Bild-PR ist wichtig. Ein Bild kann darüber entscheiden, ob eine Pressemeldung veröffentlicht wird oder nicht, ob die Meldung gelesen wird oder nicht. Das gilt für Hochauflager ebenso wie für Fachpublikationen und Special-Interest-Medien. Damit Redaktionen ein Bild verwenden, muss nicht nur die Qualität gut sein. Sie brauchen auch Rechtssicherheit. In den IPTC-Metadaten eines Bildes sollten deshalb die Regeln zur Nutzung des Bildes mitgeliefert werden, um das Copyright einzuhalten. Alles, was Sie rund um Pressebilder wissen sollten, haben wir im Folgenden zusammengestellt.
Dieses Bild hat die Startup-Firma Micreon auf der Messe „Laser“ zum Publikumsmagneten gemacht.
Mehrmals täglich erhalten wir willkommene Anfragen zur Publikation von Fachbeiträgen. Die Konditionen zu Umfang und Termin sind meist konkret benannt. Bilder sind aber immer eine Bedingung. Kein Bild, kein Artikel. Vielleicht kennen Sie diesen Hinweis einer Redaktion auch:
„Bitte achten Sie darauf, auch schon bei der Anfrage passendes Bildmaterial mitzuliefern, am besten im Querformat. Ohne Bild wird der Artikel nicht angenommen.“
Liefern wir kein passendes Bild, stöbert der Redakteur, aber auch nur, wenn er es gut mit uns meint, in der Datenbank nach einem geeigneten Motiv. In großen Redaktionen ist das der Job des Bildredakteurs. In kleinen Redaktionen erledigt das der Redakteur selbst. Stockmaterial muss, damit es häufig benutzt wird, allgemein gefällig sein. Die visuelle Überzeugungskraft von Stockfotos ist eher gering. Das Hauptproblem dabei ist, dass der kommunikativ stärkste Bestandteil eines Artikels weder dem Unternehmen noch den Produkten nutzt. Eine vergeudete PR-Chance.
Immer mehr Bilder werden von Firmen und Organisationen auch deshalb abverlangt, weil die Schlacht um Aufmerksamkeit in den sozialen Medien tobt. Ausgetragen wird sie mit Bildern und Videos. Wer auf hohe Followerzahlen auf Instagram & Co. angewiesen ist, muss eine Strategie des Visuellen haben.
Journalisten brauchen visuelles Material
Der Bedarf an guten Fotos, Infografiken und Illustrationen war seit Beginn der Public Relations groß. Mit dem Einzug der sozialen Medien und medialen Online-Plattformen in unsere Gesellschaft ist die Nachfrage nach guter Bild-PR höher denn je. Mittlerweile wünschen sich Redakteure nicht nur Bilder und Infografiken, sondern auch Videos, die sie in ihre Beiträge einbetten können. Das zeigt erneut die jüngste Umfrage unter deutschen Journalisten vom PR-Dienstleister Cision. Seinen „2022 State of the Media Report – Fokus Deutschland“ können Sie hier herunterladen.
Eigentlich ist es mittlerweile müßig, per Umfragen und Statistiken nachzuweisen, dass Journalisten sehr viel Wert auf Bilder legen. In der Pressearbeit gilt das Gesetz, wie schon gesagt: kein Bild, kein Beitrag. Doch Statistiken helfen PR-Verantwortlichen manchmal dabei, beim Vorgesetzten das Budget zu erhalten, das sie für Pressefotos brauchen.
Text und Bild kosten gleich viel
Für Pressestellen und PR-Agenturen dürfte es keine Frage sein, ob zum Text auch noch ein passendes Bild geliefert wird. In der Praxis der PR-Arbeit scheinen die Hürden für die beiden Formate aber unterschiedlich zu sein. Eine Presseinformation wird schneller beauftragt und geschrieben als ein Pressebild angefertigt wird. Dabei könnte Beides in einem Aufwasch passieren. Während die PI verfasst wird, macht sich der Fotograf oder die Fotografin an die Kreation eines Motivs. Text und Bild werden gleichzeitig intern abgestimmt, freigegeben und gemeinsam publiziert.
Die Kosten für die externe Produktion beider Materialien sind ungefähr gleich hoch. Ein guter Pressetext in angemessener Länge von etwa 3.000 Zeichen kostet ähnlich viel wie ein gutes Foto. Dabei gehen wir von unaufwändigen, schnellen Standardformaten aus. Fotoshootings, wie sie zum Beispiel für Anzeigen gebraucht werden, sind hier nicht gemeint. Sicher, die Kosten für eine Presseaussendung verdoppeln sich dadurch. Es vervielfachen sich aber die Chancen, dass der Text überhaupt in Betracht gezogen wird. Insofern empfehlen wir, dass Sie eher auf Presseinformationen verzichten und dafür in Fotomaterial für diejenigen investieren, die für Sie wirklich wichtig sind.
Warum es nicht so einfach ist
In den meisten Fällen hat ein Unternehmen zwar ein Corporate-Design-Regelwerk, in dem unter anderem Schrift-Typen, Farben und Formen definiert sind. Aber selten werden Vorgaben für eine einheitliche, individuelle Bildsprache festgelegt. Dieser Mangel erschwert die Aufgabe der Fotografin oder des Fotografen, in kurzer Zeit passende Motive zu produzieren. (Lesen Sie dazu unser Interview mit dem Pressefotografen Erol Gurian auf unserem Blog.)
In einem Corporate-Picture-Design wird passend zum Corporate-Design und zur Corporate Identity die Bildsprache umrissen. Dazu gehören unter anderem Fotostil, Perspektive, Personeninszenierung, Formatvarianten, Farbigkeit, Bildaufteilung, Klarheit, Hintergrund und Emotionalität. Diese Aspekte sollten am besten gemeinsam mit dem Fotografen oder der Fotografin erarbeitet und definiert werden. Ist die Stilrichtung einmal festgelegt und passend umgesetzt, geht die Produktion aller folgenden Bilder reibungslos vonstatten.
Die Bild-PR: eine Kunst, doch keine Hexerei
Aus dem Standardwerk der Bild-PR „Bilder, die ins Herz treffen“ von Prof. Dr. Dieter Georg Herbst, haben wir einige Fakten und Einschätzungen entnommen und fassen sie hier kurz zusammen. Zugleich möchten wir Ihnen das Buch zur kurzweiligen Lektüre über die Grundlagen einer professionelle Bild-PR empfehlen. Damit Sie diesen Beitrag bequemer lesen können, haben wir in Rücksprache mit dem Autor auf Seitenangaben des Buches verzichtet.
Der Autor Herbst bietet Ihnen eine Vielzahl von Checklisten, die Sie in der Praxis unterstützen. Darunter sind zum Beispiel Listen für Bildkonzepte, Bildgestaltung und vor allem eine Liste von Punkten, wie Sie einen Fotografen oder eine Fotografin briefen können. Damit gehen Sie gut vorbereitet in das erste Gespräch.
Fakten über die menschliche Wahrnehmung
Unbewusste Bewertung
In den ersten 200 Millisekunden findet die unbewusste Bewertung eines Bildes statt. Erst danach beginnt die bewusste Verarbeitung. Probieren Sie es selbst aus, wie unsagbar flott Sie ein Bild erfassen. Starten Sie zum Beispiel die Google-Suche „Wie schnell sind 200 Millisekunden?“ Na gut, die Antwort auf diese Anfrage kann in manchen Regionen Deutschlands länger dauern. Aber die Bundesregierung ist mit Eifer dabei, das zu ändern – bis, ähm, 2030? Unfassbar schnell haben Sie das Resultat auf dem Bildschirm. In dieser Geschwindigkeit also verarbeitet der Mensch Bilder unbewusst.
Rasante Rezeption von Bildern
Menschen nehmen Bilder 60.000 Mal schneller auf als Texte. Weil dieser Größenvergleich nicht so eingängig ist, soll es mal wieder ein Bild verdeutlichen: Eine Schnecke ist mit etwa drei Metern pro Stunde unterwegs. Eine Hauskatze kann bis zu 50 Stundenkilometer erreichen, also 50.000 Meter pro Stunde. So verhält sich in etwa die Aufnahmegeschwindigkeit von Text zu Bild.
Wenn Sie also möchten, dass Ihre Botschaft sehr schnell vom Rezipienten erfasst wird, sind Sie mit professionellem visuellem Material und einem guten Bild auf dem richtigen Weg. Sicher, manche Inhalte sind komplexer, als dass ein oder selbst mehrere Bilder ausreichen, um die Aussage pointiert zu vermitteln. Das gilt vor allem für erklärungsbedürftige Produkte wie zum Beispiel aus der Informations- und Kommunikationstechnologie, dem Maschinenbau und anderen B2B-Branchen. Ein verständlicher, guter Text ist dafür unabdingbar. Damit er aber überhaupt gelesen wird, dafür können Sie mit einem visuellen Türöffner sorgen.
Aufmerksamkeit im Vergleich
Welchem Bestandteil dieser Seite widmen Lesende wieviel Aufmerksamkeit?
Nach Adlmaier-Herbst wird eine Image-Anzeige nur bis zu maximal zwei Sekunden beachtet. Davon entfallen 76 Prozent auf das Bild, 16 auf die Überschrift und nur 8 Prozent auf den Text. Doch es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen der Wahrnehmung von werblichen Anzeigen und redaktionellen Inhalten. Werbespots, egal ob im Fernsehen, im Radio, auf YouTube oder in Print-Medien, treffen uns immer ungebeten und ungefragt. Der Rezipient flüchtet mental, blended aus oder schaltet weg. Bei redaktionellen Beiträgen ist der Rezipient gnädiger. Er lässt auch ungesuchte Informationen über sich ergehen, weil er dem Beitrag einen unabhängigen Informations- oder Unterhaltungswert beimisst. Dieser Tatsache bedienen sich im Übrigen die sogenannten Advertorials. Sie sind als redaktionelle Beiträge aufgemacht und idealerweise informativ. Der Platz für den Abdruck ist aber wie bei einer Anzeige gekauft. (Lesen Sie dazu gerne unseren Blogbeitrag über Advertorials.)
Was wird bewusst wahrgenommen?
Auch bei dieser Frage deklassiert das Bild den Text. Bis zu 70 Prozent einer Bildinformation werden bewusst aufgenommen, aber nur zwei Prozent vom Text. Das entspricht etwa sieben Wörtern. Demnach bliebe von der Anzeige für Weihnachtsdekoration nur so viel übrig wie hier abgebildet. Das ist wenig.
In diesem Beispiel verpasst der Leser aber nicht sehr viel. Es handelt sich nur um einen kurzen Text, der die Lust an neuer kreativer Weihnachtsdekoration und Bastelspaß wecken soll. Diesen Text könnte das Medium sehr viel wirkungsvoller und lesenswerter machen, wenn er ihn als Bildunterschrift platzieren würde. Bildunterschriften gehören nämlich zu den Bestandteilen eines Artikels, der gleich nach dem Bild betrachtet wird.
Damit kommen wir zu einem weiteren wichtigen PR-Instrument, dem Bildversand. Was verstehen wir unter einem Bildversand? Er bietet sich nur dann an, wenn das Bild selbst die Botschaft ist. Ein längerer Begleittext ist nicht notwendig. Die Erklärung in der Bildunterschrift erschöpft sich minimal in der Beantwortung der fünf W-Fragen: Wer, was, wann, wo und wie. Idealerweise machen Sie aber mit diesem Bild auf das Thema, das Produkt, das Ereignis neugierig. Das ist die hohe Kunst von kurzen Texten.
Unbewusste Verarbeitung: keine Steuerung möglich
Bilder werden im Gegensatz zum Text unbewusst verarbeitet. Sie wirken, ohne dass wir es wollen oder steuern können. Das ist insbesondere in der Krisenkommunikation wichtig. Greenpeace hat mit visuellem Material seine Erfolgsgeschichte begründet. Das folgende Beispiel ist zwar sehr alt, doch es war wohl mit eines der ersten Ereignisse, in dem die Wucht der Bilder überdeutlich wurde:
2010 war der BP-Konzern für die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko verantwortlich. Am 22. April 2010 explodierte die Plattform „Deepwater Horizon“ und rund 800 Millionen Liter Rohöl strömten in den Golf von Mexiko. Elf Mitarbeiter ließen dabei ihr Leben. Eine verherende Ölpest war die Folge. Die furchtbaren Bilder der Nachrichtenagenturen gingen um den Globus und brachten einen der größten Ölkonzerne der Welt ins Straucheln. BP hatte der Macht dieser Bilder zu Beginn der Katastrophe nichts entgegenzusetzen. Die Krisenkommunikation des Konzerns gehört seither zu den Lehrbeispielen, wie es nicht geht, wie falsche Kommunikation alles nur noch schlimmer macht.
Wie lange erinnern wir uns?
Hier sehen Sie das Haftungsverhalten von Bild und Text im Vergleich: An Bilder erinnern sich Betrachtende selbst nach einer Woche noch besser als nach fünf Minuten an einen Text. Bilder sind für unser Gehirn wie Kletten, Texte wie Pusteblumen. Diese Tatsache kennen Sie aus eigenem Erleben. Es gibt Bilder, die Sie nie vergessen werden. Das gilt nur für emotionale Bilder. Vor allem, wenn ein Betrachter auf verstörende Fotos oder Filme nicht vorbereitet ist, erschrecken sie umso mehr. Das ist auch der Grund dafür, dass vor der Einblendung von eventuell belastenden und verstörenden Bildern, ein Warnhinweis erfolgt.
Biologisch betrachtet ergibt es sehr viel Sinn, dass Menschen zum Beispiel Gefahrensituationen lange und tief abspeichern, um negative Erlebnisse in Zukunft zu vermeiden. Doch die mediale Welt hat diese Gehirnfunktion zum Teil ad absurdum geführt. Die Gewalt, die wir über Medien wie Fernsehen, Kino und Zeitschriften konsumieren, ängstigt uns zwar, hat aber mit der eigenen Lebenswirklichkeit in aller Regel nichts zu tun. Die tiefe Speicherung negativer emotionaler Bilder ist, überspitzt gesagt, heute kontraproduktiv für den individuellen Lebenskontext.
Fakten zu Pressebild & Co.
Kleine Firmen punkten mit guter Bild-PR
Je kleiner und/oder unbekannter ein Unternehmen oder Organisaton ist, umso wichtiger ist akzentuiertes Bildmaterial. Lassen Sie sich dabei vom Fotografen oder der Fotografin Ihrer Wahl beraten. Entwickeln Sie gemeinsam mit dem Fotografen oder der Fotografin eine einheitliche Bildsprache, die zu Ihrem Corporate Design und zu Ihrer Corporate Identity passt. Im Social-Media-Marketing hilft es, wenn Sie einen internen Ideen-Wettbewerb ausrufen: „Fotografieren Sie etwas, von dem Sie glauben, dass es uns illustriert.“ Sie werden mit Sicherheit überraschende und schräge Motive sehen.
Für Ihre professionelle Pressearbeit sollten Sie hochwertiges Standard-Material vorhalten und in Ihrem Presse-Newsroom anbieten. Die kurze Liste links bietet Ihnen eine bunte Mischung aus förmlichen und atmosphärischen Motiven. Denken Sie dabei an die Devise: Nichts interessiert Menschen so sehr wie Menschen. Das hilft Ihnen bei der Gestaltung und Auswahl der Fotos.
Machen Sie hin und wieder Inventur
Prüfen Sie ab und zu Ihren Bestand, vor allem den, der online ist: Was ist aktuell, was passt noch zur Firma? Legen Sie sich eine Tabelle an und erfassen Sie, womit Sie als PR-Experte zufrieden sind, wo nachgearbeitet und ergänzt werden sollte. Pflegen Sie auch in Ihrem Newsroom Bildunterschriften nach. Manche Produkte gibt es zum Beispiel gar nicht mehr oder wurden ersetzt. Dann können Sie bei den alten Versionen ergänzen: „War verfügbar von bis und wurde durch die Version xy abgelöst.“ Bei Personalwechsel verfahren Sie genau so. Die inaktuellen Fotos verschieben Sie in ein Online-Archiv.
Einen guten Fotografen finden Sie über Empfehlungen oder über die Business-Netzwerke wie Xing oder LinkedIn in Ihrer Nähe. Lassen Sie sich Referenzen zeigen. Wenn Sie und Ihr Fotograf oder Fotografin erst einmal eingearbeitet sind und Sie sich auf eine Bildsprache verständigt haben, läuft der Rest, also schnelle PR-Bilder zu jeder Presseinfo, wie geschmiert.
Die Macht des Bildredakteurs
In den reichweitenstarken bildorientierten Medien, gedruckt und online, entscheidet das Bild, ob eine Meldung aufgenommen wird oder nicht. Die Textredaktion muss sich den Vorgaben des Layouts unterordnen. Der Layouter gibt die Gestaltung der Seiten vor – von der Länge der Überschrift, Anzahl der Anschläge bis zur Länge der Bildunterschrift. Die Bildredaktion wählt die Motive aus. Dazu steht der Bildredaktion eine umfangreiche Datenbank mit verschlagworteten Bildern zur Verfügung. (Lesen Sie dazu bitte auch das Kapitel über IPTC-Metadaten weiter unten und unseren Blogbeitrag „Crashkurs: Mit Metadaten nutzen Sie das SEP-Potenzial von Fotos und Bildern„.)
Stockmaterial: Ja, doch nicht für Pressefotos
So genanntes Stockmaterial, also Fotos, Grafiken und Videos, die Sie auf Plattformen wie iStock oder meist lizenzfrei auf Pixabay oder Unsplash erwerben können, sind lediglich austauschbare Visuals und haben keinen Bezug zu Ihrem Unternehmen. Manchmal lässt es sich nicht umgehen, weil Sie für die sozialen Medien oder Ihren Newsletter schnell passende Illustrationen brauchen. Dann können Sie darauf zurückgreifen. Im Falle von Pressebildern sollten Sie darauf verzichten und rechtzeitig in gute Fotografinnen und Fotografen und individuelles Material investieren. Berücksichtigen Sie, dass Sie mit einem eigenen guten Foto den wichtigsten Teil eines Presseartikels für Ihre Organisation nutzen. Ganz abgesehen davon, dass Sie mit einem Pressefoto grundsätzlich die Chance erhöhen, dass Ihre Meldung veröffentlicht wird.
Wenn es sachlich sein muss: Illustrationen und Infografiken
Manchmal sind Fotos nicht das beste Mittel, um Inhalte zu transportieren. Wenn Sie komplexe und viele Informationen übersichtlich strukturiert und einfach lesbar machen wollen, sind Illustrationen und Infografiken sehr viel besser geeignet. Dabei sollten Sie sich von professionellen Grafikerinnen und Grafikern unterstützen lassen.
Diese Infografik hat vibrio für seinen Ex-Kunden Schreiner Group entwickelt und umgesetzt. Auf einer Tafel sind die wichtigsten Fakten über das bayerische Familienunternehmen mit weltweiter Geschäftstätigkeit zusammengefasst. Sie bietet einen pointierten Überblick mit gefetteten Zahlen und Graphen und ersetzt oder ergänzt dadurch einen ausführlichen Text über den Geschäftsbereich.
Werbliche Fotos sind keine Pressefotos
„Dickes Logo, nix dahinter“, so könnte man die Kritik von Journalisten an Pressebildern und Presseinformationen zusammenfassen. Stefan Brunn und Mathias Wolff appellieren an Pressestellen: „Und denken Sie daran: Werbe-, Stock- und Produktfotografie haben mit Pressefotografie wenig zu tun. Supermodels können Sie sich meistens sparen – die sehen zu sehr nach Werbung aus. Je strahlend-weißer die Models lächeln, desto geringer ist die Chance auf Veröffentlichung.“
Senden Sie Journalisten keine Anzeigenmotive, kein werbliches Material – es sei denn, Sie stellen der Marketingpresse Ihre neue Kampagne vor. Fachpresse und Special-Interest-Medien wollen ihre Leser sachlich informieren. Für den werblichen Teil sind in den Medien die Anzeigenabteilungen zuständig.
IPTC im Pressebild ist Pflicht, keine Kür
Selbst professionelle Fotografen füllen oft die für Redaktionen so wichtigen Daten nicht immer aus. Achten Sie deshalb darauf, dass Ihre Pressefotos diese Angaben beinhalten. IPTC ist die Abkürzung für International Press Telecommunications Council und für Bild-PR-Experten kein Fremdwort. Die Angaben sind international gültig und verständlich.
Redaktionen erhalten tausende Bilder pro Tag
Tagtäglich werden große Redaktionen von Bildmaterial geflutet, nicht nur von Firmen und PR-Agenturen. Die größten Lieferanten sind Nachrichtenagenturen wie dpa, Reuters oder AP. Die Redakteure, die das Material sichten, sind an der Aktualität und Qualität interessiert und entscheiden dann, ob es verwendet wird.
Gibt es dazu keinen aktuellen Anlass, wandert das Bild in das Bildarchiv, wenn die Metadaten ausgefüllt sind. Ist das nicht der Fall, ist die Gefahr groß, dass das Bild schlicht gelöscht wird, weil die entsprechende Nachbereitung zu aufwändig wäre.
So füllen Sie die IPTC-Metadaten aus
Besonders wichtig sind also die Angaben zum Urheber und zu den Bedingungen, unter denen das Bild verwendet werden darf. Fordert der Urheber ein Honorar bei Abdruck oder ist es kostenfrei? Das regeln Sie in den Bildinformationen.
Wenn Sie die Bildinformationen aufgerufen haben, klicken Sie auf „IPTC Daten“. Sie erhalten ein Menü mit vier Tabellenreitern. Die wichtigste Seite ist der erste Reiter „Description“. Hier geht es um die Urheberrechte, um die Erlaubnis zur Verwendung und um eine Bildbeschreibung, die für Redaktionen bei der Recherche sehr hilfreich sind.
Ihre Pressefotos sollten zum Beispiel mindestens folgende Information beinhalten: „Honorarfreie Verwendung für den publizistischen, nicht-kommerziellen Einsatz.“ Damit weiß jede Redaktion, die Ihr Motiv interessant findet, dass sie sich nicht darum bemühen muss, die Honorar-Frage per Mail oder Telefon zu klären, sondern es bedenkenlos verwenden kann. Die kommerzielle Verwendung also zum Beispiel in jeglichem Werbematerial ist damit untersagt.
Dies mag als eine Kleinigkeit erscheinen, kann aber angesichts des Zeitdrucks, unter dem Medienschaffende heute arbeiten, für die Veröffentlichung entscheidend sein.
So starten Sie mit Bild-PR
Was ist Bild-PR?
Der Begriff ist innerhalb der Public Relations vor allem der Pressearbeit zuzuordnen und ein wesentliches PR-Instrument. Davon abgegrenzt ist visuelles Material, das für die sozialen Medien erstellt wird. Die Bild-PR beinhaltet Fotos, Illustrationen und Grafiken, die in einem Corporate Picture Design konzipiert und gestaltet sind. Das visuelle Material soll damit eindeutig einer Organisation zugeordnet werden können und zur Wiedererkennung einer Marke beitragen. Pressebilder haben je nach Medienkategorie und Marktsegment unterschiedliche Ausprägungen. Während sie im Business-to-Business-Bereich vornehmlich informativ sind, wählen Organisationen im Business-to-Consumer-Bereich eher emotionale Motive. Pressebilder sind ein notwendiger Begleiter von Presseinformationen oder werden alleinstehend als Bildversand an die relevanten Medien verschickt. Pressebilder verfügen immer über ausgefüllte IPTC-Metadaten, die dem Journalisten klare Hinweise auf den Urheber, die Quelle und die Nutzungsrechte in punkto Honorar und Verwendungszeitraum geben.
Was bringt Bild-PR?
Aus den Fakten der menschlichen Wahrnehmung leitet sich die große Bedeutung der Bild-PR ab: Sie können damit Leser ansprechen und auch für komplexe Themen interessieren, die mehr brauchen als eine Foto-Story auf Insta. Sie finden schneller und einfacher einen Platz in den Medien für Ihre News und Ihr Fachwissen. Denn Sie folgen damit den Anforderungen der Medienmacher, die sich einzig an den Bedürfnissen ihrer Leser orientieren. Bild-PR ja oder nein ist also entscheidend dafür, wie weit Ihr Arm in Ihre Märkt hineinreicht. Werfen wir einen Blick auf die menschliche Wahrnehmung: Die Hirntätigkeiten sind beim Lesen von Text andere als beim Betrachten von emotionalen Bildern. Text kenne wir erst seit Kurzem. Der moderne Mensch beginnt mit dem Homo sapiens vor rund 300.000 Jahren. Wie lange aber gibt es die Schrift? Magere 7.300 Jahre. Das Textzeitalter begann vor nicht einmal 600 Jahren. Schrift muss erlernt werden; die Wahrnehmung und Interpretation von Tönen und Bildern ist genetisch verankert. Nutzen Sie daher das schnellste und intensivste PR-Instrument, das Bild.
Was kosten Pressebilder?
Um Ihnen trotz aller Variablen, die in einem Fotoshooting stecken, einen Anhaltspunkt zu geben, rechnen Sie mit einem Tagessatz von rund 1.000 Euro für einen externen Fotografen oder Fotografin. Das ist ein realistischer und fairer Preis. Wie sehr das Kostenpendel nach oben oder unten ausschlägt, hängt von vielen Faktoren ab, die Sie aber am Besten direkt im Gespräch mit Ihrem Fotografen oder Ihrer Fotografin klären. Gemeinsam können Sie herausfinden, wie sich die Aufwändungen für das Shooting Ihrer Produkte, Räumlichkeiten, Gebäude oder Mitarbeiter sinnvoll minimieren lassen. Berücksichtigen Sie dabei, dass Ihr Fotograf oder Ihre Fotografin auch die Zeit braucht, Ihre Organisation kennenzulernen. Die Pressefotos müssen schließlich zu Ihrer Corporate Identity passen, ein Corporate Picture Design muss entwickelt werden, sofern Sie noch keines definiert haben. Erfahrene Profis führen und beraten Sie aber so gut, dass Sie selbst nur noch wenig Zeit für das Briefing aufwenden müssen. Sind Sie einmal ein eingespieltes Team, werden die Updates Ihrer Pressefotos immer einfacher.