Leser, wo bist Du? – Zielgruppen finden im Content-Marketing

, , ,
Dort irgendwo sind Ihre Leser

 

Sie verstört Journalisten noch mehr als Otto-Normalverbraucher: Post, die von den eigenen Themen so weit weg ist wie der Planet „Farfarout“. Weitweitweg.

Faktisch dürfte es derlei Farfarout-Infos gar nicht mehr geben. Weder in Presseinfos, Newslettern noch in den sozialen Medien. Dafür gibt es zu viele Möglichkeiten, sich über die eigene Zielgruppe kundig zu machen. Auch die beiden Networking-Plattformen LinkedIn und Xing, die für das Content-Marketing im Business-to-Business-Bereich mehr Relevanz haben als beispielsweise die sozialen Medien Facebook, Instagram und Twitter, bieten Ansatzpunkte, um Interessenten oder Fans zu finden.

Zielgruppe light: Pressearbeit

In der Pressearbeit kennen Sie Ihre Zielgruppen gut. Die Mediadaten erklären die thematischen Interessen, die Positionen der Leser im Unternehmen und manchmal sogar die Höhe der Budgets, die die Leser für Ihre Produkte und Services zur Verfügung haben. (Ich kenne allerdings nur Mediadaten, die besagen, dass die Leser Entscheider sind. Mitarbeiter, die in Firmen nix zu melden haben, lesen offenbar nicht.) Sie kennen Ihre Medien, Ihre Journalisten und deren Themen und schicken die passenden Infos raus. Job erledigt.

Pressearbeit bietet Zielgruppen auf dem Silbertablett

Soweit, so unkompliziert. Im so genannten Pull-Marketing, bei dem Sie Ihre interessierten Gesprächspartner nicht beliefern, sondern anlocken müssen, ist mehr als die bloße Kenntnis von deren Interessen gefragt. Das Schlüsselwort für Freunde und Follower oder für Leads ist Interaktion. Bevor ich darauf zu sprechen komme, schiebe ich noch einen Exkurs auf den Newsletter ein.

Zielgruppe easy: Newsletter

Zum wichtigsten Kommunikationstool im Push-Marketing zählt, neben Werbung, immer noch der Newsletter. Wäre ich Pessimist, würde ich konstatieren: Die DSGVO hat dem Newsletter die Beine gebrochen. Er rudert nur noch. Warum? Weil Firmen Kontaktdaten seit Mai 2018 nicht mehr mit Schleppnetzen massenweise fangen und anmailen können. Es muss händisch geangelt werden. Double-Opt-In und die Pflicht zur Datensparsamkeit sind zwei Gründe, warum es schwer ist, eine Masse an Adressen zu Werbezwecken vorrätig zu halten.

Selbst bei der Anmeldung zu einem Newsletter sollten laut DSGVO die berufliche Position und das Unternehmen nur zu den freiwilligen Angaben, nicht zu den Pflichtinfos gehören, die der Interessent beim Abonnement hinterlassen muss.

Newsletter-Abonennten sind gesetzte Leads

Themenvielfalt in vielfältigen Themen-Abos anbieten

Als Optimist behauptete ich, dass es genau dieses Reglement des Datenschutzes ist, das zu qualitativ hochwertigen Empfängeradressen führt. Wer sich für Ihren Newsletter anmeldet und ihn auch nach der dritten Ausgabe nicht kündigt, gehört zum harten Kern derer, die sich für Ihre Themen oder für das, was Sie zu sagen haben, interessieren.

 

 

Beim Newsletter müssen Sie sich um die Frage, wer zu welcher Zielgruppe gehört, nur dann Gedanken, wenn Sie ein Multi-Produkt- und/oder ein Multi-Service-Unternehmen sind. Dann sollten Sie die Themen Ihrer Newsletter weiter ausdifferenzieren. Ein Autobauer beispielsweise, der das Portfolio Nutzmaschinen, LKW, PKW und Motorräder bedient, wäre mit vier spezifischen Newslettern, die jeweils getrennt abonniert werden können, gut beraten.

Nun aber zur Zielgruppenansprache in den sozialen Medien. Weiterlesen

Herausforderungen der Integrierten Kommunikation im Marketing

, , , ,
Michael Kausch im D2Mtalk

Über Herausforderungen der Integrierten Kommunikation im Marketing diskutierte ich am 22. Februar im #D2Mtalk mit Björn Negelmann und Thorsten Ising. Der #d2mtalk ist ein wöchentliches Video-Talk-Format von Kongress Media mit Experten aus PR und Marketing. 

Die Welt und die Konsumenten & Stakeholder sind vernetzt und lassen sich nicht mehr auf einen Touchpoint oder Kanal begrenzen. Daher muss auch Kommunikation strategisch vernetzt und integriert gedacht werden. 

  • Warum dürfen wir Kommunikation nicht mehr für einen Kanal – sondern müssen sie integriert denken?
  • Aber haben wir nicht doch auch immer eine Konzentration bestimmter Stakeholder auf einer Plattform/Kanal mit besonderen Kommunikationsgewohnheiten?
  • Was macht integrierte Kommunikation so herausfordernd?
  • Was sind die zentralen Herausforderungen der integrierten Marketingkommunikation in 2022?

Das waren nur einige der Fragen, mit denen wir uns 45 Minuten lang auseinandersetzten. Das komplette Gespräch wurde aufgezeichnet:

 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden


 

Keine Story ohne Foto

, , ,
Authentische Anwendungssituation bei Shapertools.

Ein Interview mit Erol Gurian, einem der führenden Fotojournalisten in Deutschland, über Pressebilder und den Einsatz in den Medien

 

Erol Gurian ist Fotojournalist, Dozent an renommierten Instituten wie der Deutschen Journalistenschule, der Akademie der Bayerischen Presse, der Universität Hildesheim und der Deutsche Welle Akademie. Er ist Buchautor, selbstständiger Dozent, Trainer und Referent für Fotojournalismus und natürlich freier Fotograf. Gurians Fotografien finden sich in Magazinen, in der Werbung und als Pressebilder wieder. Ich durfte mit ihm über PR-Fotos und ihren Einsatz in Redaktionen sprechen.
(Am Ende dieses Beitrags finden Sie Links zum Thema PR-Fotos und eine Auswahl an Pressebildern aus verschiedenen Branchen.)

 

Teil 1: Wie Unternehmen authentische Pressefotos produzieren

 

vibrio: Möchten Sie uns aus Ihrer Praxis als Fotograf für Pressebilder erzählen und uns verraten, was die am meisten gestellten Fragen oder Probleme der Unternehmen hinsichtlich ihrer B2B-Pressebilder sind?

 

Gurian: Viele Unternehmen sind sich über die wichtigste Sache überhaupt gar nicht im Klaren: über ihren Markenkern. Aber selbst, wenn sie ihn kennen, sind sie sich oft nicht sicher, wie sie diesen Kern und die Werte drumherum visuell erzählen können, wie sie eine einzigartige Bildsprache finden können.

Für mich als Fotograf bedeutet das, gemeinsam mit dem Kunden diese Werte zu identifizieren und im kreativen Prozess darüber nachzudenken, wie wir diese Qualitäten visualisieren. Ich mache die Erfahrung, dass meine Auftraggeber sehr dankbar sind für diesen Effort – er ist die Grundlage für gute Bilder, die genau das transportieren, um was es dem Kunden geht.

 

vibrio: Was würden Sie Unternehmen hinsichtlich der Erstellung von Pressebildern empfehlen? Lohnt sich die Investition von schätzungsweise 500 bis 1.000 Euro pro Bild tatsächlich?

 

 

 

Gurian: Ich verdiene meinen Lebensunterhalt damit, dass ich Unternehmen bei der Visualisierung ihrer Themen unterstütze. Deshalb plädiere ich für die Kreation neuer Bilder. Und ja: Wenn sie Fotos bei den großen Agenturen wie zum Beispiel Getty Images einkaufen, zahlen sie sehr viel Geld für hervorragende Qualität. Nur können diese Stockfotos selten genau das zeigen, was ihr Unternehmen ausmacht.

 

Beispielsweise sind Models keine echten Mitarbeiter und tolle Locations eben nicht authentische Firmenräume. Erfahrene PR-Fotografen sind in der Lage, innerhalb der Belegschaft authentische Kollegen zu casten und innerhalb der Firma die besten Räumlichkeiten für einen Shoot zu finden. Die Pressefotos, die dabei rauskommen, erzählen eine viel echtere, glaubwürdigere Story als Stockfotos. Sie zahlen auf das Konto des Markenkerns ein und das wiederum macht sich in der Kommunikation des Unternehmens bezahlt.

 

Authentische Anwendungssituation bei Shapertools.

Authentische Anwendung ohne Models: Diese Glaubwürdigkeit nutzt Shapertools, ein Hersteller von Geräten für die Werkstatt, für sein visuelles Storytelling.

 

 

vibrio: Gibt es Produkte oder Dienstleistungen, die sich unglaublich schwer und nur mit viel Aufwand in ein attraktives Pressebild gießen lassen? Wie gehen Sie dann vor?

 

Gurian: Je abstrakter die Dienstleistung oder das Produkt, desto größer ist die Herausforderung für seine Visualisierung. Nehmen wir das Thema „Nähe” im sozialen Kontext. Im Rahmen einer großen Kampagne eines wichtigen Dienstleisters im psychosozialen Bereich habe ich „Nähe” als „Kontakt” zwischen Therapeuten und Patienten interpretiert und visuell umgesetzt.

 

Hier ist es gelungen, im Team mit einem Art-Director, authentischen Laien-Models und authentischen Locations überzeugende „nahbare“ Motive zu fotografieren. Außerdem hat sich eine Stylistin um die Garderobe gekümmert und eine Make-Up-Artistin um Haare und Aussehen. Es war ein großer, aufwändiger Shoot, aber für den Kunden hat es sich gelohnt.

 

Es ist die Professionalität in der Spontanität, die starke Fotos hervorbringt: gestylte Mitarbeiter in natürlicher Aktion.

Es ist die Professionalität in der Spontanität, die starke Fotos hervorbringt: gestylte Mitarbeiter in natürlicher Aktion.

 

 

Die Vorgehensweise bei Pressebildern ist ähnlich wie bei Fotos für Medien. Mein Background ist der Fotojournalismus, speziell im Magazinbereich. In meiner Rolle des Fotoreporters liebe ich es, Menschen mit meiner Kamera zu beobachten und im entscheidenden Moment zu fotografieren.

 

Das macht guten Fotojournalismus aus: Die Fotografin hält sich im Hintergrund, ist am besten unbemerkt. Erst dann, wenn eine Situation sichtbar wird, die eine Geschichte erzählt, drückt sie auf den Auslöser.

 

So gehe ich auch in meiner PR-Fotografie für Unternehmen vor: Anstatt Situationen künstlich zu inszenieren, gestalte ich das richtige Setting und lasse die Dinge vor der Kamera passieren. Dadurch entstehen authentische und originelle Bilder.

 

vibrio: Sie sind seit 20 Jahren ein sehr erfolgreicher Fotograf. Pressefotos gehören auch in Ihr breites Repertoire. Wie wichtig sind Bilder für die Medien?

 

Gurian: Danke für die Blumen. Es hört sich an wie eine Plattitüde, aber heute ist visueller Content allgegenwärtig und wichtiger denn je. Wir kommunizieren in Bildern, egal, ob bewegt oder nicht: im Print, online, auf Social Media, im Fernsehen. Wie sonst erklären wir uns den Erfolg von TikTok, Instagram und YouTube?

 

Aber um diese Kanäle erfolgreich zu füttern, müssen wir das ABC der Bildsprache lernen, so wie wir Lesen und Schreiben gelernt haben. In internationalen Fachkreisen spricht man von „Visual Literacy”, dem Erwerb von Bildkompetenz. Es geht darum, Bilder lesen zu können, Fotos zu interpretieren und Motive zu verstehen. Das ist es, was ich beispielsweise in meinen In-House Workshops vermittle.

 

 

Teil 2: So wählen Medien Fotos aus

 

vibrio: Ich würde gerne auf die Seite der Medien wechseln. Was müssen Fotos mitbringen, damit sie von Medien, wenn sie schon nicht benutzt, dann aber wenigstens im Archiv gespeichert werden?

 

Ein attraktives Pressefoto triggert die Neugierde: Was macht der Mann da und ist das wichtig?

Ein attraktives Pressefoto triggert die Neugierde: Was macht der Mann da und ist das wichtig?

 

 

Gurian: Sie müssen originell, authentisch und interessant sein. Die Betrachterin auf einer emotionalen Ebene abholen und sagen: „Guck’ mich an! Ich hab’ Dir was zu erzählen.” Das Ganze in einer modernen, zeitgemäßen Bildsprache. Nur so gehen Fotos nicht unter im gewaltigen, allgegenwärtigen Bildrauschen der Medien.

 

vibrio: Wie wichtig sind die Metadaten und Begleittexte eines Bildes? Kann man die auch einfach weglassen?

 

Gurian: Meinen Workshop-Teilnehmern predige ich: „Kein Foto verlässt Euren Server ohne IPTC-Daten. Amen.”

 

Nur mit der Information über Bildinhalt, Urheber und Rechteinhaber wird das Foto zu einem sogenannten „Digital Asset“, einem digitalen, visuellen Gut, das einen ganz spezifischen Wert darstellt für das Unternehmen, das dieses Bild in Umlauf bringt sowie für das Medium, das dieses Motiv veröffentlicht.

 

Man kann sich das so vorstellen: Das Pressebild ohne IPTC-Daten ist so wie eine Netflix-Serie ohne Ton, Titel und Vorspann. Man sieht tolle Bilder, kann sie aber nicht einordnen, interpretieren und verstehen. Erst mit diesen Zusatzinformationen wird ein Film zu einem Narrativ und ein Bild zu einem Pressefoto.

 

vibrio: Wie arbeiten Redaktionen bezüglich der Auswahl von Bildern? Wer wählt denn die Fotos aus, die dann in einem Magazin in Print oder Online erscheinen?

 

Gurian: Das hängt vom jeweiligen Medium ab. Leider können sich nur noch wenige große Magazine Bildredakteure leisten und selbst die sind oft outgesourced. Immer öfter sind es Textredakteure, die auch Bilder auswählen. Häufig ist das eine zusätzliche Last, die halt mit erledigt werden muss.

 

Das bedeutet für die Unternehmens- beziehungsweise die Agenturseite, dass diejenigen Fotos die besten Chancen auf Veröffentlichung haben, die am sorgfältigsten für das entsprechende Medium ausgewählt, beschriftet und bearbeitet sind. Im Zweifelsfall wird sich eine Redakteurin immer für das Motiv entscheiden, das am besten passt und mit dem sie am wenigsten zusätzliche Arbeit hat.

 

Metadaten, die IPTC-Daten, sind wichtig, damit ein Bild vom Redakteur verwendet werden kann.

Ein schönes Foto hinter dem mit Sicherheit eine gute Story steht. Doch ohne IPTC-Daten ist es für den Redakteur nicht zu gebrauchen.

 

 

vibrio: Wie schätzen Sie Stockbilder ein? Viele Kunden lassen zwar sehr viele Texte schreiben, denken aber nicht an begleitende Bilder. Wir raten dann, dass sie wenigstens ein Stockbild hinzufügen und an die Presse liefern. Wie finden Sie das?

 

Gurian: Ich sehe das Foto als Türöffner: Ein aussagekräftiges Bild kann einen Redakteur in Sekundenbruchteilen neugierig machen auf das, was dahintersteckt. Ihn dazu zu bewegen, die dazu gehörige Meldung zu lesen.

 

Ein alter Spruch aus der Magazinwelt geht sogar noch einen Schritt weiter: „Keine Story ohne Foto“, heißt es da. Das Foto gehört zum Pressetext wie das Salz zur Suppe, auch wenn es „nur” ein Stockfoto ist.

 

vibrio: Hat sich denn in den zwei Jahrzehnten, in denen Sie als Fotograf tätig sind, etwas geändert? Sind zum Beispiel die Ansprüche der Medien an die Bildqualität größer oder eher kleiner geworden? So genannte authentische Smartphone-Schnappschüsse in weniger guter Qualität waren ja mal sehr angesagt. Ist das immer noch so?

 

Gurian: Der Hunger der Medien nach Bildmaterial ist größer denn je. Dadurch, dass wir mit unseren Smartphones quasi alle zu Fotografinnen mutiert sind, ist das Foto zur Selbstverständlichkeit geworden. Wo ich in der analogen Zeit beispielsweise maximal fünf sorgfältig ausgewählte Dias eines Porträt-Shoots abgegeben habe, sind es heute oft zehn bis zwanzig – je nach Medium.

 

Pressefotos müssen nach Bedarf zugeschnitten werden können.

Wenn Fotos beliebig zugeschnitten werden können, sind sie multimedial verwendbar und die Investition macht sich mehrfach bezahlt.

 

 

Kürzlich fotografierte ich eine Reportage für das französische Nachrichtenmagazin Le Point: Ich wusste, dass ich die Bildredakteurin glücklich machen würde, wenn ich weit über einhundert finale Motive abliefern würde. Und so war es auch: Es gab großes Lob aus Paris. Offenbar hat man dort gerne eine so große Auswahl wie wir beim Shoppen: Gefällt mir das nicht, gefällt mir vielleicht was anderes.

 

Auch bei Unternehmensfotos würde ich dazu raten, immer noch einige Alternativ-Shots in der Auswahl mit anzubieten. In diesem Zusammenhang bitte auch immer daran denken, dass es eine gute Idee ist, Bilder so zu komponieren, dass sie später auch für alle Social-Media-Kanäle und gegebenenfalls auch für die Homepage konfektioniert werden können, das heißt also in den Formaten hoch, quer, quadratisch, als Banner und mehr.

 

vibrio: Herzlichen Dank, Herr Gurian, für Ihre Zeit und die wertvollen Einblicke in die Praxis.

 


 

 

Erol Gurian: Kontakt und PR-Foto-Gallery

 

 

 

Weiterlesen

Tipps für mehr Erfolg in LinkedIn

, , ,
Erfolg in LinkedIn

Tipps für mehr Erfolg in LinkedIn sind gefragter denn je. Schließlich ist LinkedIn heute das mit großem Abstand wichtigste soziale Netzwerk für alle, die beruflich weiterkommen wollen. Nirgendwo findet man mehr Kontakte in Führungspositionen und mehr Entscheider in internationalen Unternehmen als in LinkedIn. Je mehr Menschen aber sich dieser Funktion von LinkedIn bewusst werden, desto schwerer wird es, sich im Dschungel der marodierenden Akquisitionsexperten und Vielversprecher auf LinkedIn noch Gehör zu verschaffen.

Ich will im Folgenden nicht über das aktive Suchen und Social Selling sprechen – das ist auch wichtig, – sondern ausschließlich einige Tipps und Tricks für mehr Erfolg in LinkedIn durch professionellere Postings verraten.

Die Grundlage ist immer ein professionelles Profil

Alle Anstrengungen für professionelle Postings helfen nichts, wenn das Profil nicht passt. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich regelmäßig mit Ihrem Profil beschäftigen. Dabei sollten Sie vor allen Dingen auf folgende Punkte achten:

1. Optimierung des Portraits

Auf LinkedIn kommunizieren Menschen miteinander. Da geht es um Vertrauen und um persönliche Sympathie. Deshalb ist das Profilfoto auch so wichtig. Dabei gilt es einige Punkte zu beachten:

  • Das Foto sollte Ihr Portrait scharf vor einem neutralen oder unscharfem Hintergrund abbilden. Details im Hintergrund (Pflanzen, Büro, andere Menschen) lenken nur ab.
  • Es ist egal, ob Sie sich im Business-Outfit (bei Männern Krawatte) oder „casual“ präsentieren. Heutzutage treten ja sogar Vorstandsvorsitzende großer Konzerne mit offenem Hemdkragen auf der Bilanzpressekonferenz auf. Das Bild sollte einfach zu Ihnen passen.
  • Ein Lächeln schadet bestimmt nicht.
  • Wenden Sie den Kopf (aus Ihrer Sicht) nach links, als zur Bildschirmmitte.

LinkedIn Profilfoto

Ein typisches LinkedIn Profilfoto: Körperhaltung zur Bildschirmmitte, Blickrichtung in die Kamera, neutraler Hintergrund.

  • Schauen Sie in die Kamera (also dem Leser bzw. der Leserin in die Augen). Schließlich kommunizieren Sie mit ihm/ihr.
  • Design-orientierte Menschen präsentieren ihr Haupt gerne „angeschnitten“. Das ist ein wenig „en vogue“.
  • Vermeiden Sie einen grünen Hintergrund. Das lässt das Gesicht blass wirken.

2. Nutzung eines guten Headerbilds

Laden Sie ein ausdrucksstarkes Header-Bild hoch. Die idealen Maße sind 1.400 x 425 Pixel. In Unternehmen bietet es sich durchaus an eine einheitliche Vorlage nach den Regeln des Corporate Designs für alle Mitarbeiter*innen zu nutzen.

LinkedIn Corporate Header

Ein Beispiel für ein LinkedIn Header-Bild mit einer Corporate-Vorlage

Bei der Vorlage muss man darauf achten, dass je nach Endgerät Teile der Illustration abgeschnitten werden und links ein Teil des Bildes vom Portrait stets überdeckt wird.

3. Formulierung eines eingängigen Slogans

Ein Slogan ist eingängig und vermittelt ein wenig Emotionalität – über die Beschreibung Ihrer Tätigkeit hinaus.

LinkedIn Slogan

Weiterlesen

Die beste Zustandsbeschreibung sozialer Medien kommt von Jens Schröder

Jens Schröder hat in seinem morgendlichen Newsletter „trending“ das Geschehen in den sozialen Medien vom Vortag zusammengefasst. Eintausend Ausgaben lang war „trending“ das Wichtigste meines Morgens. Keine Ausgabe habe ich ungelesen gelöscht. Jetzt hat Schröder die Reißleine gezogen. Die tägliche Konfrontation mit dem Dreck im Netz, mit Hass und Falschinfos gingen ihm an die Substanz. Aus die Maus. Gut für ihn. Seine Begründung ist noch lesenswerter als die Trending-Ausgaben selbst: https://meedia.de/2021/12/10/trending-the-end/ Ich werde seine Analysen, aber noch viel mehr seine persönliche Einordnung, seine Nachrecherchen beim vermaledeiten Schlagzeilenjournalismus sehr vermissen. Ich danke Ihnen, Jens Schröder. Ihre Arbeit war wichtig und richtig und nun: gute Erholung und ein glückliches neues Jahr.

Neues Projekt bei vibrio: itl – Institut für technische Literatur

, , ,
Change

Das volle Programm: Inbound-Marketing, Content und Pressearbeit

Unser Kunde itl AG hat es im Kern mit Sprachen zu tun. Itl ist ein großes Unternehmen mit Sitz der Zentrale in München, das sich auf Technische Dokumentation spezialisiert hat. Dem Laien sagt dieser Terminus Technicus wenig. Bekannter sind sie uns, den normalen Konsumenten, als Bedienungsanleitungen, Manuals oder Gebrauchsanleitungen. Doch in der Industrie, im Business-to-Business-Bereich, gibt es für jede Maschine nicht nur eine Gebrauchsanleitung, sondern eben die schriftliche Dokumentation über wirklich jedes Teil, jede verwendete Schraube. Ist eine Schnellbauschraube oder eine Terrassenschraube und mit welchem Durchmesser, Zylinderkopf oder Klammerkopf oder gar keinem Kopf verbaut? Sowas steht da drin.

Ein Tauchgang in die Tiefsee: Technische Literatur

Eine Technische Dokumentation muss, wenn die Produkte im Ausland vertrieben werden, natürlich auch in der Landessprache vorliegen. Deutsch hilft ja in nur wenigen Ländern wirklich weiter. In etwa 30 Sprachen werden die Dokumentationen von VW, Miele oder Linde übersetzt, und das sind nur die geläufigsten Marken unter den itl-Kunden.
Wir haben uns, als die itl AG im Jahr 2020 für vibrio entschieden hatte, in die Tiefen der Technischen Literatur versenkt. Das ging ziemlich weit runter und es wurde mit jedem Zentimeter immer interessanter.

itl web

Die neue Homepage von itl

In unseren Bedienungsanleitungen steckt jede Menge Künstliche Intelligenz und Software

Technische Redaktion ist nämlich nicht einfach nur der korrekte Umgang mit Sprache und Fremdsprachen. Künstliche Intelligenz ist im Spiel genauso wie Cloud native Anwendungen und Software-Komponenten wie Konnektoren und APIs.

Weiterlesen

Advertorial – Unverzichtbares Tool im integrierten Marketing

Advertorial

Sei es zum Launch eines neuen Produkts, um Leads zu generieren, ein aktuelles Thema aus einer anderen Perspektive zu beleuchten oder um ein Statement der Geschäftsführung zu platzieren – es gibt Content, der im Rahmen eines integrierten Marketingplans eine garantierte Veröffentlichung zu einem bestimmten Zeitpunkt fordert. Sicherstellen lässt sich dies durch die Buchung eines Advertorials. Ob dies nun in Form eines Interviews, Statements oder Anwenderberichts realisiert wird, steht in der Regel frei und obliegt lediglich den erarbeiteten Zielen der PR-Maßnahme.

Trotz aller vermeintlicher Freiheiten sollte aber auch ein Advertorial sorgfältig vorbereitet und umgesetzt werden. Wie für jeden anderen PR-Text gilt auch hier, zielgruppengenau und inhaltlich korrekt zu arbeiten. Ein schnelles „one-fits-all“ ist in jedem Fall zu vermeiden. Aber was macht ein Advertorial überhaupt aus? Unabhängig seiner Textart ist es

  • ein vollwertiger redaktioneller Beitrag
  • mit hohem Informationsgehalt,
  • der einen intensiven Image- und Wissenstransfer ermöglicht,
  • unaufdringliche Werbebotschaften erlaubt,
  • sich in der Aufmachung von Text, Grafikelementen und Bildern kaum von den redaktionellen Inhalten des Mediums unterscheidet,
  • als Anzeige gekennzeichnet ist.

Rein stilistisch sind Advertorial und redaktioneller Beitrag also nicht allzu weit voneinander entfernt. Der entscheidende Unterschied – und hier haben wir zugleich den großen Pluspunkt – ist, dass Unternehmen und deren Entwicklungen namentlich erwähnt und USPs uneingeschränkt präsentiert werden dürfen. Gerade für den erklärungsbedürftigen B2B-Bereich ist diese Möglichkeit goldwert, denn Produkte und Lösungen können detailgenau beschrieben und deren Funktionsweise ausführlich herausgearbeitet werden. Redaktionelle Beiträge stoßen hier schnell an ihre Grenzen, denn alles, was auch nur annähernd werblich anmutet, hat dort nichts zu suchen.

Advertorial vs. Anzeige: Kombination statt entweder/oder

Vielleicht fragen Sie sich nun, ob es nicht sinnvoller ist, direkt eine Anzeige zu schalten. Klar, die klassische Werbung springt dem Leser deutlicher ins Auge, erzielt in Bezug auf das Branding höhere Werte und schaffen es, innerhalb weniger Augenblicke ein Image zu kreieren. Allerdings fehlt hier die Möglichkeit, Sachverhalte detailliert nahezubringen. Während eine Werbeanzeige im Idealfall den Impuls auslöst, sich mit dem Produkt auseinanderzusetzen, liefert das Advertorial die entsprechenden Hintergrundinfos, Tipps und Ratschläge gleich mit. Gerade im B2B-Segment fällt die Entscheidung für eine Investition in der Regel erst nach langwierigem Abwägen der Pros und Contras. Ein gut gemachtes Advertorial kann diesen Prozess unterstützen und begünstigt im Idealfall eine Entscheidung für das beschriebene Produkt.

Weiterlesen

„Deine Krise ist eine Chance“ – Über den Wert der Krisenkommunikation bei einem Ransomware-Angriff

, , ,
Krisenkommunikation

constantin conrad

Constantin Conrad, CDO bei Leschaco

„Deine Krise ist eine Chance“: Taugt dieser beliebte Spruch nur als Inhalt chinesischer Glückskekse oder auch als Leitmotiv für eine Unternehmensstrategie in der Krise? Constantin Conrad muss es wissen, denn er hat als Chief Digital Officer (CDO) der Leschaco Unternehmensgruppe gerade eine handfeste Krise erfolgreich gemeistert. Und dafür hat er sich vibrio als Agentur für die Krisenkommunikation an Bord geholt.

Leschaco – Weltweiter Logistikdienstleister mit Sitz in Bremen

An Bord“ ist ein recht passender Ausdruck, schließlich steht „Leschaco“ als Marke für „Lexzau, Scharbau GmbH & Co. KG“, einen in Bremen beheimateten, weltweit tätigen Logistikdienstleister. Leschaco bietet interkontinentale Logistiklösungen vor allem für See-, aber auch für Luftfracht, sowie Kontraktlogistik und Tankcontainer-Betrieb. Zu den Kunden zählen führende Unternehmen der Chemie- und verwandter Industrien, Automobil-, Konsumgüter- und Pharmaproduzenten sowie des Anlagen- und Maschinenbaus. Besonders stark ist das Unternehmen in der anspruchsvollen Gefahrgutlogistik aufgestellt. Hier setzt Leschaco mit seinen hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards Maßstäbe. Leschaco verbindet hanseatische Tradition mit Weltoffenheit und Technologiekompetenz. Der Familienkonzern beschäftigt derzeit rund 2.300 Mitarbeiter*innen in mehr als 22 Ländern.

leschaco logo

Opfer eines Cyberangriffs

Ende August 2021 wurde Leschaco zum Ziel eines Cyberangriffs. Unbekannte Täter griffen mit einer Ransomware die Server von Leschaco an, die sich bei externen Dienstleistern befanden. Dabei wurden vor allem Inhalte von Datenbanken verschlüsselt und teilweise beschädigt. Das Unternehmen folgte dem Rat der Behörden, insbesondere des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und gab den Erpressern nicht nach, sondern informierte umgehend die zuständigen Behörden. Dank einer modernen IT-Infrastruktur waren die Folgen des Angriffs zwar hart, blieben aber doch überschaubar. Die gesamt IT-Infrastruktur musste komplett heruntergefahren werden. Das Unternehmen war mehrere Tage komplett offline, für einen globalen Logistikdienstleister der größte anzunehmende Unfall. In der Folge waren mehr als 100 Mitarbeiter*innen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen über viele Wochen mit der Wiederherstellung beschäftigt.

Gemeinsam mit vibrio haben Kommunikationsabteilung und Firmenleitung die Kunden, Partner und Öffentlichkeit von Anfang an umfassend über Ursachen und Konsequenzen informiert:

Weiterlesen

G DATA: Neuer Kunde für vibrio aus dem IT-Sicherheits-Valley

, ,

 

Wo verorten Sie das Silicon Valley Deutschlands? München erhebt den Anspruch als IT-Hauptstadt Deutschlands. Das gilt aber nur dann, wenn man über die Toleranz verfügt, zu Microsoft und IBM auch noch Siemens und die Software-Abteilung von BMW mit zum IT-Standort zu zählen. Wo Google wirklich seinen deutschen Hauptsitz hat, wissen wohl nur Juristen und von Apple hört man gar nichts in München (außer wenn neue Produkte im Apple Store verfügbar sind, aber das ist ja weltweit das gleiche). Berlin rühmt sich als Mittelpunkt der deutschen Start-up-Szene, auch wenn dort oft mehr „letztes Jahrhundert“ anzutreffen ist, als manche Gründer es sich erhofft haben. Hamburg versucht irgendwie stolz auf Facebook Germany zu sein, was immer schwerer fällt, zumal das Unternehmen seine Berlin-Repräsentanz erst kürzlich vergrößert hat. Und wenn BMW in München als IT gilt, muss dann vielleicht auch Grünheide in Brandenburg als IT-Standort zählen? Und wo bleibt dann eigentlich das Ruhrgebiet?

G DATA CyberDefense AG
Gegründet: 1987
Hauptsitz: Bochum
Mitarbeiter: 500+

 

Weiter vorne als Sie denken, denn wussten Sie, dass das Ruhrgebiet DER IT-Sicherheitsstandort Deutschlands ist? Anfang 2021 berichtet die Deutsche Welle in einem Beitrag von knapp 100 Cybersecurity-Startups, die sich rund um Bochum angesiedelt haben. Anziehungskraft haben dabei etablierte Unternehmen, aber auch Organisationen, die der Forschung und Entwicklung, der Vernetzung und der Wirtschaftsförderung dienen: allen voran das Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit der Ruhr-Universität Bochum (RUB) mit 200 Wissenschaftlerlern*innen und 26 Professuren und das im Mai 2019 gegründete Max-Planck-Institut für Sicherheit und Privatsphäre. Schon seit dem Jahr 2003 betreibt die Wirtschaftsentwicklung Bochum das Zentrum für IT-Sicherheit (zits). Es wurde für die Ansiedlung von kleinen und mittleren Unternehmen aus der IT-Sicherheit und zur Aus- und Weiterbildung in diesem Bereich errichtet. Seit Bestehen des Zentrums haben sich dort bereits mehrere Ausgründungen aus den wissenschaftlichen Einrichtungen der Ruhr-Universität Bochum, u. a. die Rohde & Schwarz Cybersecurity GmbH und die escrypt GmbH, angesiedelt und sind dort gewachsen.

G DATA: IT-Sicherheit nach deutschen Standards seit 1987

Zu den etablierten Unternehmen, die IT-Sicherheit aus dem Ruhrpott weltweit voranbringen, zählt G DATA, gegründet bereits 1987 (und seit November 2021 Kunde von vibrio). Mit heute mehr als 500 Mitarbeitenden zählt die Bochumer G DATA CyberDefense AG zu den größten IT-Sicherheitsunternehmen Deutschlands. Die Frage, ob man von einem IT-Sicherheits-Valley im Ruhrpott sprechen kann, sollte spätestens damit also geklärt sein.

Hauke Gierow, Leiter Unternehmenskommunikation bei G Data CyberDefense AG

G DATA entwickelt und vertreibt IT-Sicherheitssoftware und dazugehörige Dienstleistungen. Eingesetzt werden die Produkte von Unternehmen und Organisationen aller Branchen weltweit, auch in kritischen Infrastrukturen. Die Angebote von G DATA entsprechen seit jeher den strengen deutschen Sicherheitsstandards. Zu den Aufgaben von vibrio gehört es, die Aufmerksamkeit für G DATA in ausgewählten Branchen und bei neuen Medienkategorien, wie Podcasts, zu erhöhen. Zudem soll die Sichtbarkeit für neue Angebote von G DATA, wie Security Awareness Trainings, verstärkt werden. Eine Kampagne dazu wird es unter anderem im Rahmen der Learntec 2022 Ende Mai 2022 in Karlsruhe geben. Außerdem beobachten wir gemeinsam gespannt, welche Bedeutung die Themen Datenschutz und IT-Sicherheit bei der neuen Bundesregierung erhalten – im Koalitionsvertrag sieht es ganz gut aus, meint Hauke Gierow, Leiter Unternehmenskommunikation bei G DATA:

Weiterlesen

Die Zukunft der Messe – Oder: Warum Messen die Plattform der Zukunft sind

, ,
Messe München 01

Vor fünf Jahren veröffentlichte ich gemeinsam mit Klaus Dittrich, CEO der Messe München, einen kleinen Aufsatz im Handbuch Messemanagement, erschienen bei Springer Gabler, zur Zukunft der Messe. Wir behaupteten damals „Die Zukunft für Messeveranstalter liegt … nicht in der Konstruktion virtueller Messehallen, sondern vielmehr in der Nutzung virtueller Technologien in realen Ausstellungshallen, auf realen Events. Nicht die Messen werden sich zukünftig in das Internet integrieren, sondern Messeveranstalter werden das Internet in die Messehallen integrieren.“

Seitdem ist viel Wasser die Isar hinab geflossen und viele COVID-Viren haben die Bilanzen der Messeveranstalter verhagelt. Es war also an der Zeit Klaus Dittrich zu fragen, was aus unserer damaligen Prognose geworden ist – nach der Pandemie-Erfahrung und nach der viel beachteten IAA-Premiere in München 2021.

Und der Klaus Dittrich hat Zeit gefunden für einen Gastbeitrag auf unserem Blog zur Zukunft der Messe.


 

Klaus Dittrich

Klaus Dittrich, CEO Messe München

Die internationale Messebranche muss sich neu erfinden. Auf der IAA MOBILITY 2021, die im September zum ersten Mal in München stattfand, konnte man erleben, wohin der Weg geht.

Corona hat die Welt und unser Leben auf den Kopf gestellt. Die Folgen der schlimmsten Weltwirtschaftskrise in der Nachkriegsgeschichte werden uns noch lange begleiten. Es kann kein „Weiter so“ geben – diese Worte hört man derzeit in fast allen Branchen. Plötzlich müssen wir immer wieder Gelerntes und Erprobtes infrage stellen und konsequent neue Wege denken und gehen. Das gilt in besonderem Maße für die Messewirtschaft, die von Corona besonders hart getroffen wurde. Bislang mussten weltweit über 4.000 Messen abgesagt werden. Alleine in Deutschland haben laut einer Ifo-Studie Absagen von Messen aufgrund der Corona-Pandemie bisher zu einem gesamtwirtschaftlichen Verlust von 40 Milliarden Euro geführt.

Wir stehen also vor enormen Herausforderungen. Die aber bergen auch enorme Chancen: Ich glaube, dass Messen schon bald eine noch größere Bedeutung bekommen können als sie vor der Pandemie hatten. Messen können die Plattform der Zukunft werden. Darin liegt eine Mehrdeutigkeit, die durchaus beabsichtigt ist. Denn in meinen Augen haben Messen nicht nur eine große Zukunft vor sich. Sie sind auch die ideale Plattform, auf der Zukunft entsteht. Viele der zentralen Fragestellungen, die uns alle betreffen, können und werden hier im Wettbewerb der Ideen und Innovationen neue Lösungen finden. Die neue IAA MOBILITY, die wir von der Messe München gemeinsam mit dem VDA auf den Weg gebracht haben, ist ein gutes Beispiel für diese Entwicklung.

Zukunft der Messe, Messe der Zukunft – die Transformation muss in den Hallen stattfinden, aber vor allem: in den Köpfen.

Es gibt sicherlich nicht nur den einen richtigen Weg für die Messewirtschaft. Auch wird sich die Situation von heute auf morgen nicht radikal verändern können. Schrittweises Vorgehen, ausprobieren, immer wieder anpassen, vielleicht auch mal scheitern, aber dann hinzulernen, voranschreiten und nie das Ziel aus den Augen verlieren – das ist der Weg, den wir jetzt gehen müssen.

Was macht die IAA MOBILITY 2021 so wegweisend?

Der IAA MOBILITY kommt dabei in meinen Augen eine besondere Rolle zu, denn sie ist ein Leuchtturm für die gesamte Messebranche. Sie war die erste wirkliche Großveranstaltung seit Beginn der Pandemie und hat gezeigt, was möglich ist. Sie war gewissermaßen eine Blaupause, die von 5 wesentlichen Punkten definiert wurde:

Weiterlesen