EU-Kommissar Oettinger und die Sprache der Cloud

„Wenn jemand so blöd ist und als Promi ein Nacktfoto von sich selbst macht und ins Netz stellt hat er es nicht von uns zu erwarten, dass wir ihn schützen.“ Diese Aussage bringt den designierten EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft Günther Oettinger in Probleme.  Vielfach wird die Aussage als Beleg genommen, dass er als Fachfremder der Falsche für seine neue Position ist. Auf der ersten Blick haben die Kritiker auch Recht.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Weiterlesen

IT im Umbruch: So wirken sich Cloud Computing und SaaS auf die Branche aus

, ,

Vor wenigen Tagen durfte ich für den Münchner UnternehmerKreis IT (MUK-IT) den Geschäftsführer der InLoox GmbH Dr. Andreas Tremel zum Thema „IT im Umbruch“ interviewen. Dabei ging es um die Veränderungen, die durch Cloud Computing und SaaS für IT-Unternehmen und IT-Kunden hervorgerufen werden. Sechseinhalb interessante Minuten:

 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

InLoox entwickelt und vertreibt Lösungen zur Projektplanung und zum Projektmanagement sowohl in der Cloud, als auch „klassisch“.

Datenschutz ist (k)ein Thema

,

Absoluter Schutz unserer Daten – oder wie wir uns täglich selbst etwas vormachen

Waren es früher vor allem die Preisausschreiben und Postkarten, die uns datenrechtliche Kopfschmerzen bereiteten (oder auch nicht), liegen die Gefahren, unsere persönlichen Daten und damit praktisch unsere Seele offen zu legen, im digitalen Bereich. Laut einer Bitkom-Studie nutzen mittlerweile rund drei Viertel aller Deutschen das Internet. Dort gibt es mehr Tummelplätze für Datensammler als irgendwo im realen Leben. Online-Kaufhaus? Die haben bereits alles über Sie in der Datenbank: Namen, Adressen, Telefonnummern, Kontoverbindungen etc.

Von Menschen, denen ich im täglichen Leben begegne, habe ich selten gehört, dass ihnen ihre Daten unwichtig seien oder sie diese auf unsensible Weise behandeln. Im Gegenteil: 99 Prozent der von mir befragten Personen geben vor, persönliche oder geheime Daten niemals irgendwo ungesichert zu verteilen. Aha. Hier kommt der Gegenbeweis:

Weiterlesen

„Datenklau und dann?“ Bernhard Wöbker von Brainloop fordert klare Regeln für die Meldepflicht bei IT Security Vorfällen.

, ,

Bernhard Wöbker, CEO der Brainloop AG, fordert im Gespräch mit vibrio-Chef Michael Kausch klare und scharfe Regeln für die Meldepflicht bei IT Security Vorfällen: Unternehmen, denen vertrauliche Informationen oder Kunden-Daten geklaut werden, müssen ihre Sicherheitslücken offen legen – zum Nutzen und Schutz ihrer Kunden und Partner.

 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Dieter Eckbauer ist tot. Ein kleiner Nachruf und ein großer Dank.

, ,
Dieter Eckbauer

Dieter Eckbauer, hier zusammen mit Rudy Kulzer (rechts), als Gast der Agentur vibrio auf einer vibLounge.

Eben erfahre ich, dass am vergangenen Wochenende der langjähriger Chefredakteur der Computerwoche Dieter Eckbauer verstorben ist. Einer der wichtigsten Journalisten, die die deutsche IT-Branche je hatte, ist damit für immer von uns gegangen.

Als PR-Chef von Microsoft habe ich mich häufig maßlos über ihn geärgert, als IT-Mann und Freund offener Worte habe ich mich oftmals maßlos mit ihm geärgert. Immer war Dieter Eckbauer ein verlässlicher Streiter für offenen Dialog und klare Worte. Er war nie nachtragend und selten vortragend. Er war immer im Dialog. Er ist Trends ungern gefolgt. Er schrieb noch an seiner Schreibmaschine, als alle Welt schon am PC saß. Und er schrieb an seiner Maschine über PCs, über ihren Fluch öfter, als über ihren Segen. Und deshalb war er immer ein leidenschaftlicher Mahner, einer der uns Einhalt gebot, wenn wir allzu selbstverliebt, technikversessen und optimistisch jedem Trend hinterher liefen. An ihm konnte man sich reiben und so hat er jene, die sich darauf einließen, zum Leuchten gebracht.

Wer von ihm kritisiert wurde, musste sich warm anziehen. Wer von ihm ignoriert wurde, den gab es nicht. Von ihm kritisiert zu werden, war das Ziel vieler.

Dieter Eckbauer prägte über viele Jahre nicht nur den Ruf der Computerwoche als dem führenden Blatt der IT-Branche in Deutschland. Dieter Eckbauer prägte die Branche.

Ein wenig habe ich die Hoffnung, dass er „drüben“ weitermachen wird. Dass er dort – wo immer das sein mag – mit spitzer Feder allen selbstgerechten Engeln ein „B“ vorsetzt. Dass er den Kampf gegen Heerscharen so aufnehmen wird, wie einst seinen Kampf gegen die IBM – nicht weil er die IBM nicht mochte, sondern weil er zeitlebens fand, dass alle Mächtigen ein Korrektiv im Journalismus brauchen. Er hatte recht. Nicht immer, aber öfter, als fast alle anderen.

Mir fällt Hanns-Dieter Hüsch ein, der auf Tucholsky einmal schrieb:

Am Himmel bewegt sich eine Gardine,
die Engel haben Ladenschluss,
da sitzt ein Mann an der Schreibmaschine
und schreibt, weil er schreiben muss.

Der liebe Gott sitzt mit ihm zusammen
und macht ein faltenreiches Gesicht.
Der Mann sagt leise: „Reiss dich zusammen,
komm, wir spielen Mensch ärgere dich nicht.“

 …

Am Himmel bewegt sich eine Gardine,
und über die Milchstrasse läuft eine Maus,
da sitzt ein Mann an der Schreibmaschine,
der sieht wie [Dieter Eckbauer] aus.

Zum Nachruf der Computerwoche.

 

Facebook löst das Problem der E-Mail-Flut

, ,

Ich hatte vor zwei Jahren ein interessantes Gespräch mit einem Security-Spezialisten, der seinen Zeit damit verbrachte über die E-Mail Flut nachzudenken und wie man ihr Herr wird (natürlich angeregt durch meine Frage, ob er schon Zeit gehabt hatte über meine brilliante, wohl überlegte E-Mail an ihn nachzudenken.) Er warf die Hände in den Pariser Nachthimmel (es war ein Kundenevent) und seufzte. „Man kriegt nichts mehr erledigt. Ich würde ja gerne. Aber es geht einfach nicht. Jeden Tag habe ich 400 E-Mails in der In-Box.“ Er schlug eine Lösung vor, die intern diskutiert worden war: eine technische Begrenzung auf 140 Zeichen, quasi die Twitter-E-Mail (oder Tweemail?) Nun hat ihn die Geschichte überholt, aber es war nicht Twitter, sondern Facebook, der dem Problem seine ganz eigene Lösung gab. Siehe hier:

Weiterlesen

Gastkommentar von Ralf Koenzen, LANCOM Systems, zum Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD

,

Ralf Koenzen, Gründer und Geschäftsführer von LANCOM Systems

Ralf Koenzen, Gründer und Geschäftsführer des größten deutschen Herstellers von Netzwerkinfrastrukturprodukten für Geschäftskunden – LANCOM Systems – ist beeindruckt von dem gestern veröffentlichten Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD:

Routerzwang und WLAN-Haftungsrisiken adé? Der Koalitionsvertrag gibt Anlass zur Hoffnung!

Durften wir darauf hoffen? „Nutzerinnen und Nutzer müssen die freie Auswahl an Routern behalten. Daher lehnen wir den Routerzwang ab.“ Was sich wie eine Forderung von Netzaktivisten anhört, steht im Koalitionsvertrag, den CDU, CSU und SPD gestern präsentierten.
Nach der anfänglichen Untätigkeit der Bundesnetzagentur in dieser wichtigen Frage, ist dieses klare Bekenntnis für die Wahlfreiheit der Internet-User und den freien ITK-Endgerätemarkt eine echte – freudige! – Überraschung.
Der Routerzwang ist ein schöner Beweis dafür, dass es durchaus Wirkung zeigen kann, wenn sich unterschiedlichste Interessengruppen gemeinsam klar zu einem Thema positionieren und die Öffentlichkeit mobilisieren. Die Datenschützer hatten massive Bedenken, Verbraucherschützer, Netzaktivisten und Wettbewerbshüter meldeten sich zu Wort, und auch wir Hersteller sind – gemeinsam – auf die Barrikaden gegangen, um den schleichenden Trend zum Zwangsrouter noch im Keim zu ersticken. Mit – in diesem Fall schnellen – Erfolg!

Weiterlesen

Hier waren Social Media Geld wert für ein B2B-Unternehmen

, , ,

Eine der häufigsten Fragen bei der Planung von Social Media Strategien ist die nach dem Business-Wert. Mit gutem Grund – gerade der B2B-Sektor sieht oft keinen starken Effekt seiner Facebook-, Twitter-, LinkedIn- oder Youtube-Präsenz. Es gibt aber ein konkretes Beispiel für die Auswirkungen, die Social Media haben können – stark, positiv und völlig unvorhersehbar. Es beginnt mit einem Vater- und Sohn-Paar wie aus der Seifenoper und endet damit, dass das dämliche Rumgehoppel des Junior dem Vater mehr Geld einbringt als Jahre harter Arbeit. Ein fast schon unglaubliches Märchen mit einer ganz nachvollziebaren Erklärung.

Weiterlesen

Gastkommentar von Ralf Koenzen, LANCOM Systems, zur aktuellen Spionage-Debatte um die NSA

,

Ralf Koenzen LANCOM Systems

Ralf Koenzen, Gründer und Geschäftsführer des größten deutschen Herstellers von Netzwerkinfrastrukturprodukten für Geschäftskunden – LANCOM Systems – zeigt sich enttäuscht über die Reaktion der deutschen Politik auf die NSA-Spionageaktivitäten:

„Wenn uns die Politik nicht schützt, müssen wir uns selber schützen!

Wer von unserer Bundeskanzlerin eindeutige Worte zum NSA-Abhörskandal erwartet hatte, wurde enttäuscht! In der Tat war das auch nicht wirklich zu erwarten. Zu viele verschiedene Interessen spielen auf dem internationalen Parkett eine Rolle, und insgesamt sollte die gute Stimmung des Besuches ja auch nicht leiden. So blieb es also bei einer dezenten Ermahnung durch die Kanzlerin, es mit den Überwachungsaktivitäten nicht zu „übertreiben“ – was immer das für Unternehmen und Privatpersonen in Deutschland bedeuten soll. Ändern wird sich jedenfalls nichts, das dürfte nach der Stellungnahme von Obama zum Thema NSA und PRISM spätestens jetzt jedem klar sein.

Umso mehr müssen sich Unternehmen und Privatpersonen in Deutschland nun selbst schützen. Wie das geht? Indem sie auf Internet-Angebote und IT-Sicherheitsprodukte zurückgreifen, die in Europa gehostet, entwickelt und produziert sind. Indem sie ihre Daten in deutschen und europäischen Clouds ablegen – und eben nicht in den USA. Indem sie in ihren eigenen Netzen genau darauf achten, woher die Hardware und Software kommt, dass keine Hintertüren eingebaut sind, die den Zugriff durch Geheimdienste zum Kinderspiel machen.

Alternativen aus deutschen Händen gibt es genug. Wir müssen sie nur nutzen. Machen wir Deutschland gemeinsam ein Stück sicherer!“

Big Data braucht Data Scientists

Günther Stürner, langjähriger Datenbank-Experte von Oracle, im Interview mit Achim Killer für den Deutschlandfunk zum Thema Big Data

Günther Stürner, langjähriger Datenbank-Experte von Oracle, im Interview mit Achim Killer für den Deutschlandfunk zum Thema Big Data

Einigkeit herrschte auf der Big-Data-Expertenrunde von Branchenschwergewichten wie EMC, IBM, Oracle, SAS und Software AG am vergangenen Donnerstag in München: die technische Basis, um Geschäfte mit Big Data zu machen, ist vorhanden, was fehlt sind sogenannte „Data Scientists“, die sich auf die Auswertung der Daten und die Integration mit vorhandenen Datenbeständen verstehen.

Big Data Referenzen fehlen

Da der Umgang mit Big Data tatsächlich Big Business verspricht, oder, um es konkreter zu sagen, Geschäftsvorteile gegenüber den Wettbewerbern, sind öffentliche Anwendungsbeispiele leider noch dünn gesät. Genannt wurden etwa die Sensorauswertung beim CERN (nicht die physikalische Kernanwendung, sondern „nur“ Hunderte von Millionen von Sensorendaten, die an neuralgischen Punkten feststellen, ob die Anlage funktionsfähig ist) oder die Vorabprüfung von Paypal-Zahlungen, bei der in 150 Millisekunden anhand von 1.000 Regeln geprüft wird, ob eine Zahlung freigegeben werden kann.

Live via Skype war in die „Münchner Big-Data-Runde“ zugeschaltet der Big-Data-Verantwortliche des Frankfurter Flughafens. Weiterlesen