Wir trauern um Jutta Beiersdorff – die Grande Dame der deutschen IT-PR

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Bild: Beiersdorff

Die deutsche IT-Branche hat eine ihrer wichtigsten Stimmen verloren: am vergangenen Dienstag verstarb Jutta Beiersdorff, Gründerin der PR-Agentur Beiersdorff und sicherlich die Grande Dame der deutschen HighTech-PR-Szene. Alle Pressesprecher, Fachjournalisten und PR-Leute, die noch die frühen Jahre des IT-Zeitalters kennengelernt haben, können sich gut an das Büro der allerersten deutschen Spezialagentur für Technologie-PR an der alten Halle 4 der CeBIT erinnern. Und an die immer ein wenig verrauchte Stimme von Jutta Beiersdorff, an ihr herzliches und lautes Lachen ebenso, wie an den ein oder anderen ehrlichen Fluch. Und wehe, ein angemeldeter Redakteur von Chip, PC Welt, mc oder miniMicromagazin ist ohne gute Absage und Ausrede nicht auf der Pressekonferenz erschienen, zu der er von Jutta Beiersdorff eingeladen worden war: mit etwas Glück wurde er nur für ein paar Wochen mit Missachtung bestraft.

Jutta Beiersdorff verfügte über eine Autorität, die auf hart erarbeiteter Kompetenz, hervorragenden Kontakten und persönlicher Souveränität fußte. Jutta Beiersdorff war eine starke Frau. In vielen Dingen war sie uns „spät geborenen“ IT-PR-lern über Jahrzehnte zentrales Vorbild. Sie hat den Markt für IT-Öffentlichkeitsarbeit in Deutschland geschaffen – lange bevor die ersten smarten PR Supervisor und Directors aus den U.S.A. hier antraten.

Ich habe Jutta Beiersdorff in den achtziger Jahren als Pressesprecher von Microsoft zu schätzen und später als „Mitbewerberin“ meiner eigenen Agentur zu achten gelernt. Mit Jutta Beiersdorff hat die deutsche Technologie-PR ihre erste große Stimme nun für immer verloren. Wir alle stehen in ihrer Tradition. Und das verpflichtet. Danke dafür.

5 Kommentare
  1. Stefan Koch says:

    Wahre Worte, denen man nichts mehr hizufügen kann – besten Dank Herr Kausch für diesen gelungenen Nachruf!
    Unsere „Vorreiterin“ hat uns verlassen. Ich habe Mitte der 90er viel von ihr gelernt …
    Mein Mitgefühl und viel Kraft den Angehörigen geht nach Nymphenburg.

    In Trauer

    Stefan Koch und das gesamte Flutlicht Team

  2. Michael Höppner says:

    Auch ich habe als langjähriger Mitarbeiter von Jutta Beiersdorff viel gelernt und habe ihre offene Art, ihre Kraft und vor allem ihren Humor hoch geschätzt. Ich bin tief betrübt über diese traurige Nachricht und schließe mich den Beileidswünschen an ihre beiden Söhne und den Rest ihrer Familie an.
    Michael Höppner

  3. Rico Schmidt says:

    Traurig, einfach nur traurig! Doch die Erinnerung an unbeschreibliche Aktivitäten durch, wie auch innerhalb der Agentur bleibt für immer lebendig! Von Sommer- über Oktoberfest bis hin zum Gewächshaus bei der CeBIT! Dadurch wird „die Chefin“ ewig weiter leben!
    Auch mein herzliches Beileid an Ronny, Dirk und die Famile!

    Rico Schmidt

  4. Michael Höppner says:

    Heute war die Beerdigung von Jutta Beiersdorff auf dem kleinen, feinen Nymphenburger Friedhof. Es war eine beeindruckende Zeremonie, die gut zur lebensfrohen „Chefin“ gepasst hat – was kein Wunder ist, da sie selber die Planung übernommen hatte. „Habt Ihr Wünsche für die Musik? Jutta hat uns gebeten, dass wir euch nach Wünschen fragen. Hat jemand einen Wunsch?“, so der Leiter der Mariachi-Band, die (in der Kälte beeindruckend gut) den Rahmen vorgegeben hat. Das Herbstlaub, der blaue Himmel und der Sektempfang vor der Friedhofsmauer trugen ihren Teil zur Stimmung bei. Es war ein würdiger Abschied, an den ich mich erinnern werde.

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