als eine Stadt mit einer vielfältigen kulturellen Szene in einem Land mit noch immer engen wirtschaftlichen Beziehungen zu Deutschland.
Ich hatte auch die Gelegenheit an der Eröffnung einer Ausstellung deutscher mittelständischer Manufakturen in Moskau teilzunehmen. In Anwesenheit des deutschen Botschafters gab es neben deutschen Häppchen und Bierchen auch Hifi, Textilien, Kunst, Maschinen und vieles mehr aus deutschen mittelständischen Unternehmen zu begutachten. Und das Echo russischer Industrie- und Medienvertreter war enorm.
Ich musste allerdings in diesen Tagen an etwas ganz anderes denken: an meinen ersten Besuch der damals noch sowjetischen Hauptstadt. Es ist gerade ziemlich genau 25 Jahre her, dass ich für Microsoft die erste Pressekonferenz in Moskau organisieren durfte. Anlässlich der Einführung der ersten russischen Software von Microsoft – MS-DOS 4.0 – hatte ich neben einigen Rechnern und einem Beamer auch Bill Gates im Gepäck, dessen Vortrag ich mit mühsam erlernten russischen Einleitungssätzen ankündigen durfte.
Zu sehen waren wir damals sogar in den russischen Hauptnachrichten. Und für die Nachwelt hatten wir die Höhepunkte der Veranstaltung auf Video festgehalten. Bis heute hielt ich dieses Video für verschollen. Aber auf eben dieses Video bin ich heute im Zuge einer kleinen Anfrage der Microsoft Pressestelle YouTube gestoßen. Den 25 Jahre alten Film kann und will ich Ihnen nicht vorenthalten: der Junge mit der übergroßen Brille ist Bill Gates. Und der Junge mit wildem Bart bin ich.
Über die abenteuerlichen Begleiterscheinungen dieses Events – etwa eine Zimmerreservierung im Hotel des KGB, der Verbrüderung mit einem Handelsblatt-Journalisten nach einer langen Wodka-Nacht, dem Verlust eines Beamers – gebe ich höchstens mündlich Auskunft; aus datenschutzrechtlichen und Gründen des Persönlichkeitsschutzes 😉
Großartig!!!
Liebe Grüße,
Günther Banholzer.
Vergnügliches Lesen – Wie die Zeit vergeht!
Sehr cool Michael! Ich habe dich in der Tat erst erkannt, als die russische Dame sagte „Dr. Michael Kausch“. 🙂
Ihr hättet uns mal sehen sollen, als ich – ich glaube im Sommer 87 – ein spektakuläres Tennis-Match zielstrebig gegen ihn verlor. Er konnte ja so ausrasten, wenn er nicht die Nummer 1 war … 😉
Wunderbar, schade, dass ich noch nicht dabei sein konnte, aber 1990 habe ich noch nicht einmal die Kabel aufrollen dürfen.
Zwei Jahre später, habe ich den netten Herrn mit der Fliege auf der CeBIT kennengelernt, als ich als blutjunger Kameraassistent am Microsoftstand grosses TV machen durfte … Meine Fresse ist das alles lange her …
Ich muss mal meine alte Videokiste ausräumen. da sind sicherlich noch mehr „Pretiosen“ drin.