Warum zur Cloud-CeBIT, statt gleich in die Cloud?
Bild: Deutsche Messe AG
Das Internet ist der größte Konkurrent der IT-Messen. Das höre ich seit Jahren gleichermaßen von Seiten der Messeveranstalter wie auch potenzieller Aussteller. Die Verfügbarkeit reichhaltiger Informationen im Netz mache für viele IT-Profis den Messebesuch überflüssig und für die Marketingverantwortlichen den Messe-Auftritt unnötig. Der Rückgang der Besucherzahlen, Aussteller und Öffnungstage spricht für sich.
Die Argumentation geht so:
Wer früher eine Lösung für sein, sagen wir, Dokumentenmanagement suchte, machte auf der CeBIT oder der guten alten Systems einen Tag lang die Runde und besuchte fünf oder sechs Aussteller. Danach hatte ereinen guten ersten Eindruck über den Markt und Überblick über die Angebote. Wer heute ein solches System sucht, geht über die führende Suchmaschine und hat in deutlich kürzerer Zeit genug Informationen, um sich seine Shortlist zusammenzustellen. Ein Klick auf einen Button wie „Kontakt“ reicht, und man erhält – ganz nach Wunsch – Unterlagen, Angebote, Rückrufe. Der Käufer steht dafür nicht einmal Schreibtisch auf.
Es gibt genug auch aktuell recht erfolgreiche Konzepte von (kleineren) IT-Veranstaltungen, wie die Business&IT (mit Schwerpunkt CRM) in Stuttgart oder die it-sa (mit Schwerpunkt IT-Security). Ich bin fern davon, zu behaupten, IT-Messen und Face-to-Face-Kommunikation sei nicht mehr notwendig. Aber dennoch ist das diesjährige Motto „Work and Life with the Cloud“ vor dem Hintergrund dieses Kampfs der CeBIT mit dem Internet – mmh, sagen wir: mutig.
Meine Meinung: Gerade klassische Cloud Services müssen drei Dinge: funktionieren, funktionieren und funktionieren. Dafür benötige ich als Interessent nun wirklich keine Messe. Wenn ich beispielsweise E-Mail, Storage oder Rechenpower aus dem Netz beziehen möchte, kann ich sie mir dort auch am besten angucken, evaluieren und bewerten. Der kostenlose Test von Software-as-a-Service-Anbietern sagt mehr aus als jedes Vertriebsgespräch. Auch, was den Support und Kundenfreundlichkeit angeht. Was nicht einwandfrei funktioniert – technisch oder organisatorisch – fällt bei der Auswahl einfach heraus. Auf der Messe die Theorie und Datenschutz-Aspekte zu diskutieren, ist allenfalls gut gemeint. Kurzum: Eine Cloud-Messe ist wie eine ausgedruckte Webseite. Ich bin gespannt, ob das funktioniert (und werde meinen Eindrücke berichten).
P.S. Von den vibrio-Kunden gehen dieses Jahr zwei Unternehmen auf die CeBIT – das waren auch schon einmal mehr: Ferrari electronic zeigt auf dem Microsoft-Partnerstand (Halle 4, A26) wie Unternehmen Fax und UC-Komponenten mit geringem Integrationsaufwand in verschiedenste Systemwelten und Kommunikationsinfrastrukturen einbinden und hat Neuigkeiten zu Microsoft Lync im Gepäck. Im Mittelpunkt des diesjährigen Auftritts von Barracuda Networks stehen Security-Dienste, mit denen Unternehmen auf einfache Weise ihre IT-Sicherheit erhöhen können (Halle 11, Stand B26, beim Distributor Sysob).
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