Leser, wo bist Du? – Zielgruppen finden im Content-Marketing
Sie verstört Journalisten noch mehr als Otto-Normalverbraucher: Post, die von den eigenen Themen so weit weg ist wie der Planet „Farfarout“. Weitweitweg.
Faktisch dürfte es derlei Farfarout-Infos gar nicht mehr geben. Weder in Presseinfos, Newslettern noch in den sozialen Medien. Dafür gibt es zu viele Möglichkeiten, sich über die eigene Zielgruppe kundig zu machen. Auch die beiden Networking-Plattformen LinkedIn und Xing, die für das Content-Marketing im Business-to-Business-Bereich mehr Relevanz haben als beispielsweise die sozialen Medien Facebook, Instagram und Twitter, bieten Ansatzpunkte, um Interessenten oder Fans zu finden.
Zielgruppe light: Pressearbeit
In der Pressearbeit kennen Sie Ihre Zielgruppen gut. Die Mediadaten erklären die thematischen Interessen, die Positionen der Leser im Unternehmen und manchmal sogar die Höhe der Budgets, die die Leser für Ihre Produkte und Services zur Verfügung haben. (Ich kenne allerdings nur Mediadaten, die besagen, dass die Leser Entscheider sind. Mitarbeiter, die in Firmen nix zu melden haben, lesen offenbar nicht.) Sie kennen Ihre Medien, Ihre Journalisten und deren Themen und schicken die passenden Infos raus. Job erledigt.
Soweit, so unkompliziert. Im so genannten Pull-Marketing, bei dem Sie Ihre interessierten Gesprächspartner nicht beliefern, sondern anlocken müssen, ist mehr als die bloße Kenntnis von deren Interessen gefragt. Das Schlüsselwort für Freunde und Follower oder für Leads ist Interaktion. Bevor ich darauf zu sprechen komme, schiebe ich noch einen Exkurs auf den Newsletter ein.
Zielgruppe easy: Newsletter
Zum wichtigsten Kommunikationstool im Push-Marketing zählt, neben Werbung, immer noch der Newsletter. Wäre ich Pessimist, würde ich konstatieren: Die DSGVO hat dem Newsletter die Beine gebrochen. Er rudert nur noch. Warum? Weil Firmen Kontaktdaten seit Mai 2018 nicht mehr mit Schleppnetzen massenweise fangen und anmailen können. Es muss händisch geangelt werden. Double-Opt-In und die Pflicht zur Datensparsamkeit sind zwei Gründe, warum es schwer ist, eine Masse an Adressen zu Werbezwecken vorrätig zu halten.
Selbst bei der Anmeldung zu einem Newsletter sollten laut DSGVO die berufliche Position und das Unternehmen nur zu den freiwilligen Angaben, nicht zu den Pflichtinfos gehören, die der Interessent beim Abonnement hinterlassen muss.
Themenvielfalt in vielfältigen Themen-Abos anbieten
Als Optimist behauptete ich, dass es genau dieses Reglement des Datenschutzes ist, das zu qualitativ hochwertigen Empfängeradressen führt. Wer sich für Ihren Newsletter anmeldet und ihn auch nach der dritten Ausgabe nicht kündigt, gehört zum harten Kern derer, die sich für Ihre Themen oder für das, was Sie zu sagen haben, interessieren.
Beim Newsletter müssen Sie sich um die Frage, wer zu welcher Zielgruppe gehört, nur dann Gedanken, wenn Sie ein Multi-Produkt- und/oder ein Multi-Service-Unternehmen sind. Dann sollten Sie die Themen Ihrer Newsletter weiter ausdifferenzieren. Ein Autobauer beispielsweise, der das Portfolio Nutzmaschinen, LKW, PKW und Motorräder bedient, wäre mit vier spezifischen Newslettern, die jeweils getrennt abonniert werden können, gut beraten.
Nun aber zur Zielgruppenansprache in den sozialen Medien. Weiterlesen